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Sodbrennen: Symptome, Ursachen, Behandlung

Fast jeder dritte Deutsche kennt das Gefühl des scharfen, brennenden Schmerzes, der sich beispielsweise nach dem Genuss eines üppigen Festmahls vom Oberbauch Richtung Hals ausbreitet: Sodbrennen entsteht, sobald Magensäure in die Speiseröhre gelangt und dort die Schleimhäute reizt. In den meisten Fällen ist dies kein Anlass zur Sorge – doch tritt Sodbrennen ständig auf, können mitunter ernsthafte Krankheiten vorliegen. Welche Ursachen hinter dem weitverbreiteten Alltagsleiden stecken, wie Sie Sodbrennen behandeln und ab wann Sie einen Arzt konsultieren sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Veröffentlicht:
22.3.2023
Letzte Änderung:
22.3.2023
11
min.
Medizinisch geprüft von:
Alice Ferchland

Medizinisch geprüft

Dieser Artikel wurde medizinisch geprüft, um sicherzustellen, dass der Inhalt auf aktuellen und zuverlässigen medizinischen Forschungsergebnissen oder klinischen Studien basiert. Es wurden mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und alternative Behandlungsoptionen wurden in Betracht gezogen. Die medizinische Prüfung garantiert jedoch nicht die absolute Richtigkeit und Genauigkeit des Inhalts, da die medizinische Forschung ständigem Fortschritt unterliegt. Die wissenschaftlichen Quellen, auf welchen die gebotenen Informationen beruhen finden sich im Anschluss des Artikels.
Frau mit Sodbrennen, die ihre Kehle mit ihrer Hand abtastet

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Zusammenfassung

  • Sodbrennen ist ein unangenehmer Schmerz in der Speiseröhre. Es entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt, was in der Regel auf eine Schwächung des unteren Speiseröhrenschließmuskels hindeutet. 
  • Dabei betrifft Sodbrennen vorwiegend Menschen mit einem ungesunden oder stressigen Lebensstil.
  • Als Vorbeugung gegen Sodbrennen hilft in der Regel eine Umstellung der Ernährung, während Medikamente wie Protonenpumpenhemmer die Produktion von Magensäure drosseln.

Was ist Sodbrennen? Das Wichtigste in Kürze

Symptome und Dauer

Sodbrennen wird durch den Rückfluss (lat. Reflux) von Magensäure in die Speiseröhre verursacht und sorgt dort für ein unangenehmes, brennendes Gefühl. In manchen Fällen kann dieses „saure Aufstoßen“ sogar in den Mund gelangen. Normalerweise hält Sodbrennen wenige Minuten bis Stunden an und verschwindet wieder. Leiden Menschen häufiger oder über mehrere Wochen unter diesen Symptomen, spricht man von der sogenannten gastroösophagealen Refluxkrankheit.

Sodbrennen Ursachen

Zu den vielfältigen Ursachen für Sodbrennen zählen beispielsweise eine Schwäche oder Funktionsstörung des Schließmuskels am Mageneingang, üppige Mahlzeiten, der Konsum von Alkohol oder Kaffee, Rauchen, bestimmte Medikamente, Schwangerschaft, Stress sowie verschiedene Erkrankungen wie Zwerchfellbruch oder Magenschleimhautentzündung.

Behandlung

Bei leichtem, gelegentlichem Sodbrennen können Hausmittel wie Natron, stärkehaltige Nahrungsmittel und Nüsse helfen. Hartnäckiges Sodbrennen oder die Refluxkrankheit sollten mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden – in besonders schwerwiegenden Fällen kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein. Zur Vorbeugung von Sodbrennen können Sie Lebensmittel wie Alkohol, Nikotin, Kaffee, scharf gewürzte Speisen, Fettiges und Frittiertes vermeiden und ausreichend Sport treiben.

Wann zum Arzt?

