Krankheiten und Symptome
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Diphtherie: Eine tückische Infektionskrankheit

Diphtherie (auch Haut- oder Wunddiphtherie) ist eine ernsthafte Infektionserkrankung, die durch Bakterien verursacht wird und vor allem bei Kindern auftritt. Die Symptome ähneln einer Erkältung, die Erkrankung kann aber zu schwerwiegenden, teils auch lebensbedrohlichen Komplikationen und langfristigen Schäden führen. Die Krankheit ist durch eine Impfung vermeidbar und wird in der Regel mit Antibiotika behandelt [2].

Veröffentlicht:
25.8.2023
Letzte Änderung:
25.8.2023
14
min.
Medizinisch geprüft von:
Alice Ferchland

Medizinisch geprüft

Dieser Artikel wurde medizinisch geprüft, um sicherzustellen, dass der Inhalt auf aktuellen und zuverlässigen medizinischen Forschungsergebnissen oder klinischen Studien basiert. Es wurden mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und alternative Behandlungsoptionen wurden in Betracht gezogen. Die medizinische Prüfung garantiert jedoch nicht die absolute Richtigkeit und Genauigkeit des Inhalts, da die medizinische Forschung ständigem Fortschritt unterliegt. Die wissenschaftlichen Quellen, auf welchen die gebotenen Informationen beruhen finden sich im Anschluss des Artikels.

Inhaltsverzeichnis

Diphtherie-Erkrankung – das Wichtigste in Kürze:

  • Diphtherie wird durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae verursacht und kann lebensbedrohlich sein.
  • Die Übertragung erfolgt vor allem durch Tröpfcheninfektion beim Niesen, Husten oder engem Körperkontakt mit erkrankten Kontaktpersonen.
  • Erste Beschwerden treten in Form von Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Husten und Fieber nach einer Inkubationszeit von circa 2 bis 5 Tagen auf.
  • Charakteristisch ist der weiß-graue Belag im Nasen-Rachen-Raum, der sich deutlich abhebt.
  • Die Infektionserkrankung kann auch zu ernsteren Komplikationen wie Atemnot und Herzproblemen führen [8].
  • Neben der klassischen Diphtherie-Erkrankung in den Atemwegen gibt es noch die sogenannte Hautdiphtherie oder Wunddiphtherie, die schmierige Beläge an Wundstellen auf der Haut bildet, nachdem diese mit dem Diphtherie-Bakterium infiziert wurden [2, 4].
  • Eine weitere Form von Diphtherie ist die Nasendiphtherie mit blutigem Ausfluss [4].
  • Die beste Prävention gegen Diphtherie ist die Impfung, die in Deutschland als Standardimpfung im Kindesalter verabreicht wird.
  • Die Behandlung von Diphtherie umfasst normalerweise Antibiotika und die Gabe an Antitoxins. 
  • Rezeptfreie Medikamente können helfen, die Symptome zu lindern. 
  • Erkrankte Personen sind in der Regel für 4 bis 6 Wochen ansteckend.
  • Sollte der Verdacht auf Diphtherie bestehen, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.

Diphtherie-Symptome und Verlauf der Infektion

Erste Beschwerden ähneln oft denen einer Erkältung. Sie können Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Husten, erhöhte Temperaturen und allgemeine Schwäche und Abgeschlagenheit beinhalten. Ein typisches Anzeichen von Diphtherie sind jedoch Beläge im Rachenbereich, die sich nicht ablösen lassen und eine Atemnot hervorrufen können [8].

kranke Tochter mit Mutter

Der Verlauf von Diphtherie kann unterschiedlich sein und ist stark von der allgemeinen Gesundheit der betroffenen Person abhängig. Bei manchen Menschen verläuft die Krankheit relativ mild, bei anderen kann sie jedoch schwerwiegende Komplikationen verursachen, wie Herzprobleme oder Nervenschäden.

Ursachen und Übertragung von Diphtherie

Die Ursache von Diphtherie ist das Bakterium Corynebacterium diphtheriae, das ein Toxin (Giftstoff) im Körper produziert. Der Erreger setzt sich im Nasen-Rachen-Raum von infizierten Personen fest und kann durch Tröpfcheninfektion übertragen werden, zum Beispiel beim Niesen und Husten. Neben der Übertragung durch Tröpfchen ist auch eine Schmierinfektion durch Nasen- und Rachensekrete möglich, die den Diphtherie-Erreger enthalten. In seltenen Fällen kann auch der Kontakt mit kontaminierten Gegenständen (zum Beispiel Kleidung, Bettwäsche, Spielzeug) eine Infektion hervorrufen [1, 3, 4].

