Krankheiten und Symptome
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Krankheiten und Symptome

Woher es kommt und wie man es loswird: Alles über das Rotavirus

Schwallartiges Erbrechen, starker Durchfall: Bei einer Gastroenteritis verlieren Betroffene viel Flüssigkeit in kurzer Zeit. Häufiger Auslöser dieser Beschwerden ist das Rotavirus, das es besonders auf Säuglinge und Kleinkinder abgesehen hat. Erfahren Sie hier, woran Sie eine Infektion mit Rotaviren erkennen und was Sie tun können, wenn Sie oder Ihr Kind erkrankt sind.

Veröffentlicht:
12.5.2023
Letzte Änderung:
12.5.2023
10
min.
Medizinisch geprüft von:
Alice Ferchland

Medizinisch geprüft

Dieser Artikel wurde medizinisch geprüft, um sicherzustellen, dass der Inhalt auf aktuellen und zuverlässigen medizinischen Forschungsergebnissen oder klinischen Studien basiert. Es wurden mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und alternative Behandlungsoptionen wurden in Betracht gezogen. Die medizinische Prüfung garantiert jedoch nicht die absolute Richtigkeit und Genauigkeit des Inhalts, da die medizinische Forschung ständigem Fortschritt unterliegt. Die wissenschaftlichen Quellen, auf welchen die gebotenen Informationen beruhen finden sich im Anschluss des Artikels.

Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung

  • Das Rotavirus ist der häufigste Auslöser für Magen-Darm-Erkrankungen bei Säuglingen und kleinen Kindern.
  • Auslöser sind hochansteckende Viren, die von Mensch zu Mensch oder über kontaminierte Gegenstände und Flächen übertragen werden.
  • Das wichtigste Symptom der Rotavirus-Infektion ist der klassische Brechdurchfall.
  • Besonders wichtig bei einer Infektion mit dem Rotavirus: Den Flüssigkeitshaushalt im Blick behalten.
  • Seit einigen Jahren ist für Säuglinge eine Impfung gegen das Rotavirus verfügbar.

Das Wichtigste in Kürze

Symptome und Dauer

Eine Rotavirus-Infektion geht mit plötzlich auftretendem Durchfall und starkem Erbrechen einher. Dieses heftige Krankheitsbild klingt nach zwei bis sechs Tagen wieder ab. Achtung: Betroffene sind noch länger ansteckend.

Ursachen und Übertragung

Die Übeltäter sind die kleinen, radförmigen Rotaviren, die zum Beispiel über kleinste Stuhlreste übertragen werden. Diese können an gemeinschaftlich genutzten Toiletten, Türgriffen oder Oberflächen haften und gelangen so in den Körper der nächsten Person.

Behandlung

Leider gibt es kein Medikament gegen das Rotavirus – die Erkrankung muss so lange ausgesessen werden, bis die Viren wieder aus dem Körper ausgeschieden werden. Schmerzmittel und Elektrolytlösungen bieten aber zumindest eine Linderung der Beschwerden.

Wann zum Arzt?

Sie sollten einen Arzt aufsuchen, wenn die erkrankte Person Anzeichen einer Austrocknung zeigt, starkes Fieber bekommt oder einen blutigen Stuhl hat.

Übersicht

Wenn ein Kleinkind an Brechdurchfall leidet, hat es umgangssprachlich oft die „Magen-Darm-Grippe“. Genau genommen handelt es sich aber um eine Gastroenteritis, also eine entzündliche Magen-Darm-Erkrankung. Der häufigste Übeltäter für diese Beschwerden bei Kleinkindern: die Rotaviren [1, 2]. Weltweit gehen rund 60 Prozent der akuten Fälle von Brechdurchfall auf diese Erreger zurück.

Betroffen sind vor allem Kinder zwischen sechs und 24 Monaten – denn ihr Immunsystem ist noch besonders schwach [3]. Über die Kindheit hinweg stecken sich die meisten Kinder daher mehrfach mit dem Rotavirus an. So baut sich zumindest eine leichte Immunität gegen den Erreger auf. Eine Ansteckung ist aber auch bei Erwachsenen möglich, wobei die Erkrankung bei ihnen meist leichter verläuft.

Nach dem Infektionsschutzgesetz muss eine nachgewiesene Rotavirus-Infektion dem Gesundheitsamt gemeldet werden [3]. Das übernimmt in der Regel die behandelnde Arztpraxis.

Symptome, Beschwerden, Komplikationen

Wenn sich ein Kind mit dem Rotavirus ansteckt, vergehen ein bis drei Tage – dann treten die Hauptsymptome der Infektion plötzlich und heftig auf [2, 3, 4, 5, 6]:

Insbesondere bei Säuglingen kann der Stuhl einen intensiven Geruch haben und grün verfärbt sein [5].

