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Fußpilz: Wissenswertes zu Ursachen, Symptomen und Behandlung von Tinea pedis

Rund 30 Prozent der Deutschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit Fußpilz. Die Hautkrankheit betrifft dabei vor allem die Zehenzwischenräume, kann sich in schweren Fällen jedoch auch auf die Fußsohle und den Fußrücken übertragen. Die Behandlung von Fußpilz erfolgt meistens mit Cremes, die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind.

Veröffentlicht:
11.5.2023
Letzte Änderung:
11.5.2023
10
min.
Medizinisch geprüft von:
Alice Ferchland

Medizinisch geprüft

Dieser Artikel wurde medizinisch geprüft, um sicherzustellen, dass der Inhalt auf aktuellen und zuverlässigen medizinischen Forschungsergebnissen oder klinischen Studien basiert. Es wurden mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und alternative Behandlungsoptionen wurden in Betracht gezogen. Die medizinische Prüfung garantiert jedoch nicht die absolute Richtigkeit und Genauigkeit des Inhalts, da die medizinische Forschung ständigem Fortschritt unterliegt. Die wissenschaftlichen Quellen, auf welchen die gebotenen Informationen beruhen finden sich im Anschluss des Artikels.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Zu den häufigsten Symptomen von Fußpilz gehören Jucken und Schuppung der Haut, vor allem im Bereich der Zehenzwischenräume. [1]
  • Die Dauer der lokalen Therapie beläuft sich in der Regel auf mehrere Wochen. [3]
  • Als Hauptursache von Fußpilz werden Fadenpilze wie Trichophyton rubrum angesehen. Sie können sich vor allem in feucht-warmer Umgebung, bei einem geschwächten Immunsystem oder einem geschädigten Säureschutzmantel der Haut ausbreiten. [2]
  • Die Übertragung von Fußpilz erfolgt von Mensch zu Mensch, beispielsweise durch Barfußgang in Schwimmbädern. [4]
  • Zur Behandlung von Fußpilz werden vorwiegend pilzabtötende Mittel, sogenannte Antimykotika, eingesetzt, die entweder äußerlich in Form von Cremes und Salben oder innerlich in Form von Tabletten angewendet werden. [2]
  • Da Fußpilz bei Nichtbehandlung schwerwiegende Infektionen auslösen kann, sollten Sie bei ersten Anzeichen zeitnah einen Arzt aufsuchen. [2]

Was ist Fußpilz?

Fußpilz ist eine weit verbreitete, entzündliche Hauterkrankung, die durch sogenannte Dermatophyten (Hautpilze) verursacht wird. Häufig dringen die Erreger wie Trichophyton rubrum durch die Zehenzwischenräume, insbesondere zwischen dem 3. und 4. Zeh, in die Haut ein.
Unbehandelt können sie sich von dort auf weitere Areale des Fußes, wie die Fußsohle oder den Fußrücken, ausbreiten.
Das Risiko, an Fußpilz zu erkranken, steigt mit dem Alter – grundsätzlich sind Frauen außerdem seltener von Fußpilz betroffen als Männer. [1]

Fusspilz

Die feucht-warme Umgebung an unseren Füßen bietet optimale Voraussetzungen für die Ausbreitung von Trichophyton rubrum – einem Fadenpilz, der für die Mehrzahl der Fußpilz-Erkrankungen verantwortlich ist. Schätzungen zufolge leiden rund 10 Millionen Menschen in Deutschland an einer sogenannten Tinea pedis. Da Fußpilz nicht nur lästig, sondern auch ansteckend ist, sollte er bereits bei ersten Anzeichen von einem Arzt behandelt werden. [2,4]

Fußpilz erkennen: Die Symptome

Die Erreger von Fußpilz sind so klein, dass sie mit bloßem Auge nicht erkannt werden können. Allerdings liefern die charakteristischen Beschwerden, die sie verursachen, erste Hinweise auf eine Tinea pedis: Meist treten bei Fußpilz kleine, oberflächliche Bläschen zwischen den Zehen auf. Auch Abschilferungen der Hornhaut können auf einen Fußpilz hindeuten. Die betroffenen Hautstellen röten und schuppen sich und können entweder sehr trocken sein oder nässen. Häufig tritt außerdem ein hartnäckiger Juckreiz in den Zehenzwischenräumen als Fußpilz Symptome auf.
Eine fortgeschrittene Erkrankung mit Fußpilz weist immer größere Hautpartikel und Hautschuppen auf, die sich vom befallenen Areal des Fußes lösen. [1,2]