So wird Diphtherie behandelt

Diphtherie ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die in jedem Fall ärztlich behandelt werden muss. In der Regel werden Antibiotika eingesetzt, um die Bakterien zu bekämpfen. Darüber hinaus wird oft ein Antitoxin verabreicht, um die Wirkung des von den Bakterien produzierten Giftstoffs zu neutralisieren.

Diphtherie-Impfung ist die beste Prävention

Die beste Prävention gegen Diphtherie ist die Impfung. In Deutschland wird die Diphtherie-Impfung bereits im Kindesalter im Rahmen der Standardimpfungen durchgeführt. Erwachsene sollten ihren Impfstatus regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls auffrischen lassen [2].

Wann Sie bei einer Diphtherie zum Arzt gehen sollten

Eine Diphtherie-Infektion kann lebensbedrohlich sein, daher ist es wichtig, bei Verdacht auf die Krankheit so schnell wie möglich medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie sollten sofort zum Arzt gehen, wenn Sie oder Ihr Kind Anzeichen von Diphtherie aufweisen, insbesondere wenn Sie einen grau-weißen Belag im Rachenraum oder auf den Mandeln bemerken. Ebenso sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn Sie Atemprobleme, hohes Fieber, Schüttelfrost und Schluckbeschwerden aufweisen.

Corynebacterium diphtheriae – ein Erreger, der es in sich hat

Diphtherie ist eine ernstzunehmende Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae ausgelöst wird. Die Erkrankung war in Europa früher weit verbreitet, durch flächendeckende Impfprogramme hat ihre Häufigkeit mittlerweile aber deutlich abgenommen – auch wenn vereinzelt immer noch Fälle auftreten. Der bakterielle Krankheitserreger setzt vor allem Kindern zu und kann bei ungeimpften Menschen schwerwiegende Komplikationen auslösen. Im Folgenden erfahren Sie, wie eine Diphtherie-Infektion verläuft, wie sie behandelt werden kann und mit welchen Mitteln sie die Beschwerden lindern können [1].

Helle Beläge im Hals sind typische Diphtheriesymptome

Diphtherie zeigt sich vor allem durch Beschwerden, die sich hauptsächlich auf den Hals-Nasen-Rachen-Raum konzentrieren, aber auch andere Körperbereiche betreffen können. Die Krankheit beginnt oft mit grippeähnlichen Beschwerden wie erhöhter Temperatur, Müdigkeit und Halsschmerzen. Weitere charakteristische Diphtheriesymptome sind eine Halsentzündung mit Schluckbeschwerden und Heiserkeit

krankes Kind im Bett

Der auffälligste Hinweis auf Diphtherie ist jedoch die Bildung von sogenannten pseudomembranösen Belägen, häufig im Rachen- oder Nasenbereich. Sie heben sich durch eine helle grau-weiße, bräunliche Färbung deutlich vom umliegenden Gewebe ab und bestehen aus abgestorbenen Zellen, Bakterien und Entzündungszellen. Da sie fest mit den Schleimhäuten verankert sind, können sie nicht entfernt werden – allein der Versuch kann schmerzhaft sein und Blutungen verursachen [1, 3, 5].

Diphtherie-Toxin ist für Komplikationen verantwortlich

Die Infektionskrankheit kann auch zu ernsthaften Komplikationen führen. Der Erreger produziert ein Gift (Toxin), das sich im Körper ausbreitet und verschiedene Organe schädigen kann. Dies kann zu einer Myokarditis (Herzmuskelentzündung) oder einer Polyneuritis (Entzündung mehrerer peripherer Nerven) führen. In schweren Fällen kann es sogar zu Lähmungserscheinungen kommen. Zudem können die Beläge den Atemweg blockieren und zu Atemnot führen [3, 7, 8].