Bei manchen Patienten kommen weitere Symptome hinzu:

Der Verlauf der Erkrankung am Rotavirus ist gerade bei Kleinkindern durchschnittlich schwerer als andere Magen-Darm- und Durchfallkrankheiten [3, 4].

Symptome von Dehydrierung bei einer Rotavirusinfektion

Wie der Name schon sagt, sind beim Brechdurchfall starkes Erbrechen und Durchfall typische Beschwerden der Erkrankten. Gerade kleine Kinder verlieren dabei in kurzer Zeit sehr große Mengen an Körperflüssigkeit. Die Gefahr einer lebensgefährlichen Dehydrierung darf hier nicht unterschätzt werden [2, 4, 6].

Eltern sollten deshalb auf Symptome wie Schwindel, Kreislaufprobleme und eine zunehmende Teilnahmslosigkeit achten. Weitere Kennzeichen einer Austrocknung sind ein trockener und spröder Mund, eingesunkene Augen und eine kühle Haut. Dehydrierte Kinder geben außerdem nur wenig und dunkel gefärbten Urin ab.

Eine beginnende Austrocknung sollte schnell bemerkt und ärztlich behandelt werden.

Achtung, Verwechslungsgefahr: Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen

Übelkeit, Durchfall, Bauch- und Kopfschmerzen: Die wichtigsten Beschwerden bei einer Infektion mit dem Rotavirus sind oft unspezifisch und können leicht dazu führen, dass andere ernsthafte Erkrankungen als Ursache übersehen werden. Werden Sie hellhörig, wenn das Kind folgende Symptome zeigt [7]:

  • Fieber über 38 Grad bei Säuglingen bis drei Monate
  • Fieber über 39 Grad bei älteren Kindern
  • Kurzatmigkeit
  • Nackensteifigkeit
  • Vorgewölbte Fontanelle
  • Gestörtes Bewusstsein
  • Blutig-schleimiger Stuhl
  • Galliges Erbrechen
  • Starke Bauchschmerzen

Bei diesen Beschwerden kommen schwere Erkrankungen wie eine Lungenentzündung oder eine Hirnentzündung in Betracht. Lassen Sie in diesen Fällen daher den Verdacht auf eine Rotavirus-Infektion sofort ärztlich abklären.

Eine besorgte Mutter trägt ihr Baby herum, das sich mit dem Rotavirus infiziert hat.

Besonderheiten von Rotaviren bei Schwangeren, älteren und geschwächten Menschen

Bei der Mehrzahl der betroffenen Kleinkinder ist das Rotavirus zwar eine unangenehme Erkrankung mit starken Symptomen. Sie verläuft aber in aller Regel nicht lebensgefährlich und heilt ohne bleibende Schäden aus. Noch glimpflicher geht die Erkrankung bei gesunden Erwachsenen aus – sie bemerken oft kaum Symptome der Infektion [2].

Für Menschen bestimmter Gruppen kann eine Infektion mit dem Rotavirus allerdings ernsthafte Folgen haben [3]. Besonders gefährdet sind zum Beispiel ältere Menschen und alle, deren Immunsystem aus verschiedenen Gründen geschwächt ist. Jeder dritte Rotaviruspatient über 60 Jahren muss im Krankenhaus behandelt werden. Während das Virus für Schwangere und ihr ungeborenes Kind keine bekannten Gefahren darstellt, sollten sie dennoch besonders vorsichtig sein.

Wenn Sie oder eine erkrankte Person zu einer dieser Gruppen gehören, sollten Sie daher aufmerksam auf Symptome einer Dehydrierung achten und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, wenn die Hauptbeschwerden wie Erbrechen und Durchfall länger als zwei Tage anhalten oder wenn zusätzlich Fieber auftritt [2].

Ursachen, Risikofaktoren, Ansteckungsgefahr

Wie sich Kinder mit dem Rotavirus anstecken

Es braucht nicht viel für eine Infektion mit Rotaviren: In einem einzigen Gramm Stuhl einer erkrankten Person stecken Milliarden Viren – zehn davon reichen aus, um das nächste Kind zu infizieren [4]. Der mit Abstand häufigste Übertragungsweg von Rotaviren in Industrieländern sind deshalb gemeinschaftlich genutzte Toiletten, zum Beispiel in Kindergärten und Schulen, gemeinsam genutzte Handtücher und andere verunreinigte Gegenstände. Aber auch zuhause stecken sich die Familienmitglieder oft der Reihe nach an, sobald ein Kind infiziert ist. Bei dieser Schmierinfektion gelangen kleinste Spuren des Stuhls an die Hände – und von dort in den Mund und den Verdauungstrakt [2]. Einmal auf einen Gegenstand, einen Türgriff oder eine Oberfläche aufgetragen, bleibt das Rotavirus noch lange ansteckend: im eingetrockneten Material für mehrere Tage, bei Wasserkontakt sogar wochenlang.