Verschiedene Formen von Fußpilz und damit einhergehende Beschwerden

Um die Symptome und Beschwerden einer Fußpilzerkrankung richtig zu deuten, ist es wichtig, zwischen den verschiedenen Erscheinungsformen von Fußpilz zu unterscheiden:

Die interdigitale Form – also der Fußpilz, der meist zwischen den Zehen auftritt – beginnt in der Regel zwischen dem vierten und fünften Zeh. Danach breitet sich diese Form allmählich auf die weiteren Zehenzwischenräume aus. Die Symptome reichen von geringer Rötung und Abschuppung der Haut bis hin zu weißen, verquollenen Hautlagen. Außerdem befinden sich an den Seitenflächen der Zehen häufig kleine Bläschen. [1]

Die squamös-hyperkeratotische Form des Fußpilzes wird auch Mokassin-Mykose genannt. Diese spezielle Variante betrifft zunächst die Fußsohlen und geht von dort auf die Fußkanten sowie den Fußrücken über. Zu Beginn weist dieser Fußpilz eine feine, trockene Schuppung auf, entwickelt sich jedoch im Laufe der Zeit zu einer dicken Hornhautschicht mit schmerzhaften Rissen. [1]

Frau rissige Fersen mit weißem Hintergrund Fuß gesund Konzept

Eine seltene Ausprägung von Fußpilz ist die sogenannte vesikulös-dyshidrotische Form, bei der im Bereich der Fußkanten und des Fußgewölbes juckende Bläschen zutage treten. Diese Bläschen trocknen aufgrund der dicken Hornschicht an den Fußsohlen ein, wodurch Spannungsgefühle und Juckreiz entstehen. [1]

Zu den Komplikationen im Zusammenhang mit unbehandeltem Fußpilz gehören weitere bakterielle Infektionen, wie zum Beispiel das Erysipel (Wundrose), oder eine Ausbreitung der Krankheit auf die Nägel (Onychomykose). [1]

Welche Risikogruppen sind besonders von Fußpilz betroffen?

Mit zunehmendem Alter steigt die Anfälligkeit für eine Infektion mit Fußpilz. Jedoch existieren auch gewisse Risikogruppen, die unabhängig vom Lebensalter eher Gefahr laufen, an Fußpilz zu erkranken.
Fußfehlstellungen wie Senk-, Spreiz- oder Plattfüße können die Bildung von Druckstellen an den Füßen begünstigen und Eintrittspforten für die Erreger der Tinea pedis schaffen.
Auch Personen, die Sport treiben, bilden durch den regelmäßigen Kontakt mit potenziellen Pilzträgern, etwa in Gemeinschaftsduschen, häufig Fußpilz aus – zumal das Tragen von Sportschuhen sowie das Schwitzen und das damit verbundene feuchte Fußmilieu ebenfalls pilzfördernd wirken.
Eine weitere Risikogruppe für Fußpilz stellen Menschen mit Diabetes dar: Gerade bei schlecht reguliertem Diabetes mellitus kommt es häufig zu Störungen der Durchblutung und Nervenschäden, die wiederum eine Schwächung des Immunsystems nach sich ziehen. Die Folgen sind unter anderem schlecht heilende Wunden, die die Entstehung und Ausbreitung von Fußpilz begünstigen können. [2]

nackte Füße in Sneakers


Fußpilz bei Kindern

Bei Kindern vor der Pubertät ist Fußpilz viel seltener zu verzeichnen als bei erwachsenen Personen. Kommt es trotzdem zu einer Infektion mit Fußpilz, sind Jungen wesentlich häufiger betroffen als Mädchen. Als Auslöser von Fußpilz bei Kindern gelten schweißige Füße, die beispielsweise durch falsches Schuhwerk entstehen können.
Eltern sollten darauf achten, dass die Füße der Kinder nach dem Schwimmen oder der Körperpflege stets sorgfältig abgetrocknet werden und auf Schuhe mit ausreichender Atmungsaktivität zurückgegriffen wird. [2,3]