Treten Sodbrennen-Beschwerden nur gelegentlich auf, gelten sie aus medizinischer Sicht als harmlos. Stößt der saure Mageninhalt jedoch regelmäßig auf, könnte eine Refluxkrankheit vorliegen. In diesem Falle sollte unbedingt eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Sodbrennen: Beschreibung

Der Name lässt bereits erahnen, welche typischen Anzeichen mit Sodbrennen einhergehen:
Der „siedende“ Mageninhalt steigt in die Speiseröhre auf und sorgt dort für ein unangenehmes Brennen. Vor allem nach fettigem, reichhaltigem Essen und Alkoholkonsum treten die typischen Beschwerden auf – von Aufstoßen über akute Schmerzen bis hin zu einem Druckgefühl im Oberbauch. Einige Menschen verspüren auch morgendliche Heiserkeit, Räuspern oder Husten, da die Magensäure zu Reizungen an Stimmbändern und der Rachenschleimhaut führt.

Illustration eines brennenden Magens

Gelegentliches Sodbrennen ist meist harmlos – zeigt es sich jedoch regelmäßig, kann es ein Anzeichen für die Refluxkrankheit sein. Dabei ist der untere Schließmuskel der Speiseröhre erschlafft, was dazu führt, dass die Magensäure leicht nach oben fließen kann. Falsche Ess- und Lebensgewohnheiten können den Reflux zusätzlich verstärken.

Sodbrennen: Symptome und Beschwerden

Typischerweise führt Sodbrennen zu einem unangenehmen Brennen in der Speiseröhre, das durch die aus dem Magen zurückfließende, aggressive Säure verursacht wird.
In einigen Fällen kann es sogar passieren, dass der Inhalt des Magens bis in den Rachen gelangt oder halb verdaute Speisen in den Mund befördert werden. Dadurch kommt es häufig zu Mundgeruch oder einem unangenehmen Geschmack im Mund. Menschen verspüren diesen Rückfluss vor allem beim Bücken oder wenn sie enge Kleidung tragen.

Je nach Ursache des Sodbrennens können die Symptome völlig unabhängig von der Nahrungsaufnahme entstehen – beispielsweise in Situationen, in denen Betroffene sich mit Stress und Leistungsdruck konfrontiert sehen.

Weitaus seltener geht Sodbrennen mit atypischen Anzeichen wie verstärkter Heiserkeit oder Reizhusten einher – Symptome, die in diesem Falle häufig als Asthma fehlgedeutet werden.

Symptome von Sodbrennen in der Übersicht

Typische Symptome

  • Brennen in der Speiseröhre
  • Saurer Geschmack im Mund durch Rückfluss von Mageninhalt in den Mundbereich
  • Druckgefühl im Brustbereich
  • Schmerzen hinter dem Brustbein

Atypische Symptome

  • Heiserkeit oder Räuspern durch Reizung der Stimmbänder und Rachenschleimhaut
  • Husten durch Reizung der Atemwege

Wie entsteht Sodbrennen? Ursachen und Krankheiten

Oft liegt dem Sodbrennen beziehungsweise der Refluxkrankheit eine Funktionsstörung des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen zugrunde: In der Regel bildet der Schließmuskel (oder Ösophagussphinkter) eine natürliche Barriere zwischen dem Mageninhalt und der Speiseröhre. Die genauen Ursachen dafür, warum der Muskel in gewissen Fällen nicht richtig funktioniert, sind oft unklar. Fest steht jedoch, dass unterschiedliche Faktoren das Sodbrennen begünstigen – wie zum Beispiel Alkohol oder Nikotin.
Diese Genussmittel üben grundsätzlich eine entspannende Wirkung auf die Muskulatur aus. Dadurch kommt es beim Alkoholkonsum oder beim Rauchen zu einer Erschlaffung des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen. Außerdem kurbeln Alkohol und Nikotin die Produktion von Magensäure an, was in Kombination mit der Muskelerschlaffung zu Sodbrennen führen kann.

Abbildung von Sodbrennen

Als weitere Ursache für Sodbrennen gelten fetthaltige Mahlzeiten, Kaffee, Zitrusfrüchte oder Schokolade. Auch gewisse Medikamente, unter anderem verschiedene Herz-Kreislauf-Mittel, Schmerzmittel oder Psychopharmaka, können Sodbrennen auslösen, da sie die Muskeln entkrampfen und die Magensäure-Produktion anregen.

