Krankheiten und Symptome
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Krankheiten und Symptome

Wenn es im Hals schmerzt: Alles rund um Ihre Halsschmerzen

Sie sind lästig, unangenehm und gehören für viele Menschen zur Winterzeit dazu: Halsschmerzen sind eine der häufigsten Beschwerden überhaupt. Hier erfahren Sie, woher das störende Kratzen im Hals kommt, worauf Sie besonders achten sollten und wie Sie das Problem schnell wieder loswerden.

Veröffentlicht:
12.6.2023
Letzte Änderung:
12.6.2023
11
min.
Medizinisch geprüft von:
Alice Ferchland

Medizinisch geprüft

Dieser Artikel wurde medizinisch geprüft, um sicherzustellen, dass der Inhalt auf aktuellen und zuverlässigen medizinischen Forschungsergebnissen oder klinischen Studien basiert. Es wurden mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und alternative Behandlungsoptionen wurden in Betracht gezogen. Die medizinische Prüfung garantiert jedoch nicht die absolute Richtigkeit und Genauigkeit des Inhalts, da die medizinische Forschung ständigem Fortschritt unterliegt. Die wissenschaftlichen Quellen, auf welchen die gebotenen Informationen beruhen finden sich im Anschluss des Artikels.
Kranke Frau

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Zusammenfassung

  • Halsschmerzen können durch Infektionen oder andere Auslöser entstehen.
  • Die häufigste Ursache für Schmerzen im Hals- und Rachenbereich sind Viren sowie manchmal Bakterien.
  • Bestimmte Verhaltensweisen wie das Rauchen oder übermäßiger Stimmgebrauch begünstigen die Entstehung von Halsschmerzen.
  • Meist können Sie die zugrundeliegende Erkrankung selbst zuhause behandeln.
  • In bestimmten Fällen müssen Sie allerdings schnell handeln – denn Halsschmerzen können auch ein Hinweis auf lebensbedrohliche Krankheiten sein.

Das Wichtigste in Kürze

Symptome und Dauer

Halsschmerzen äußern sich in Form von Kratzen oder Brennen im Hals, gefühlt sehr trockenen Schleimhäuten und Schluckbeschwerden. Meist dauern sie etwa eine Woche an und heilen je nach Auslöser von selbst ab.

Ursachen

Häufig werden Halsschmerzen durch eine virale Infektion im Rahmen einer Erkältung ausgelöst; seltener sind auch Bakterien als Ursache möglich. Außerdem können bestimmte Grunderkrankungen, Medikamente und Angewohnheiten die Entstehung von Halsschmerzen begünstigen.

Therapie

Einfache Halsschmerzen ohne Fieber oder andere Warnzeichen können Sie in der Regel eigenständig auskurieren und dabei zu Hausmitteln und rezeptfreien Medikamenten greifen. In bestimmten Fällen muss allerdings ein Antibiotikum eingesetzt werden.

Wann zum Arzt?

Kontaktieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie plötzliche und starke Beschwerden haben, die Mandeln einen Belag aufweisen, hohes Fieber auftritt oder Sie Atemgeräusche wie Zischen oder Rasseln bemerken.

Übersicht

Haben Sie auf dem letzten Konzert zu laut mitgesungen oder hat Ihr Kind mal wieder einen Infekt aus der Schule mitgebracht? Wenn es im Hals kratzt oder brennt, sich die Schleimhäute ausgetrocknet anfühlen und Sie Schluckbeschwerden haben, kommen viele verschiedene Ursachen in Frage.

In der Regel sind Halsschmerzen aber kein ernsthaftes Gesundheitsproblem. So lästig sie sind und so häufig sie auftreten – so schnell sind sie oft auch wieder vorbei. Dabei kann es an unterschiedlichen Stellen im Hals zwicken: Bei der Rachenentzündung Pharyngitis ganz allgemein im Rachen, bei der Tonsillitis an den Mandeln und bei der Laryngitis rund um die Stimmbänder und den Kehlkopf [1]. Was sie alle gemeinsam haben? Sie sind Entzündungen, die durch eine Infektion oder andere Auslöser entstehen.

Mann mit Laptop hat Husten und fühlt sich schlecht. Geschäftsmann zu Hause.
Halsschmerzen werden schnell zur Qual – besonders, wenn man eigentlich arbeiten möchte.