Das Krankheitsbild Diphtherie bei Kindern und Jugendlichen

Obwohl die Erkrankung in jedem Alter auftreten kann, sind Kinder und Jugendliche oft besonders gefährdet. Das liegt vor allem daran, dass ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist und sie sich daher weniger effektiv gegen die Krankheit wehren können. Die Diphtherie Symptome und ihr Verlauf ähneln oft denen von Erwachsenen. Die bakterielle Infektion beginnt mit grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Husten und allgemeiner Abgeschlagenheit und bildet im weiteren Verlauf den typischen Belag aus. Kinder haben allerdings ein erhöhtes Risiko einer Kehlkopf-Diphtherie, bei der sich die Erkrankung bis in den Kehlkopf ausbreitet. Eine solche Kehlkopf-Diphtherie zeigt sich vor allem durch bellenden Husten (sog. Krupp-Husten), einen angeschwollenen Hals und Atembeschwerden [1, 7, 11]. Komplikationen können bei Kindern und Jugendlichen ebenfalls auftreten und können sehr ernst sein. Das Diphtherie-Toxin kann zu Herzproblemen, Nervenschäden und in extremen Fällen zu Lähmungen führen. Eine rechtzeitige Therapie ist hier entscheidend. Ebenso sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, falls der Belag so groß wird, dass die Atmung Ihres Kindes dadurch erschwert wird [1, 3, 8]. Einen wirksamen Schutz gegen einen Krankheitsverlauf mit Komplikationen bietet die Impfung gegen Diphtherie, die die Ständige Impfkommission (STIKO) für Säuglinge ab einem Alter von zwei Monaten empfiehlt. 

Diphtherie Erreger in der Schwangerschaft

Schwangere Frauen, die sich mit dem Corynebakterium infizieren, müssen sorgfältig überwacht werden, da das Gift (Toxin) der Bakterien die Plazenta durchdringen und das ungeborene Kind schädigen kann. In schweren Fällen kann es dadurch zu einer Frühgeburt oder zu Fehlbildungen kommen. Schwangere, die Symptome einer Diphtherie an sich bemerken, sollten daher umgehend zum Arzt gehen, um frühzeitig eine Behandlung zu bekommen.

schwangere Frau

Um das Risiko einer Diphtherie-Erkrankung zu minimieren, sollten Frauen bereits vor Beginn der Schwangerschaft über einen aktuellen Impfschutz gegen die Erkrankung verfügen. Eine Auffrischungsimpfung wird in der Regel alle zehn Jahre empfohlen und sollte vor einer geplanten Schwangerschaft in Erwägung gezogen werden. Die Impfung ist aber auch noch bei einer bestehenden Schwangerschaft möglich [12].

Das Bakterium Corynebacterium Diphtheriae – so ansteckend ist der Diphtherie-Erreger 

Corynebacterium diphtheriae Bakterien sind hochansteckend und können prinzipiell Menschen aller Altersgruppen befallen, wobei Kinder unter fünf Jahren und Menschen über 60 besonders gefährdet sind. Das gilt besonders, wenn diese nicht oder nicht vollständig gegen den Erreger geimpft sind [6]. Weitere Risikofaktoren für eine Diphtherie-Infektion können ein geschwächtes Immunsystem und Reisen in Gebiete sein, in denen Diphtherie nach wie vor verbreitet ist [10]. Die Diphtherie-Ansteckung erfolgt vor allem über Tröpfcheninfektion, zum Beispiel wenn eine betroffene Person hustet, niest oder spricht. Die Ansteckung kann auch durch engen Kontakt mit einer erkrankten Person oder ihren persönlichen Gegenständen (zum Beispiel Geschirr oder Handtücher) erfolgen. Eine Übertragung  durch verunreinigte Lebensmittel oder Trinkwasser ist hingegen selten [1, 10]. Besonders tückisch ist dabei der Umstand, dass auch betroffene Menschen, die (noch) keine Anzeichen zeigen, die Bakterien übertragen und andere Personen infizieren können. Dies wird als asymptomatische Übertragung bezeichnet und trägt zur Verbreitung der Erkrankung bei.

Diagnose erfolgt über einen Rachenabstrich

Die Diagnose beginnt mit einer körperlichen Untersuchung und einem ausführlichen Gespräch mit dem behandelnden Arzt. Bei Verdacht auf Diphtherie ist eine schnelle Behandlung wichtig, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Zur Diagnose wird zunächst der Hals- und Rachenbereich auf vergrößerte Mandeln und den typischen, grau-weißen Belag überprüft. Ebenso wird auf andere Symptome wie eine geschwollene Zunge oder geschwollene Lymphknoten geachtet. Ein definitiver Nachweis erfolgt durch eine Laboruntersuchung. Dabei entnimmt der Arzt einen Abstrich aus dem Rachen- oder Nasenbereich der erkrankten Person. Dieser wird anschließend im Labor auf das Vorhandensein von Diphtherie-Bakterien getestet. Mit einer Blutuntersuchung kann zusätzlich untersucht werden, ob das Immunsystem auf die Erkrankung reagiert und bereits Antikörper gegen Stämme der  Corynebakterien produziert hat [1, 5].