Behandlung von Fußpilz in der Schwangerschaft

Leiden schwangere Frauen oder stillende Mütter unter Fußpilz, sollten sie unbedingt Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker halten, bevor eine Behandlung mit entsprechenden Medikamenten erfolgt. Die Tinea pedis selbst stellt in der Regel keine Gefahr für das Kind dar. Jedoch sollten manche gegen Fußpilz eingesetzte Medikamente nicht während der Schwangerschaft oder Stillzeit angewendet werden, da keine ausreichenden Erkenntnisse zu Risiken für schwangere Frauen bestehen. [2]

Ursachen für Fußpilz

Die Mehrheit der Erkrankungen mit Fußpilz ist auf den Fadenpilz Trichophyton rubrum zurückzuführen. Dieser Erreger kann neben Fußpilz auch weitere Arten von Hautpilzerkrankungen, wie zum Beispiel Nagelpilz, hervorrufen.
Dermatophyten wie Trichophyton rubrum verfügen über ausgeklügelte Mechanismen, mittels derer der natürliche Säureschutzmantel der Haut zu Schaden kommt und sich die Pilze an die Zellen der Haut anhaften können. Dabei ist besonders die oberste Schicht der Haut betroffen – in tiefere Haut- oder Gewebeschichten dringen Dermatophyten in der Regel nicht ein.
Meistens haben Pilze leichtes Spiel, wenn das Immunsystem geschwächt ist oder die Haut Schädigungen aufweist. Sie überwinden die Hautbarriere, dringen mit ihren Zellfäden (Hyphen) in die Hornschicht der Haut ein und vermehren sich dort. Durch den Pilzbefall wird die Erneuerung der Hornhaut beschleunigt, weshalb sie sich verdickt und eine vermehrte Schuppung auftritt. [2]

Fußpilz: Risikofaktoren und Ansteckung

Fußpilz wird von Mensch zu Mensch übertragen. Je mehr Personen also barfuß an einem Ort wie zum Beispiel öffentlichen Bädern, Saunen, Umkleidekabinen oder Hotels laufen, desto größer ist die Gefahr einer Ansteckung.
Allerdings führt der Kontakt mit einer infizierten Hautschuppe nicht zwangsläufig zu Fußpilz: Die Dermatophyten müssen erst die Immunsystemschranke überwinden, um in die Haut einzudringen und sich zu vermehren. Dies kann durch verschiedene Umstände begünstigt werden:

  • Feuchtes Klima: Pilze wie Trichophyton rubrum fühlen sich in einer feucht-warmen Umgebung am wohlsten. Synthetische Socken oder Strümpfe sowie undurchlässiges  Schuhwerk können dieses Klima begünstigen, da sie den entstehenden Schweiß nicht aufsaugen und dieser auf der Hautoberfläche des Fußes verbleibt. Als Folge wird die Hautbarriere aufgeweicht und kann ihrer Aufgabe, die Pilze abzuwehren, nicht mehr ausreichend nachkommen.
  • Verletzungen und Schädigungen: Dermatophyten müssen die Schutzschicht der Haut überwinden, um eine Infektion mit Fußpilz hervorzurufen. Werden empfindliche Hautstellen wundgerieben, beispielsweise durch sehr enge Schuhe, oder treten andere Verletzungen etwa infolge einer Neurodermitis auf, entsteht eine perfekte Eintrittspforte für die Pilze.
    Auch zu häufige Waschgänge mit Seifen oder anderen Reinigungsmitteln können den Schutzmantel der Haut schädigen und die Ausbildung von Fußpilz fördern.
  • Immunschwäche: Die Funktion des menschlichen Immunsystems besteht darin, den Körper gegen Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Pilze zu schützen. Kommt es zu einer Beeinträchtigung oder gar Schädigung des Immunsystems, haben Infektionen generell leichteres Spiel – so auch eine Erkrankung mit Fußpilz. [1,2,3,4]


