Gerstenkorn am Auge – eine lästige Infektion am Augenlid

Symptome und Dauer eines Gerstenkorns‍

Typische Anzeichen für ein Gerstenkorn sind Rötung und Schwellung des betroffenen Lids, begleitet von Schmerzen und Empfindlichkeit im Bereich des Knotens. Auf der Oberfläche des Gerstenkorns kann zudem ein kleiner Eiterpunkt auftreten. In den meisten Fällen dauert es nur wenige Tage bis zur vollständigen Abheilung.

Ursache und Übertragung von Gerstenkörnern

Ein Gerstenkorn entsteht meist durch Bakterien wie Staphylococcus aureus, die in die Talgdrüsen eindringen. Es kann auch von Mensch zu Mensch durch Berührung oder durch das gemeinsame Verwenden von Handtüchern übertragen werden.

So wird ein Gerstenkorn behandelt

Die Behandlung kann mit Wärme (Rotlichtlampe) beginnen, um den Heilungsprozess zu fördern. In einigen Fällen können antibiotische Augentropfen oder Salben verschrieben werden, um die Entzündung zu bekämpfen. Wichtig ist, dass das Gerstenkorn nicht ausgedrückt werden sollte, da sich die Infektion dadurch weiter auf das Auge ausbreiten kann [6].

Wann Sie bei einem Gerstenkorn zum Augenarzt gehen sollten

Ein Besuch beim Arzt ist sinnvoll, wenn das Gerstenkorn nicht innerhalb weniger Tage abklingt, starke Schmerzen auftreten oder sich die bakterielle Entzündung ausbreitet.

Gerstenkorn am Auge – eine lästige Infektion am Lidrand

Ein Gerstenkorn am Auge ist eine Augenlidentzündung, die viele Menschen betrifft. Es handelt sich um ein schmerzhaftes Knötchen, das an der Innenseite oder Außenseite am Lidrand auftritt und oft mit Rötung und Schwellung einhergeht. Sie entsteht, wenn Bakterien in eine der Drüsen eindringen, die für die Produktion von Talg verantwortlich sind. Die Keime können sich im Talg gut vermehren und so eine Entzündungsreaktion hervorrufen [1, 2].

Der Name Gerstenkorn (Hordeolum) kommt von seiner Form, die an das Korn von Gersten-Pflanzen erinnert (lat. “hordeum”, Gerste). 

Obwohl ein Gerstenkorn in der Regel unkompliziert ist und von selbst abklingt, kann es dennoch unangenehm sein und eine ärztliche Therapie erfordern – zum Beispiel wenn es durch die Entzündung zu einem Abszess aus Talg und Eiter gekommen ist [4].

Typische Anzeichen eines Gerstenkorns

Ein Gerstenkorn kann sich durch verschiedene Beschwerden bemerkbar machen. Die häufigsten Anzeichen treten direkt am Lidrand oder im Bereich der Wimpern auf [1, 2, 4]:

• Rötung und Juckreiz: Die betroffene Stelle am Lidrand wird rot und juckt unangenehm.
• Schwellung: Das Gewebe um das Gerstenkorn schwillt an und kann sich prall anfühlen.
• Schmerzen: Ein unangenehmes Druckgefühl oder Fremdkörpergefühl im Auge tritt auf.
• Empfindlichkeit: Die Stelle ist berührungsempfindlich und kann bei Kontakt schmerzen.
• Eiter (Abszess): In einigen Fällen kann sich Eiter im Gerstenkorn ansammeln und zu einem Abszess führen. Dieser kann platzen und dazu führen, dass der Eiter in das Auge austritt.

Gerstenkorn und Hagelkorn

Die meisten Gerstenkörner klingen nach wenigen Tagen von selbst ab und verursachen keine langfristigen Komplikationen. Allerdings kann ein unbehandeltes oder wiederkehrendes Gerstenkorn in seltenen Fällen zu einem Hagelkorn (Chalazion) führen. Ein Hagelkorn ist eine chronische Entzündung der Lidranddrüsen, die zu dauerhaft verstopften Drüsen führt und sich als kleiner Knoten im Lid bemerkbar macht. Im Gegensatz zu einem akuten Gerstenkorn kann ein Hagelkorn über einen längeren Zeitraum vorhanden sein und ohne Eiterbildung auftreten [1, 3, 7].