Krankenschwester nimmt Nasenabstrich vom Kind

Darüber hinaus kann eine Elektrokardiographie (EKG) notwendig sein, um die Herzfunktion zu überprüfen, da der Erreger Probleme am Herzmuskel verursachen kann [3].

Hohe Impfquoten halten den Erreger weltweit in Schach

Die Häufigkeit der Erkrankung ist in den meisten entwickelten Ländern, einschließlich Deutschland, dank der routinemäßigen Impfung und einer hohen Impfquote drastisch gesunken. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass jährlich etwa 4.500 bis 5.000 Fälle von Diphtherie weltweit auftreten, hauptsächlich in Ländern mit schlechtem Impfschutz und größeren Impflücken. In sub-/tropischen Ländern treten zudem auch häufiger Fälle der Wund- oder Hautdiphtherie auf [1, 5]. Auch in Deutschland sind Fälle von Diphtherie äußerst selten geworden. Im Jahr 2018 wurden nur 26 Fälle der Infektionskrankheit gemeldet. Die Mehrheit der erkrankten Patienten war dabei gar nicht oder nicht vollständig geimpft [2, 7].

Diphtherie – Krankheitsverlauf und Dauer der Erkrankung

Die Inkubationszeit von Diphtherie beträgt in der Regel zwei bis fünf Tage. Die Krankheit beginnt typischerweise mit allgemeinem Unwohlsein, Halsschmerzen, erhöhter Temperatur und geschwollenen Lymphknoten im Halsbereich. Der typische grau-weiße Belag bildet sich dann innerhalb von zwei bis drei Tagen aus und kann mehrere Wochen bestehen [1]. Nachdem die Infektion überstanden ist, bleibt in der Regel keine langfristige Immunität gegen die Erkrankung bestehen. Daher ist es auch in diesem Fall wichtig, die Impfung beziehungsweise die Auffrischung vorzunehmen [10].

Dauer von Diphtherie

Die Dauer von Diphtherie kann stark variieren und ist von der allgemeinen Gesundheit der erkrankten Person und dem rechtzeitigen Beginn der Therapie abhängig. Die ersten Symptome treten zwei bis fünf Tage nach der Ansteckung auf und können zwischen einer und zwei Wochen anhalten. In schweren Fällen, insbesondere wenn Komplikationen wie Blockaden der Atemwege oder Schäden am Herzmuskel und Nervensystem auftreten, kann der Verlauf deutlich länger sein. Die Genesungsphase kann ebenfalls variieren. Einige Menschen erholen sich innerhalb von einigen Wochen vollständig, während andere mehrere Monate oder sogar länger benötigen, um sich komplett zu erholen [8].

Komplikationen bei Diphtherie

Trotz effektiver Behandlungsmethoden kann Diphtherie zu schwerwiegenden Folgeschäden führen, besonders wenn die Diagnose und Behandlung erst spät vorgenommen werden. Zu den häufigsten Komplikationen der Organe und Nerven gehören [1, 3, 10]:

  • Blockade der Atemwege: Das bakterielle Gift, das der Erreger produziert, verursacht einen zähen, grau-weißen Belag im Hals und Rachen. Dieser kann die Atemwege blockieren, was zu Atemnot und in schweren Fällen zu Erstickung führen kann [11].
  • Herz-Kreislauf-Probleme: Das Diphtherie-Toxin kann auch das Herzgewebe beeinträchtigen und zu einer Myokarditis (Entzündung des Herzmuskels) führen. Sie kann mit Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz einhergehen und in schweren Fällen tödlich enden.
  • Nervenschäden: Corynebakterien können das Nervensystem beeinflussen und zu Muskelschwäche und Lähmungen führen. 
  • Schädigung der Nieren: In seltenen Fällen kann Diphtherie zu einem akuten Versagen der Nieren führen, was eine sofortige medizinische Behandlung erfordert.