Die Lebensgewohnheiten und - umstände spielen bei der Entstehung von Sodbrennen eine entscheidende Rolle: Stress oder Ärger können das unangenehme Brennen begünstigen. Menschen mit starkem Übergewicht zeigen sich dabei besonders anfällig für den Rückfluss von Säure aus dem Magen – denn der erhöhte Fettanteil im Bauchraum übt kontinuierlichen Druck auf den Magen aus, sodass dessen Inhalt förmlich in die Speiseröhre "zurück gepresst" wird und dort Sodbrennen hervorruft.

Sodbrennen bei Kindern

ein krankes Baby

Beim Hauptanteil der Säuglinge tritt zeitweise ein Reflux in die Speiseröhre auf, was sich in saurem Aufstoßen oder Spucken äußert. Der Reflux verschlimmert sich häufig bis zum 6. oder 7. Lebensmonat und bietet in der Regel keinen Anlass zur Sorge, da er bis zum 18. Lebensmonat überwunden ist.

Die Gründe für Sodbrennen bei gesunden Säuglingen zeigen sich vielfältig: So ist der Ringmuskel an der Verbindung von Speiseröhre und Magen beispielsweise noch nicht ausreichend entwickelt oder entspannt sich zum falschen Zeitpunkt. Außerdem wird der Rückfluss bei Säuglingen durch Faktoren wie Füttern im Liegen, Überfüttern, Passivrauchen oder Koffein und Nikotin in der Muttermilch gefördert. Seltener liegt dem Sodbrennen eine Nahrungsmittelallergie zugrunde.

Bei kleinen Kindern äußert sich der gastroösophageale Reflux meist in Schmerzen im Brustkorb, Bauchschmerzen und brennenden Schmerzen hinter dem Brustbein. Bei Jugendlichen entsteht das klassische Sodbrennen wie bei Erwachsenen.

Werden durch den Reflux von Magensaft das Trinken und Wachstum des Säuglings beeinträchtigt oder dauern die Symptome über das frühe Kindesalter hinaus, sollte unbedingt ärztliche Hilfe hinzugezogen werden.

Sodbrennen in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft leiden Frauen vermehrt unter Sodbrennen. Diese Beschwerden sind unter anderem auf den veränderten Hormonhaushalt zurückzuführen, der den Schließmuskel am Mageneingang schwächt. Zusätzlich drückt das heranwachsende Kind auf den Magen, wodurch die Magensäure in die Speiseröhre gelangen und Sodbrennen bei der Frau auslösen kann. Im Regelfall ist Sodbrennen in der Schwangerschaft unbedenklich und die Beschwerden klingen nach der Geburt ab.

Welche Krankheiten gehen mit Sodbrennen einher?

Neben den oben genannten Gründen können auch ernsthafte Krankheiten für das Sodbrennen verantwortlich sein.

  • Zwerchfellbruch
    Bei einem Zwerchfellbruch treten Löcher im Zwerchfell auf, durch die sich Teile des Magens nach oben schieben und eingeschnürt werden können. Der Mageninhalt wird dabei in die Speiseröhre gedrückt und Betroffene verspüren Sodbrennen.
  • Ösophagitis
    Ist die Speiseröhre aufgrund einer Verletzung oder durch Krankheitserreger wie Bakterien entzündet (Ösophagitis), macht sich die angegriffene und gereizte Schleimhaut durch Symptome des Sodbrennens bemerkbar. Eine Ösophagitis kann eine direkte Folge von Reflux sein.
  • Reizmagen
    Die organischen Ursachen für einen Reizmagen (funktionelle Dyspepsie) sind noch nicht ausreichend erforscht. Die Krankheit geht neben Schmerzen und Völlegefühl im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit mit saurem Aufstoßen und Sodbrennen einher.
  • Gastritis
    Eine Entzündung der Magenschleimhaut kann unter anderem durch das Bakterium Helicobacter pylori, Nikotin, Kaffee, Alkohol oder Stressfaktoren begünstigt werden. Sodbrennen, Aufstoßen, Völlegefühl und Appetitmangel gehören zu den gängigsten Symptomen dieses Krankheitsbildes.
  • Achalasie
    Bei dieser seltenen Erkrankung ist die Kontraktionsfähigkeit der Muskeln in der Speiseröhrenwand und des Schließmuskels am Mageneingang reduziert. Diese Beeinträchtigung wiederum stört den Transport von Nahrung in den Magen und äußert sich unter anderem in Aufstoßen und Sodbrennen.