Risikofaktoren von Fußpilz

Aus medizinischer Sicht können die folgenden Faktoren, in absteigender Reihenfolge betrachtet, das Risiko für eine Infektion mit Fußpilz erhöhen:

  • Familiäre Veranlagung
  • Fußfehlstellungen wie Spreiz-, Senk- oder Plattfuß
  • Benutzung öffentlicher Orte wie Bäder, Saunen, Umkleiden, etc.
  • Erhöhen der Hautfeuchtigkeit durch Tragen von engen Schuhen (Okklusionseffekt)
  • Männliches Geschlecht
  • Traumen
  • Erkrankungen oder Schädigungen der peripheren Nerven
  • Diabetes Mellitus
  • Durchblutungsstörungen 

Außerdem sind häufig Menschen von Fußpilz betroffen, die aufgrund ihrer Arbeit ständig festes Schuhwerk tragen müssen – zum Beispiel Sicherheitsschuhe oder Gummistiefel. [4]

Diagnose von Fußpilz

Wenn Ihnen typische Symptome und Hautveränderungen, die mit Fußpilz in Zusammenhang gebracht werden, auffallen, sollten Sie Ihren Hausarzt oder einen Facharzt für Fußkrankheiten (Podologen) aufsuchen. Der Arzt wird mit Ihnen die genaue Krankengeschichte erheben und Ihnen für die Diagnose wichtige Fragen stellen:

  • Wann haben Sie die Anzeichen das erste Mal bemerkt?
  • Weisen andere Körperareale ebenfalls Hautveränderungen auf?
  • Besteht eine familiäre Veranlagung zu Fußpilz?

Außerdem wird der Arzt weitere mögliche Risikofaktoren wie häufige Aufenthalte in öffentlichen Einrichtungen überprüfen. Im Anschluss erfolgt in der Regel die körperliche Untersuchung, in der sich der Arzt die Füße genau anschaut. Dabei werden oft mithilfe eines Spatels Hautschuppen vom schuppigen Rand des Infektionsherdes entnommen. Die Prozedur ist in der Regel völlig schmerzfrei. 

Die Schuppen werden in einer Fluoreszenzfärbelösung unter einem Mikroskop mit 25- bis 400-facher Vergrößerung untersucht. Außerdem kann der Arzt eine Pilzkultur anlegen, um daraus Rückschlüsse auf die jeweilige Pilzart zu schließen und festzustellen, ob es sich tatsächlich um Fußpilz handelt. In diesem Falle wird der Pilz auf einem speziellen Nährboden bei einer bestimmten Temperatur gehalten und meistens mehrere Wochen abgewartet, bis die Pilzkolonie über eine ausreichende Größe für die Identifikation des Erregers verfügt. [1,2]

Häufigkeit von Fußpilz

Fußpilz tritt sehr häufig auf: So leiden alleine in Deutschland geschätzt 10 Millionen Menschen an einer Erkrankung mit Tinea pedis. Die Rate der Infektionen steigt mit dem Alter an, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen. [4]

Fußpilz: Verlauf und Prognose

Selbst beim gesunden Menschen verschwindet Fußpilz in der Regel nicht von selbst. Er ist aber gut behandelbar und heilt bei rechtzeitiger, konsequenter Therapie ohne Folgen aus. Die Behandlung dauert dabei häufig über mehrere Wochen an.
Erfolgt jedoch keine Therapie, kann der Fußpilz im weiteren Verlauf auf die Nägel übergehen. Die Fadenpilze breiten sich in diesem Fall von den Zehenzwischenräumen über den Fuß bis auf die Fußnägel aus, sodass diese gelblich oder porös werden. Außerdem kann unbehandelter Fußpilz als Eintrittspforte für Bakterien zusätzliche Hautinfektionen nach sich ziehen. [2]

Dauer einer Fußpilzinfektion

Die Dauer von Fußpilz hängt in erster Linie davon ab, ob eine Behandlung erfolgt. Unbehandelt können die Sporen über Monate oder Jahre Beschwerden verursachen. Im Falle einer Behandlung mit Antimykotika kann der Fußpilz normalerweise innerhalb von zwei bis sieben Wochen erfolgreich bekämpft werden. [1,4