Diphtherie kann tödlich verlaufen, vor allem wenn das Gift der Corynebakterien das Herz und das Nervensystem schädigt. Unbehandelt liegt die Sterblichkeitsrate bei 5 bis 10%, wobei sie bei Kindern unter 5 Jahren und Erwachsenen über 40 Jahren sogar bis zu 20% erreichen kann. Eine rechtzeitige Behandlung kann jedoch die Sterblichkeitsrate auf weniger als 1% senken [1].

Bei diesen Beschwerden sollten Sie zum Arzt gehen

Diphtherie ist eine ernstzunehmende, potenziell lebensbedrohliche und meldepflichtige Krankheit. Suchen Sie daher bitte umgehend einen Arzt auf, wenn Sie die typischen Merkmale einer Diphtherie-Erkrankungen an sich bemerken, sich die Beschwerden verschlechtern oder Sie folgende Anzeichen aufweisen [1, 5]:

  • Atembeschwerden
  • Schnelle Atmung
  • Beläge im Nasen-Rachen-Raum
  • Hohes Fieber über 38,5°C
  • Starke Halsschmerzen
  • Starke Schluckbeschwerden
  • Lähmungen (zum Beispiel im Gesicht)

Diphtherie wird hauptsächlich mit Antibiotika behandelt

Die Behandlung von Diphtherie erfolgt in der Regel in einem Krankenhaus und besteht aus mehreren Komponenten, die auf die Beseitigung der Infektion und die Linderung der Beschwerden abzielen. Der Fokus der Diphtherie-Therapie liegt dabei vor allem auf der Gabe von Antibiotika und einem Antitoxin [1, 3, 9, 10]:

  • Antibiotika: Werden zur Abtötung der bakteriellen Erreger eingesetzt und verhindern eine weitere Produktion des bakteriellen Gifts und die weitere Ausbreitung der Erreger. Am häufigsten werden Penicillin oder Erythromycin verwendet [5].
  • Antitoxin: Das Antitoxin hilft, das vom Bakterium produzierte Gift zu neutralisieren.
  • Unterstützung der Atmung: In schweren Fällen können Beatmungsgeräte oder die Durchführung einer Tracheotomie eingesetzt werden, um die durch den Belag blockierten Atemwege freizuhalten.
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Behandlungsmöglichkeiten und Therapien bei Diphtherie

Die Behandlung von Diphtherie ist ein medizinischer Notfall und erfordert sofortige ärztliche Aufmerksamkeit. Die Therapie basiert auf zwei Hauptkomponenten: der Neutralisierung des bakteriellen Gifts und der Abtötung des Bakteriums. Die Gabe des Antitoxins soll die vom bakteriellen Gift hervorgerufenen Folgeerkrankungen verhindern und es neutralisieren. Allerdings kann dieses Mittel nur zirkulierendes Gift erreichen – falls das Gift schon in die Zellen eingedrungen ist, kann das Antitoxin dort nicht mehr wirken. Daher ist eine schnelle Verabreichung wichtig [4]. Nach der Gabe des Antitoxins kommen Antibiotika zum Einsatz, die das  Corynebacterium abtöten und eine weitere Gift-Produktion vermeiden. Durch die Einnahme des Antibiotikums wird zudem die Übertragung der Bakterien auf andere Personen gehemmt.  Darüber hinaus kann eine unterstützende Therapie notwendig sein, die auf die Symptome und Komplikationen der Diphtherie abzielt. Dies kann zum Beispiel eine Beatmung oder eine Behandlung von Herzproblemen umfassen.

Prävention und Vorbeugung

Diphtherie ist eine vermeidbare Krankheit, und die beste Methode zur Vorbeugung ist die Impfung. In vielen Ländern, darunter auch Deutschland, ist die Diphtherie-Impfung Teil des routinemäßigen Impfplans für Kinder. Die Grundimmunisierung besteht aus drei Dosen, die im Alter von 2, 4 und 11 Monaten verabreicht werden, gefolgt von Auffrischimpfungen im Alter von 5 bis 6 Jahren und dann alle 10 Jahre im Erwachsenenalter [1, 2, 7]. Die Impfung bietet einen hohen Grad an Schutz gegen die Krankheit, nimmt aber wie bei allen Impfstoffen mit der Zeit ab. Daher sind regelmäßige Auffrischungsimpfungen wichtig, um einen anhaltenden Schutz zu gewährleisten.