Der Krankheitsverlauf bei Sodbrennen

Der Krankheitsverlauf bei Sodbrennen verläuft je nach Einzelfall unterschiedlich:
Im Falle einer leichten bis mittelschweren Refluxkrankheit stehen die Heilungschancen bei einer medikamentösen Behandlung gut. Die Schwächung des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Mageneingang als Ursache wird jedoch nicht behoben, sodass Patienten nach erfolgter Therapie gewisse Verhaltens- und Ernährungsregeln befolgen sollten.

In seltenen Fällen kann sich der Krankheitsverlauf bei Sodbrennen bis zu einer sogenannten Barrett-Speiseröhre hinziehen. Letztere wiederum begünstigt die Entstehung von Speiseröhrenkrebs.

Wie lange dauert Sodbrennen?

Zur genauen Dauer von Sodbrennen können nur schwer allgemeingültige Aussagen getroffen werden, da sie vom jeweiligen Einzelfall abhängen. In manchen Situationen verschwinden die Symptome bereits nach ein paar Minuten, wohingegen andere Menschen mehrere Stunden oder sogar Tage unter Sodbrennen leiden.

Bei der milden Form des Sodbrennens, die nach dem Verzehr bestimmter Speisen auftritt, dauern die Beschwerden in der Regel so lange an, wie der Körper für die Verdauung benötigt. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Sodbrennen in der Nacht oder über eine lange Zeit auftritt, da dies auf eine ernstere Grunderkrankung hindeuten kann.

Entzündung der Speiseröhre bis Barrett Ösophagus: Mögliche Komplikationen von Sodbrennen

Kommt Sodbrennen nur gelegentlich vor, ist es nicht weiter bedenklich. Bei regelmäßigem Auftreten der unangenehmen und schmerzhaften Symptome steigt jedoch das Risiko, dass sich aufgrund der anhaltenden Reizung Folgeerkrankungen wie eine Speiseröhrenentzündung oder im schlimmsten Fall veränderte Schleimhautzellen in der Speiseröhre sowie Speiseröhrenkrebs entwickeln.

Sodbrennen: Wann Arzt aufsuchen?

einen Besuch bei einem Arzt

Mit Sodbrennen sollte immer dann ein Arzt konsultiert werden, wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum andauern. Treten zusätzliche Symptome und Magen-Darm-Beschwerden wie zum Beispiel Erbrechen, Durchfall, Gewichtsverlust oder Blut im Stuhl auf, könnte eine gravierende Erkrankung vorliegen, die unbedingt durch einen Arzt untersucht werden muss.
Da auch die Schleimhaut der Speiseröhre durch den Reflux in Mitleidenschaft gezogen wird, sollte eine zeitnahe Behandlung immer in Betracht gezogen werden – nicht zuletzt auch deshalb, weil sich die Symptome von Sodbrennen gut mit Arzneimitteln behandeln lassen, solange keine anderweitigen, ernsten Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich vorliegen.

Achtung: Leiden Kinder unter Sodbrennen, sollte immer ein Kinder- oder Jugendarzt aufgesucht werden.

Diagnose von Sodbrennen

Bei der Diagnose von Sodbrennen führt der behandelnde Arzt ein umfassendes Gespräch mit dem Patienten, in dem unter anderem die Dauer, Häufigkeit sowie die Ausprägung des Sodbrennens thematisiert werden. Danach folgt in der Regel eine allgemeine körperliche Untersuchung.

Besteht der Verdacht auf eine Refluxkrankheit, kann der Arzt eine Spiegelung von Speiseröhre und Magen mittels Schlauchkamera veranlassen. Dabei werden Entzündungsanzeichen, Verätzungen, Verengungen oder Geschwulste erkannt und gegebenenfalls weitere Schritte eingeleitet.

Diagnose von Sodbrennen

Außerdem kann eine Langzeit-Säuremessung des pH-Wertes in der Speiseröhre (24-Stunden-pH-Metrie) angeordnet werden, um eine Refluxkrankheit sicher zu diagnostizieren. Diese Art der Messung erfolgt in der Regel ohne Katheter.