Komplikationen bei unbehandeltem Fußpilz

Fußpilz ist zwar grundsätzlich harmlos, sollte aber nicht als Bagatelle angesehen werden. Erfolgt keine medizinische Behandlung, kann er sich auf die Nägel ausbreiten und ernste Komplikationen verursachen – denn die Pilze schädigen die natürliche Barriere der Haut und sorgen dafür, dass weitere Bakterien sowie Viren leichter in tiefere Hautschichten vordringen können.
Die Wundrose, eine akute bakterielle Infektion mit Symptomen wie geröteten, geschwollenen und schmerzhaften Hautarealen, entsteht beispielsweise häufig auf Grundlage einer Erkrankung mit Fußpilz.
Außerdem besteht bei Fußpilz höchste Ansteckungsgefahr, wobei nicht nur andere Menschen, sondern auch die eigene Person gefährdet werden: Trocknet man sich beispielsweise mit Badetüchern ab, die durch Hautschuppen kontaminiert sind, können die Pilze auf andere Körperstellen wie Kopf oder Rumpf übertragen werden. [2,4]

Wann muss man mit Fußpilz einen Arzt aufsuchen?

Wird eine Fußpilz-Erkrankung frühzeitig und auf konsequenter Basis behandelt, lässt sich die Infektion in der Regel restlos heilen. Deshalb sollte bereits bei den ersten Anzeichen wie Rötungen, Bläschen oder Schuppung der Haut an den Zehen ein Arzt aufgesucht werden. [2]

Mediziner Arzt

Therapie von Fußpilz

Die Behandlung von Fußpilz richtet sich im Regelfall nach dem Stadium sowie dem Ausmaß der jeweiligen Infektion. Steht der Fußpilz am Anfang, genügt es, die betroffenen Hautregionen äußerlich mit Cremes, Gels oder Sprays zu behandeln. Zeigt sich der Pilzbefall hingegen fortgeschritten und großflächig (Sohlen, Ballen, Fersen, Nägel), ist häufig die Einnahme von Präparaten angezeigt. [1,2]

Medikamente gegen Fußpilz

Zur Therapie vonFußpilz setzen Ärzte sogenannte Antimykotika ein. Die Wirkstoffe dieser Anti-Pilz-Mittel beeinträchtigen das Wachstum der Pilze oder töten sie vollständig ab.
Antimykotika können äußerlich in Form von Cremes, Gels, Lösungen, Sprays oder Puder angewendet werden – abhängig vom Stadium des Fußpilzes und vom individuellen Zustand der Füße: Während bei starker Schweißbildung am Fuß gerne Puder oder Gel verschrieben werden, kommen bei trockener Haut Cremes zum Einsatz.

Häufig eingesetzte Wirkstoffe bei Fußpilz

  • Clotrimazol: Dieser Wirkstoff hemmt den Aufbau von Ergosterol, einem wesentlichen Bestandteil der Pilzzellwand, und tötet den Pilz dadurch ab. Zur Anwendung kommen hier beispielsweise die Clotrimazol AL 1% Creme oder das Cloderm Liquid 1% Pumpspray.
  • Sertaconazol, wie beispielsweise in Mykosert Creme bei Haut- und Fußpilz oder Mykosert Spray bei Haut- und Fußpilz.
  • Terbinafin wird äußerlich als Creme, Gel oder Lösung oder auch innerlich in Form von Tabletten angewendet. Der Wirkstoff hemmt ein wichtiges Enzym der Pilze und verhindert so den Aufbau ihrer Zellwände.
  • Bifonazol wirkt ebenfalls auf den Zellwandaufbau der Pilze, bleibt jedoch länger in der Haut. Er weist außerdem entzündungshemmende Eigenschaften auf. [1]

Achtung: Um einen Rückfall des Fußpilzes oder die Entstehung einer chronischen Krankheit zu vermeiden, sollte eine lokale Behandlung, unter Aufsicht eines Arztes, über die klinische Heilung hinaus für weitere drei bis vier Wochen  fortgesetzt werden. Dadurch werden auch ruhende Pilzsporen eliminiert. [1]