Neben der Schmierinfektion ist auch die Ansteckung über verunreinigtes Wasser denkbar – dieser Übertragungsweg ist vor allem in Entwicklungsländern ein wichtiger Infektionsherd. Auch Lebensmittel können Träger der Rotaviren sein. Wenn virenhaltiger Schleim aus den Atemwegen in die Luft gelangt, ist sogar eine Tröpfcheninfektion möglich.

Das Rotavirus als wandelbarer Krankheitserreger

Nicht jedes Kind, das sich mit dem Rotavirus infiziert, erkrankt tatsächlich am gleichen Erreger. Tatsächlich werden fast ein Dutzend Spezies in Serogruppen klassifiziert und mit Buchstaben gekennzeichnet [3, 5]. In ihrem Aufbau und ihren Charakteristika unterscheiden sie sich teilweise sehr stark voneinander. In Europa kommt die Gruppe A besonders häufig vor. 

Zusätzlich wurden innerhalb jeder Spezies verschiedene Serotypen bestimmt. Infiziert sich eine Person mit zwei Serotypen gleichzeitig, so können sich einzelne Segmente umsortieren und austauschen – es entsteht eine neue Variante des Rotavirus.

Wie eine Infektion mit Rotaviren diagnostiziert wird

Im Einzelfall ist es meistens nicht notwendig, den Erreger einer Gastroenteritis – zum Beispiel das Rotavirus – sicher zu identifizieren. Schließlich werden in erster Linie die Symptome der Erkrankung behandelt. Es findet also keine spezifisch auf das Virus zugeschnittene medikamentöse Therapie statt.

Die sichere Bestimmung des Rotavirus als Auslöser des Brechdurchfalls gestaltet sich auch eher schwierig [1]. Eine einfache Diagnose auf Grundlage bestimmter Blutwerte ist zum Beispiel nicht möglich. Wenn das Virus dennoch identifiziert werden soll, kann mit dem Enzym-Immun-Test ein spezifischer immunologischer Test zum Einsatz kommen, der Antigene im Stuhl der erkrankten Person nachweist [3]. Diese Diagnosetechnik wird etwa genutzt, um den Grund für massenhafte Infektionen auf einzelnen Stationen eines Krankenhauses zu finden. Auch per Elektronenmikroskopie kann das Rotavirus gut nachgewiesen werden. Allerdings ist der Aufwand hier recht hoch. Wenn Infektionsketten rekonstruiert werden sollen, kann eine Polymerasekettenreaktion (PCR) durchgeführt werden.

Häufigkeit (Auftreten, Saisonal)

Ein großer Teil der Durchfall-Erkrankungen in Deutschland, insbesondere der Fälle bei Säuglingen und Kleinkindern, werden durch das Rotavirus ausgelöst [4]. Bei etwa 40.000 bis 60.000 Menschen jährlich wird hier das Rotavirus diagnostiziert – davon ist etwa die Hälfte höchstens fünf Jahre alt.

Auch wenn eine Rotavirus-Infektion bei den meisten Betroffenen keine bleibenden Schäden hinterlässt, muss ein Teil der Erkrankten im Krankenhaus behandelt werden. In Europa betrifft das jährlich zwischen 75.000 und 150.000 Kinder unter fünf Jahren. Und wenn in Deutschland ein Kleinkind mit einer schweren Durchfallerkrankung ins Krankenhaus aufgenommen wird, sind in mehr als jedem zweiten Fall Rotaviren verantwortlich.

Besonders häufig tritt die Infektion dabei im späten Winter und im Frühjahr auf: Zwischen Februar und April werden die meisten Rotavirus-Infektionen bei Kleinkindern registriert [3]. Diese saisonale Häufung kann man auf die Heizperiode zurückführen – die warme, trockene Luft in beheizten Wohnräumen macht den Viren die Verbreitung besonders leicht.

Krankheitsverlauf

Eine Infektion mit Rotaviren verläuft in der Regel heftig, ist aber zügig wieder vorbei. Lassen Sie sich aber nicht von abklingenden Symptomen täuschen: Erkrankte können noch sehr viel länger ansteckend sein.