Junges Mädchen wird geimpft

Für Menschen, die in Kontakt mit jemandem gekommen sind, der an Diphtherie erkrankt ist, kann eine vorbeugende Behandlung mit Antibiotika sinnvoll sein, auch wenn sie bereits geimpft sind. Diese "Postexpositionsprophylaxe" kann helfen, eine mögliche Infektion abzuwehren und die Übertragung des Bakteriums auf andere zu verhindern [1, 3, 9]. Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen können ebenfalls dazu beitragen, die Verbreitung von Erkrankungen zu verhindern [7, 10].

Fazit

Diphtherie ist eine ernsthafte und potenziell lebensbedrohliche bakterielle Infektion, die vor allem den Hals- und Rachenraum betrifft. Die Erkrankung kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, darunter Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Fieber. Charakteristisch ist aber vor allem der deutlich erkennbare Belag, der sich in Form von hellen, weiß-grauen Plättchen im Rachen bildet. Die Infektionserkrankung kommt in Deutschland nur noch selten vor, sie kann aber vor allem bei ungeimpften Menschen zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen mit Herz- und Nervenschäden führen, wenn sie nicht rechtzeitig mit Antibiotika und Antitoxin behandelt wird. Die gute Nachricht ist, dass Diphtherie vermeidbar ist. Durch routinemäßige Impfungen, Auffrischungsimpfungen und vorbeugende Maßnahmen wie gute Hygiene kann das Risiko, an Diphtherie zu erkranken, erheblich reduziert werden.

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Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nicht zur Selbstdiagnose geeignet und ersetzt keine Beratung durch einen Arzt oder eine ausgebildete Fachkraft. Er dient lediglich dem Überblick über das Krankheitsbild bei gesunden Menschen und ist nach bestem Wissen recherchiert, verfasst und geprüft, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.

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Alice Ferchland

Alice Ferchland ist approbierte Apothekerin. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Pharmazie studiert und als Gastwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt an der University of Sydney in Australien absolviert. Heute berät Sie zu pharmazeutischen Fragestellungen in Berlin und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen wie MAYD als Produkt Managerin.

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Quellen
Verlauf

Quellen

1.    Robert Koch Institut. (2022). Diphtherie. Abgerufen am 24. Juli 2023, von https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Diphtherie.html

2.    Diphtherie-Impfung bei Erwachsenen. www.impfen-info.de. Accessed August 6, 2023. https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-erwachsene/diphtherie/#c8866 

3.    Diphtherie: Wie verläuft die Krankheit und welche Komplikationen können auftreten? https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/infektionen/bakterielle-infektionen-gra

4.    RKI - Impfungen A - Z - Schutzimpfung gegen Diphtherie: Häufig gestellte Fragen und Antworten. www.rki.de. Accessed August 6, 2023. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Diphtherie/FAQ-Liste_Diphtherie_Impfung.html 

5.     Lebensmittelsicherheit PDDASBL für G und. Diphtherie. www.lgl.bayern.de. https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/diphtherie/index.htm 

6.     Diphtherie» Was ist Diphtherie?» Kinderaerzte-im-Netz. www.kinderaerzte-im-netz.de. Accessed July 31, 2023. https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/diphtherie/was-ist-diphtherie/

7.     Diphtherie: Ursache, Symptome, Behandlung. gesund.bund.de. Published August 3, 2020. Accessed July 31, 2023. https://gesund.bund.de/diphtherie

8.     Was ist Diphtherie?» Diphtherie» Krankheiten» Internisten im Netz». www.internisten-im-netz.de. Accessed July 31, 2023. https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/diphtherie/was-ist-diphtherie.html

9.     Diphtherie - Infektionskrankheiten. MSD Manual Profi-Ausgabe. Accessed July 31, 2023. https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/infektionskrankheiten/grampositive-bakterien/diphtherie

10. Online GL. Diphtherie - Symptome, Diagnostik, Therapie | Gelbe Liste. www.gelbe-liste.de. Accessed July 31, 2023. https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/diphtherie

11. Centers for Disease Control and Prevention. (2019). Diphtheria. Abgerufen am 24. Juli 2023, von https://www.cdc.gov/diphtheria/index.html

12. Impfungen in der Schwangerschaft» Impfschutz & Impfungen» Frauengesundheit» Frauenärzte im Netz - Ihr Portal für Frauengesundheit und Frauenheilkunde». www.frauenaerzte-im-netz.de. Accessed August 6, 2023. https://www.frauenaerzte-im-netz.de/frauengesundheit/impfschutz-impfungen/impfungen-in-der-schwangerschaft/

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