Gerstenkorn bei Kindern – auch die Jüngsten können betroffen sein

Gerstenkörner sind nicht auf eine bestimmte Altersgruppe beschränkt und treten häufiger bei Kindern und Jugendlichen auf. Die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten sind ähnlich wie bei Erwachsenen [1, 2, 8].

Da Kinder und Jugendliche möglicherweise Schwierigkeiten haben, ihre Beschwerden zu verbalisieren, sollten Eltern besonders auf Anzeichen wie Augenreiben, Jucken oder vermehrtes Tränen achten. Wenn Sie bei Ihrem Kind Anzeichen eines Gerstenkorns bemerken, ist es ratsam, frühzeitig zu einem Kinderarzt oder Augenarzt zu gehen.

In den meisten Fällen ist die Prognose bei Kindern und Jugendlichen gut, und die Lidrandentzündung heilt problemlos ab. Eine rechtzeitige Behandlung kann dazu beitragen, mögliche Komplikationen zu verhindern und die Abheilung zu beschleunigen [2].

Ist ein Gerstenkorn ansteckend?

Die Entstehung eines Gerstenkorns ist oft auf eine Entzündung der verschiedenen Drüsen am Lidrand zurückzuführen. Die häufigste Ursache ist die bakterielle Infektion durch Staphylokokken. Diese Bakterien halten sich auf unserer Haut auf und können sich leicht vermehren, wenn sie über die Hände an die Augen – und damit in eine Talgdrüse gelangen.

Von der dabei entstehenden bakteriellen Entzündung können die inneren oder äußeren Drüsen betroffen sein [2, 3, 5, 8]:

• Inneres Gerstenkorn (Hordeolum internum): Das innere Gerstenkorn kommt häufiger vor und entsteht durch eine Entzündung der Talgdrüsen, die sich am inneren Rand des Augenlids befinden (Meibom-Drüsen).
• Äußeres Gerstenkorn (Hordeolum externum): Beim äußeren Gerstenkorn entzünden sich die äußeren Schweißdrüsen und Talgdrüsen (Moll-Drüsen und Zeis-Drüsen) am äußeren Rand des Augenlids beziehungsweise im Bereich der Wimpern.

Bestimmte Verhaltensweisen und Risikofaktoren können die Entstehung begünstigen [1, 2, 5]:

• In den Augen reiben: Reiben der Augen mit schmutzigen Händen kann Bakterien in die Augen bringen und eine Entzündung der Drüsen begünstigen.
• Mangelnde Hygiene: Unzureichende Sauberkeit im Augenbereich kann zur Entstehung beitragen.
• Make-up: Häufiges Verwenden von Make-up kann die Talg-Drüsen verstopfen, vor allem wenn Kosmetika nicht täglich entfernt werden.
• Kontaktlinsen: Beim Einsetzen von Kontaktlinsen können Bakterien in die Augen gelangen, vor allem wenn Linsen und Finger nicht sauber sind. 
• Geschwächtes Immunsystem: Menschen mit einem geschwächten Immunsystem (zum Beispiel bei Diabetes mellitus) sind anfälliger für bakterielle Infektionen. 
• Hormonelle Veränderungen: Schwankungen der Hormone können Jugendliche und Schwangere anfälliger für Krankheiten machen.

Ein Gerstenkorn ist in der Regel nicht direkt von Mensch zu Mensch  übertragbar. Allerdings können die Bakterien, die es verursachen, auf andere übertragen werden. Wenn beispielsweise gemeinsame Handtücher oder Kosmetika verwendet werden, ist ein Gerstenkorn ansteckend. Achten Sie daher auf Hygiene und waschen Sie sich regelmäßig die Hände, um eine Ansteckung zu vermeiden [1, 2, 8].

Wie wird ein Gerstenkorn diagnostiziert?