Behandlung von Sodbrennen

Bei gelegentlichem Sodbrennen lassen sich die störenden Symptome häufig mit Hausmitteln beheben. So kann der Verzehr von stärkehaltigen Lebensmitteln wie Zwieback, Kartoffeln oder Bananen dazu beitragen, den Überschuss an Magensäure zu binden und dem Sodbrennen entgegenzuwirken. Bei akutem Sodbrennen kann es hilfreich sein, etwas warme, verdünnte Milch zu trinken. Auch das Kauen von Nüssen oder trockenem Weißbrot kann dabei helfen, die aggressive Säure aus dem Magen zu neutralisieren.

Ein sehr altes Hausmittel gegen Sodbrennen stellt Natron dar, das in der Küche als Backtriebmittel verwendet wird: Dank seiner alkalisierenden Eigenschaften reagiert das Natron mit der Salzsäure des Magens und neutralisiert sie. Allerdings entsteht im Rahmen der chemischen Reaktion CO2, welches wiederum zu Druck im Bauchraum führen und Reflux begünstigen kann. Deshalb sollte dieses Hausmittel stets mit äußerster Vorsicht angewandt werden.

Medikamente gegen Sodbrennen

Medikamente gegen Sodbrennen

In den meisten Fällen kann Sodbrennen auch mit Medikamenten behandelt werden. Dabei wird zwischen drei Arten von Arzneimitteln unterschieden:

  • Antazida
  • Protonenpumpenhemmer (PPI) und
  • H2-Blocker

Gegen kurzfristiges, akutes Sodbrennen helfen sogenannte Antazida (anti = gegen, acidum = Säure). Sie binden die Magensäure und können dadurch die Flüssigkeit im Magen relativ schnell neutralisieren. Zu den häufigsten Wirkstoffen dieser Arzneimittel gehören Magnesiumhydroxid, Magaldrat oder Aluminiumhydroxid. Grundsätzlich zeigen sich Antazida leicht verträglich und führen nur selten zu Nebenwirkungen.

Tritt das Sodbrennen regelmäßig auf oder leiden Betroffene unter der Refluxkrankheit, kommen vorwiegend Protonepumpenhemmer (PPI) zum Einsatz. Die darin enthaltenen Wirkstoffe wie Omeprazol oder Pantoprazol unterdrücken die Produktion von Magensäure und helfen dabei, die Magenschleimhaut zu schützen. Deshalb werden PPI-Medikamente auch bevorzugt bei der Behandlung einer Magenschleimhautentzündung verschrieben.

Der Wirkmechanismus von H2-Blockern besteht darin, dass sie die Ausschüttung der Magensäure beeinflussen. Nehmen Patienten H2-Blocker ein, wird weniger Magensäure produziert und der ätzende Effekt in der Speiseröhre kann vermindert werden. H2-Blocker finden bei der Refluxkrankheit oder bei Geschwüren im Magen Verwendung und bestehen zum größten Teil aus den Wirkstoffen Cimetidin oder Ranitidin. Allerdings treten bei der Einnahme dieser Inhaltsstoffe vermehrt Nebenwirkungen wie Durchfall oder Bauchschmerzen auf, weshalb vor der Einnahme unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden sollte.

Achtung: Da die mit Sodbrennen einhergehenden Beschwerden oft auf eine ungesunde Lebensweise zurückzuführen sind, sollte begleitend zur Medikamenteneinnahme eine Ernährungsumstellung erfolgen, in der üppige Mahlzeiten und säurehaltige Lebensmittel vom Essensplan gestrichen werden und bewusst auf Substanzen wie Nikotin oder Alkohol verzichtet wird.

Operation bei Sodbrennen und Refluxkrankheit

Liegt bei Betroffenen eine schwere Refluxkrankheit vor oder bleibt die langfristige Wirkung der eingesetzten Medikamenten aus, kann zur Behandlung des Sodbrennens ein chirurgischer Eingriff vonnöten sein. Während einer Anti-Reflux-Operation wird der obere Teil des Magens zur Formung einer Manschette verwendet. Diese wird um das Ende der Speiseröhre gelegt, um den Schließmuskel zu stabilisieren und zu stärken (Fundoplikatio).