Dauer

Nach einer Inkubationszeit von einem bis drei Tagen nach der Ansteckung brechen die Symptome der Rotaviruserkrankung plötzlich und recht stark aus [2]. Sie halten ab diesem Zeitpunkt noch zwischen zwei und sechs Tagen an [3]. Aber auch, wenn sich Betroffene bald wieder besser fühlen, sollten sie vorsichtig sein: Der Erreger wird noch bis zu acht Tage lang mit dem Stuhl ausgeschieden [2, 3]. Geschwächte Menschen, frühgeborene Säuglinge und andere Risikopatienten können sogar noch länger ansteckend sein.

Wichtigste Komplikation: Austrocknung

Das wichtigste Alarmsignal, auf das Eltern bei einem an Rotaviren erkrankten Kind achten sollten, ist die Dehydrierung [3]. Eine solche Austrocknung kann schnell lebensgefährlich werden und sollte dementsprechend so früh wie möglich erkannt und behandelt werden. Kontaktieren Sie im Zweifel einen Arzt und besprechen Sie, ob im konkreten Fall weiterer Handlungsbedarf besteht.

Wann Sie den Arzt aufsuchen sollten

Sie müssen nicht beim ersten Anzeichen einer Infektion mit dem Rotavirus den Kinderarzt kontaktieren. Nehmen Sie aber medizinische Hilfe in Anspruch, wenn einer der folgenden Fälle zutrifft [7]:

  • Das Kind ist jünger als 12 Monate
  • Wiederholtes Erbrechen ohne Zeichen der Besserung
  • Trinkverweigerung über längere Zeit (mehr als vier Stunden)
  • Großvolumiger oder blutiger Stuhl
  • Lethargie und Benommenheit
  • Hohes Fieber
  • Starke Bauchschmerzen
  • Vorliegen einer schweren Grunderkrankung

Nehmen Sie nach Möglichkeit zunächst telefonisch Kontakt zu Ihrem Kinderarzt auf, um abzusprechen, ob das Kind in die Praxis gebracht werden soll [7]. Bei folgenden Alarmsignalen, die auf eine Austrocknung hinweisen können, ist eine rasche Abklärung und gegebenenfalls Behandlung besonders wichtig [4]:

  • Trockener Mund
  • Eingesunkene Augen
  • Kühle, unelastische Haut
  • Teilnahmslosigkeit
Bei Brechdurchfall wegen einer Rotavirusinfektion kann eine Wärmflasche gut tun.

Behandlung

(Haus-)Mittel und Medikamente

Eine Gastroenteritis mit Durchfällen aufgrund einer Rotaviren-Infektion kann durchaus zuhause behandelt werden. Hierfür haben sich einige Hinweise und praktische Tipps etabliert:

Der wichtigste Faktor bei der Therapie des Brechdurchfalls ist der ständige und zügige Ausgleich des Flüssigkeitsverlusts [4, 7]. Denn heftiges Erbrechen und Durchfall führen dazu, dass der Körper schnell austrocknen und dabei wichtige Mineralien verlieren kann. Sie können hier mit speziellen Elektrolytlösungen wie Oralpädon 240 Erdbeere oder der Saltadol Glucose Elektrolyt Mischung entgegenwirken. Achten Sie hier darauf, dass das gewählte Mittel für die Altersstufe des erkrankten Kindes geeignet ist. Wird das Kind noch gestillt, so sollten Sie dabei bleiben.

Für eine zusätzliche Flüssigkeitszufuhr sind je nach Alter außerdem verdünnte Kräutertees wie Bad Heilbrunner Magen- und Darm Tee N und Sidroga Magen-Darm-Beruhigungstee geeignet. Für ältere Kinder kommt auch die „Fanconi-Lösung“ infrage [4]: Dazu lösen Sie drei Esslöffel (Trauben-)Zucker sowie einen halben Teelöffel Salz in einem großen Glas Orangensaft auf. Mischen Sie die Flüssigkeit anschließend mit einem Liter verdünntem schwarzem Tee. Diese interessante Kombination hat ihre Wirksamkeit beim Ausgleich des Wasser- und Mineralsalzhaushalts bewiesen.

Bieten Sie dem erkrankten Kind gut verdauliche Lebensmittel wie helles Brot, Nudeln, Zwieback oder Bananen in kleinen Portionen und entsprechend dem Appetit an. Süßigkeiten, Milch und Säfte sind hingegen weniger geeignet.

Bauchschmerzen können Sie mit einer sanften Massage und einer vorsichtig erhitzten Wärmflasche lindern [2]. Nach Bedarf greifen Sie bei Säuglingen ab sechs Monaten auf schmerzlindernde Paracetamol-ratiopharm 125 mg Zäpfchen und ab dem Kindergartenalter auf Mittel wie Paracetamol-ratiopharm 500 mg Tabletten zurück.