Die Diagnose eines Gerstenkorns erfolgt auf Basis der  charakteristischen Beschwerden und des Erscheinungsbildes. Ein erfahrener Augenarzt kann anhand einer äußerlichen Untersuchung feststellen, ob es sich um ein äußeres oder inneres Gerstenkorn oder Hagelkorn handelt. In den meisten Fällen sind zusätzliche Tests nicht erforderlich.

Wenn die Entzündung und Symptome schwerwiegender sind oder länger als üblich anhalten, kann der Arzt eine Augenspiegelung (Spaltlampenuntersuchung) durchführen, um andere Krankheiten am Auge auszuschließen. Dies ist besonders dann wichtig, wenn die Beschwerden untypisch sind oder sich nicht wie erwartet entwickeln [2, 4, 7].

Wie lange ist ein Gerstenkorn sichtbar und welche Komplikationen können auftreten?

Ein Gerstenkorn dauert bis zu einer Woche

Ein Gerstenkorn kann mehrere Tage bis etwa eine Woche am Augenlid auftreten. Die meisten Menschen bemerken eine schrittweise Verbesserung der Symptome, nachdem sie mit der Behandlung begonnen haben. Wärme in Form einer Rotlichtlampe  und Medikamente können den Heilungsprozess beschleunigen [1, 3].

Komplikationen bei einem Gerstenkorn

In den meisten Fällen heilen Gerstenkörner ohne Komplikationen ab. Es ist jedoch wichtig, auf mögliche Anzeichen von Komplikationen zu achten, insbesondere wenn sich die Symptome verschlimmern oder länger anhalten. Ein unbehandeltes oder wiederkehrendes Gerstenkorn kann sich zu einem Hagelkorn entwickeln [2].

Weitere Komplikationen können sein [4]:

• Bindehautentzündung
• Lidabszess
• Entzündung der Augenhöhle

Wann sollte man bei einem Gerstenkorn zum Augenarzt gehen?

Wenn die Beschwerden nicht abklingen, starke Schmerzen auftreten, das Gerstenkorn größer wird oder sich Eiter ausbreitet, sollten Sie zu einem Arzt gehen. Ihr Arzt kann den Zustand genau beurteilen, zusätzliche Tests durchführen und bei Bedarf eine geeignete Therapie empfehlen [3].

Augenheilkunde setzt auf Wärme, Salben und Augentropfen

Ein Gerstenkorn kann unangenehm sein, aber glücklicherweise gibt es verschiedene Optionen, um die Beschwerden zu lindern und den Heilungsprozess zu beschleunigen. Mit folgenden Hausmitteln, Medikamenten und Maßnahmen können Sie die Abheilung unterstützen [1, 2, 3, 6]:

• Trockene Wärme: Die regelmäßige Anwendung einer Rotlichtlampe kann den Heilungsprozess beschleunigen. Die Wärme fördert die Durchblutung und kann die angespannte Haut rund um das Knötchen beruhigen.
• Augentropfen und Salben: Mit antibiotischen Augentropfen oder Salben kann die bakterielle Infektion innerhalb der betroffenen Drüse bekämpft werden.
• Hygiene: Regelmäßiges Händewaschen und das Vermeiden von Irritationen am Auge sind wichtig, um eine Ausbreitung der Infektion zu verhindern. Verzichten Sie daher auch auf das Auftragen von Make-up an den Wimpern und Augenlidern und auf das Tragen von Kontaktlinsen, solange das Gerstenkorn besteht.
• Augenhygiene: Regelmäßige Reinigungen des Lidrands (zum Beispiel durch das Entfernen von Make-up-Resten) hilft dabei, die Ansiedlung von Bakterien zu reduzieren.
• Nicht ausdrücken: Verzichten Sie unbedingt darauf, das Gerstenkorn auszudrücken oder aufzustechen, da dies die Infektion verschlimmern und durch die austretenden Keime zu Komplikationen führen kann.
• Nicht in den Augen reiben: Um die Ausbreitung der Bakterien zu minimieren, sollten Sie Augenreiben vermeiden.