Junge Frau kümmert sich um ihre Füße

Hausmittel gegen Fußpilz

Ein bekanntes Hausmittel gegen Fußpilz stellen Essiganwendungen dar. Dazu werden betroffene Stellen mehrfach pro Tag sowie vor dem Schlafengehen mit unverdünntem Apfelessig abgetupft.
Außerdem können Zubereitungen mit 25 oder 50 Prozent Teebaumöl gegen Fußpilz helfen.
Um Rückfälle oder eine Verschlimmerung des Fußpilzes zu vermeiden, sollte jedoch immer der Besuch bei einem Arzt vorgezogen werden.
Für die Desinfektion von kontaminierten Gegenständen kann ebenfalls zu naturheilkundlichen Alternativen gegriffen werden. 10 Tropfen Lavendelöl auf einen Liter Wasser desinfizieren Flächen auf effektive Art und Weise. [4]

Fußpilz vorbeugen

Die wichtigste Strategie im Kampf gegen den Fußpilz bildet die gezielte Prophylaxe:

• Tragen Sie in öffentlichen Einrichtungen wie Bädern, Saunen oder Hotels immer Badeschuhe.

• Halten Sie Füße und Zehenzwischenräume immer trocken, denn Pilze können besonders gut in aufgeweichte Haut eindringen.

• Benutzen Sie zum Abtrocknen der Füße ein separates Handtuch.

• Wechseln Sie Badetücher und Handtücher regelmäßig.

• Waschen Sie Handtücher, Socken, Badteppiche und Bettwäsche bei Temperaturen über 60 ° Grad.

• Tragen Sie bequeme und gut sitzende Schuhe, bevorzugt mit einem atmungsaktiven Obermaterial wie Leder.

• Wählen Sie möglichst jeden Tag andere Schuhe, um einzelne Paare trocken zu halten.

• Greifen Sie auf Socken aus natürlichen Materialien wie Baumwolle zurück und wechseln Sie diese täglich.

• Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Zehen, Zehenzwischenräume und Fußsohlen, um Fußpilz frühzeitig zu erkennen. [1,2,3,4]

Fazit

Fußpilz ist eine häufige Pilzinfektion, die die Haut an den Füßen, insbesondere zwischen den Zehen, betrifft. Sie wird in der Regel von Dermatophyten verursacht und durch warme, feuchte Umgebungen wie Gemeinschaftsduschen oder Umkleidekabinen begünstigt. Zu den Symptomen von Fußpilz gehören Juckreiz, Rötungen und Schuppung der Haut. Eine gute Hygiene, trockene Füße und das Tragen von atmungsaktivem Schuhwerk können helfen, Infektionen vorzubeugen. Die Behandlung von Fußpilz besteht in der Regel aus antimykotischen Cremes, Gels, Lösungen oder Sprays, in schweren Fällen kann jedoch eine verschreibungspflichtige Medikation erforderlich sein. Es ist wichtig, Fußpilz rechtzeitig zu behandeln, um Komplikationen zu vermeiden und die weitere Ausbreitung der Infektion zu verhindern.

Gesunde Füße
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Alice Ferchland

Alice Ferchland ist approbierte Apothekerin. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Pharmazie studiert und als Gastwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt an der University of Sydney in Australien absolviert. Heute berät Sie zu pharmazeutischen Fragestellungen in Berlin und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen wie MAYD als Produkt Managerin.

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Quellen
Verlauf

[1] Tinea der freien Haut
Quelle: Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft
URL: https://dmykg.ementals.de/wp-content/uploads/2015/08/Tinea_der_freien_Haut.pdf 

[2] Fußpilz
Quelle: Netdoktor
URL: https://www.netdoktor.de/krankheiten/fusspilz/ 

[3] Tinea pedis
Quelle: Pschyrembel Online
URL: https://www.pschyrembel.de/Fu%C3%9Fpilz/K0RL4/doc/ 

[4] Tinea pedis (Übersicht)
Quelle: Altmeyers Enzyklopädie
URL: https://www.altmeyers.org/de/dermatologie/tinea-pedis-ubersicht-3968 

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