Eine Operation kann auch dann zur Notwendigkeit werden, wenn das Sodbrennen auf andere schwerwiegende Erkrankungen zurückzuführen ist. Beispielsweise kann eine Verengung der Speiseröhre mit einem Ballon (Bougie) erweitert werden. Bei einem Zwerchfellbruch nimmt der Arzt eine Operation vor, sobald es zu Komplikationen wie einer Einklemmung des Magens kommt.

So können Sie Sodbrennen vorbeugen

  • Lebensweise anpassen
eine Frau, die durch den Wald geht

Die wohl wichtigste Maßnahme gegen Sodbrennen bildet eine gesunde Lebensweise – denn in vielen Fällen werden die Beschwerden durch eine ungünstige Ernährung oder Risikofaktoren wie Alkohol oder Nikotin ausgelöst.

Regelmäßige körperliche Aktivität kann der Entstehung von Sodbrennen vorbeugen: Insbesondere ein Spaziergang nach dem Essen fördert die Magenentleerung.
Stehen Betroffene unter Stress und hoher Anspannung, kann der Einsatz von Entspannungsmethoden in Betracht gezogen werden, da Stress einen der Hauptauslöser von Sodbrennen darstellt.

Für Personen mit Übergewicht ist das Abnehmen der erste und wichtigste Schritt zur dauerhaften Linderung der Beschwerden. Überschüssiges Gewicht übt ständigen Druck auf den Magen aus und begünstigt so den Rückfluss des Mageninhalts in die Speiseröhre.
Wer nachts oft von Sodbrennen betroffen ist, sollte den Oberkörper eventuell höher lagern, damit der Rückfluss von Magensäure verhindert wird. Es kann auch hilfreich sein, auf der linken Seite zu schlafen: In dieser Position liegt der Magen unterhalb der Speiseröhre und der Mageninhalt kann nicht zurückfließen.

Für Raucher muss in der Regel ein vollständiger Rauchverzicht erfolgen. Ähnliches gilt für den Konsum von Alkohol.

  • Ernährung anpassen

Alles, was wir an Nahrungsmitteln zu uns nehmen, geht bekanntlich durch den Magen – und beeinflusst damit maßgeblich die Entstehung von Sodbrennen. Die generelle Ernährung sollte abwechslungsreich sein und so wenig wie möglich üppige, fettige Mahlzeiten, wie zum Beispiel Fast Food, oder andere Auslöser von Sodbrennen enthalten. Außerdem hat es sich bewährt, Essen ausreichend zu zerkauen und Gerichte nicht zu hastig zu sich zu nehmen.

Sodbrennen in der Schwangerschaft vorbeugen

Leiden Frauen unter Sodbrennen in der Schwangerschaft, sollten sie auf säurehaltige Lebensmittel so gut es geht verzichten. Angemessene Bewegung an der frischen Luft sowie locker sitzende Kleidung können bei der Vorbeugung von Sodbrennen in der Schwangerschaft ebenfalls unterstützend wirken.

Fazit

Sodbrennen ist eine häufig auftretende Beschwerde, die durch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre verursacht wird. Zu den typischen Symptomen zählen Brennen in der Speiseröhre, saurer Geschmack im Mund, Aufstoßen, Druckgefühl im Brustbereich sowie Schmerzen hinter dem Brustbein. Sodbrennen wird unter anderem durch eine Schwäche des unteren Speiseröhren-Schließmuskels, falsche Ess- und Lebensgewohnheiten oder diverse Krankheiten verursacht.

Tritt Sodbrennen über einen längeren Zeitraum oder mit anderen Magen-Darm-Beschwerden auf, sollte es ernst genommen und von einem Arzt untersucht werden. Bei gelegentlichem Auftreten können verschiedene Hausmittel wie Natron oder Nüsse sowie bestimmte Medikamente Abhilfe schaffen.

Sie leiden unter Sodbrennen? Dann lassen Sie sich über die MAYD-App ganz einfach von Ihrem Apotheker vor Ort beraten – oder erhalten Sie die entsprechenden Medikamente gegen Sodbrennen innerhalb von 30 Minuten direkt an Ihre Haustür geliefert!

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Alice Ferchland

Alice Ferchland ist approbierte Apothekerin. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Pharmazie studiert und als Gastwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt an der University of Sydney in Australien absolviert. Heute berät Sie zu pharmazeutischen Fragestellungen in Berlin und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen wie MAYD als Produkt Managerin.

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