Nicht geeignet für die Behandlung einer Rotaviren-Infektion sind hingegen Medikamente, die bei Durchfall zum Einsatz kommen.

Behandlungsmöglichkeiten und Therapien

Wenn Sie ein betroffenes Kind aufgrund einer Rotavirus-Infektion beim Arzt vorstellen oder telefonisch Kontakt zur Praxis aufnehmen, werden Sie vielleicht gebeten, folgende Fragen zu beantworten [7]:

  • Wie alt ist das Kind?
  • Welche Vorerkrankungen liegen vor?
  • Wie lange hält die Erkrankung an? Wie lange der Durchfall, wie lange das Erbrechen?
  • Hat das Kind Fieber?
  • Wie oft hatte das Kind in den letzten 24 Stunden Durchfall, wie oft hat es sich erbrochen?
  • Trinkt das Kind regelmäßig?
  • Scheidet das Kind Urin aus?
  • Ist das Kind wach oder benommen?
  • Haben Sie bereits Maßnahmen ergriffen, zum Beispiel Medikamente gegeben?

Auf dieser Grundlage kann entschieden werden, wie die weitere Behandlung aussehen soll. In den meisten Fällen reicht es aus, den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt auszugleichen. Das Virus selbst kann hingegen nicht medikamentös behandelt werden.

Rotaviren-Infektion verhindern

Gegen Rotaviren steht eine Schluckimpfung zur Verfügung, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für alle Säuglinge empfohlen wird [2]. Zwischen der sechsten und der 32. Lebenswoche werden hierzu je nach Impfstoff zwei oder drei Dosen im Abstand von vier Wochen verabreicht.

Unabhängig von der Impfung können Sie insbesondere in den infektionsreichen Winter- und Frühlingsmonaten einige Schritte ergreifen, um das Infektionsrisiko in Ihrer Familie einzudämmen [2]:

  • Achten Sie auf besonders sorgfältiges Händewaschen nach dem Toilettengang, vor dem Kontakt zu Lebensmitteln, vor dem Essen und nach dem Windelwechsel. Nutzen Sie ein Desinfektionsmittel wie Sterillium Virugard oder WEPA Handdesinfektion.
  • Waschen Sie Bettwäsche und Handtücher bei mindestens 60 Grad und wechseln Sie sie regelmäßig.
  • Erhitzen Sie Lebensmittel auf mindestens 70 Grad – dadurch werden Rotaviren abgetötet.

Fazit

Fast jedes Kind infiziert sich mindestens einmal mit Rotaviren – viele von ihnen sogar mehrfach. Auch Erwachsene sind vor dem Erreger nicht sicher. Einmal in den Haushalt gebracht, erkranken oft alle Familienmitglieder der Reihe nach. Wer nicht zu einer Risikogruppe gehört, muss in der Regel keinen schweren Verlauf befürchten, und auch bei Kindern heilt die Erkrankung in den meisten Fällen problemlos aus.

Die Behandlungsmöglichkeiten bei einer Rotavirus-Infektion sind begrenzt – hauptsächlich geht es darum, den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt aufrecht zu erhalten und bei Bedarf Schmerzen zu lindern. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Apotheker vor Ort per MAYD App beraten und bekommen Sie die passenden Arzneimittel innerhalb von 30 Minuten nachhause geliefert.

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Medizinisch geprüft von
Alice Ferchland

Alice Ferchland ist approbierte Apothekerin. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Pharmazie studiert und als Gastwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt an der University of Sydney in Australien absolviert. Heute berät Sie zu pharmazeutischen Fragestellungen in Berlin und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen wie MAYD als Produkt Managerin.

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Quellen
Verlauf

[1] Hoffmann G et al. Pädiatrie: Grundlagen und Praxis. Springer; 2014.

[2] Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Rotaviren. infektionsschutz.de; 2018.

[3] Robert Koch-Institut. Rotaviren-Gastroenteritis. RKI-Merkblätter; 2010. 

[4] Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. Rotavirus-Infektion: Was ist eine Rotavirus-Infektion? kinderaerzte-im-netz.de; 2023.

[5] Illing S et al. Klinikleitfaden Pädiatrie. Elsevier; 2017.

[6] Baenkler H et al. Kurzlehrbuch Innere Medizin. Georg Thieme Verlag; 2010.

[7] Posovszky C et al. S2k-Leitlinie „Akute infektiöse Gastroenteritis im Säuglings-, Kindes-

und Jugendalter.“ Z Gastroenterol 2019;57:1077–1118. 

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