Folgende Medikamente können bei einer Entzündung der Augenlider helfen

• Visiodoron Euphrasia comp. Augensalbe, 5g: Auszüge aus Augentrost, Ringelblume und Sonnenhut lindern Beschwerden wie zum Beispiel Brennen und Juckreiz. Mehr dazu hier.
• Posiformin 2% Augensalbe, 5g: Salbe mit dem Wirkstoff Bibrocathol. Sie wirkt desinfizierend und ausschließlich am Ort der Entzündung. Mehr Informationen finden Sie hier.
• Bepanthen Augen- und Nasensalbe: Der bewährte Wirkstoff Dexpanthenol ist gut verträglich und unterstützt die körpereigene Regeneration am Lid. Mehr dazu hier.
• Parin POS Augensalbe: Die Salbe sorgt für eine zusätzliche Befeuchtung der Hornhaut und Bindehaut und hilft bei gereizten und geröteten Augen. Mehr Informationen dazu hier. 
• Panthenol Augensalbe Jenapharm 50 mg/g: Augensalbe ohne Konservierungsstoffe. Sie fördert die Wundheilung und schafft Abhilfe bei gereizten, trockenen Augen. Mehr dazu hier.

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Weitere Behandlungsmöglichkeiten und Therapien bei einem Gerstenkorn

Die Wahl der Behandlung hängt von der Schwere der Beschwerden und eventuell auftretenden Komplikationen ab. In seltenen Fällen kann es daher notwendig sein, das Gerstenkorn chirurgisch zu öffnen (Inzision) und den angesammelten Eiter kontrolliert durch einen Augenarzt abzulassen [4].

Tipps zur Vorbeugung von Gerstenkörnern

Während die Entstehung eines Gerstenkorns nicht immer vermeidbar ist, gibt es dennoch Maßnahmen, die das Entzündungsrisiko verringern können. Dazu gehören [1, 4]:

• Hygiene: Achten Sie auf eine gute Hygiene, insbesondere im Augenbereich. Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig und vermeiden Sie es, sich mit schmutzigen Händen an die Augen zu fassen oder zu reiben.
• Make-up und Kontaktlinsen: Entfernen Sie Make-up gründlich, bevor Sie schlafen gehen, und verwenden Sie keine abgelaufenen Produkte. Achten Sie darauf, Kontaktlinsen gemäß den Anweisungen zu tragen und nach jedem Tragen gründlich zu reinigen.
• Vermeiden Sie Augenreiben: Vermeiden Sie es, sich die Augen mit den Fingern zu reiben, um die Verbreitung von Bakterien zu minimieren.
• Vermeiden Sie gemeinsame Kosmetika: Teilen Sie keine Kosmetikprodukte oder Pflegeprodukte mit anderen Personen, um die Übertragung von Bakterien zu verhindern. Dazu gehören vor allem Produkte, die am Auge oder unmittelbar am Lidrand angewendet werden.

Fazit – Gesundheit der Augen im Blick behalten

Ein Gerstenkorn entsteht durch eine bakterielle Entzündung der  Lidranddrüsen, die sich im und am Augenlid befinden und für die Talgproduktion zuständig sind. Besonders häufig tritt ein inneres Gerstenkorn an den Meibom-Drüsen auf. Aber auch die Moll- und Zeis-Drüsen können betroffen sein, und ein äußeres Gerstenkorn herbeiführen [1, 2].

Das entstandene Gerstenkorn führt zu einer unangenehmen Schwellung und zeigt sich in Form eines kleinen Knotens am Augenlid. Die Schwellung kann schmerzen und gerötet sein, ist aber in der Regel erstmal kein Grund zur Sorge. Mit rechtzeitiger Behandlung und angemessener Pflege können die Beschwerden gelindert werden, so dass die meisten Gerstenkörner ohne Folgen innerhalb einer Woche wieder abheilen.

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Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nicht zur Selbstdiagnose geeignet und ersetzt keine Beratung durch einen Arzt oder eine ausgebildete Fachkraft. Er dient lediglich dem Überblick über das Krankheitsbild bei gesunden Menschen und ist nach bestem Wissen recherchiert, verfasst und geprüft, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.