Typische Symptome und Begleitbeschwerden

Ein kleines Kratzen im Hals, ein unangenehmes Gefühl beim Schlucken: Halsschmerzen können ganz unterschiedlich aussehen und manchmal kaum spürbar, manchmal eine Qual sein. Allgemein lassen sie sich zum Beispiel so beschreiben [2]:

  • Brennen oder Kratzen im Hals
  • Gefühl, der Rachen und Hals seien ständig ausgetrocknet
  • Schmerzen beim Schlucken
  • Häufiges Räuspern

Dabei sind die Halsschmerzen – egal, wie sie sich genau äußern – eigentlich nur ein Symptom einer zugrundeliegenden Erkrankung. Sie werden daher von verschiedenen weiteren Beschwerden begleitet.

Erkältung (Grippaler Infekt)

Der Klassiker unter den Verursachern von Halsschmerzen ist ganz klar die Erkältung. Sie trifft die meisten Menschen regelmäßig, vor allem in der kalten Jahreszeit – Kinder haben Studien zufolge bis zu 13 grippale Infekte im Jahr [3]. Gemeinsam mit Husten, Schnupfen und manchmal einem leichten Fieber sorgen die Halsschmerzen hier für eine allgemeine Abgeschlagenheit.

Influenza (Grippe)

Die „echte“ Grippe ist besonders heimtückisch – denn sie schlägt wie aus dem Nichts zu und beschert den Erkrankten neben starken Halsschmerzen auch Husten, einen trockenen Hals, Kopf- und Gliederschmerzen und oft hohes Fieber über 39 Grad [3]. Manchmal kommt auch Schüttelfrost hinzu.

Pharyngitis (Rachenentzündung)

Bei der umgangssprachlichen Halsentzündung Pharyngitis kratzt es besonders stark im Hals [3]. Außerdem fällt den Patienten das Schlucken schwer, sie müssen husten und leiden unter einem spezifischen Mundgeruch. Ein Blick in den Rachen zeigt, dass die Schleimhäute gerötet und manchmal geschwollen sind – genauso wie die Lymphknoten am Hals.

Tonsillitis oder Angina Tonsillaris (Mandelentzündung)

Bei dieser oft einfach Angina genannten Erkrankung leiden die Betroffenen unter besonders unangenehmen Halsschmerzen, die in Richtung der Ohren ausstrahlen können [3]. Hohes Fieber und starke Schluckbeschwerden sorgen für ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl. Im Rachen ist zu sehen, dass die Mandeln angeschwollen und gerötet sind. Manchmal tritt auch ein weißlicher oder gelblicher Belag auf, der fleckig auf den Mandeln liegt.

Laryngitis (Kehlkopf- oder Stimmbandentzündung)

Wenn die Entzündung den Kehlkopf oder die Stimmbänder angreift, geht oft nichts mehr: Das Sprechen wird schwierig oder sogar völlig unmöglich [3]. Wer noch einen Ton herausbekommt, klingt sehr heiser. Zusätzlich stellt sich bei der Laryngitis ein trockener Reizhusten ein.

Scharlach

Auch wenn der Scharlach hauptsächlich als Kinderkrankheit gilt, können auch Erwachsene an der Infektionskrankheit leiden [3]. Typische Symptome sind eine glänzende rote Zunge (die „Himbeer-“ oder „Erdbeerzunge“), ein ebenso roter Gaumen und hohes Fieber sowie starke Schluckbeschwerden und Halsschmerzen [3, 4]. Manchmal klagen die betroffenen Kinder auch über Übelkeit, Kopf- und Bauchschmerzen. Ab dem zweiten Krankheitstag zeigt sich ein auffälliger Ausschlag (Exanthem), der vom Oberkörper ausgeht und auch die Arme und Beine betreffen kann. Nach einigen Tagen schuppt sich die Haut.

Pfeiffersches Drüsenfieber (Epstein-Barr-Virus)

Eine Infektion mit diesem Virus verläuft bei kleinen Kindern oft asymptomatisch; bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen löst sie hingegen starke Halsschmerzen aus [4]. Bei den meisten Patienten schwellen die Halslymphknoten und manchmal die Mandeln an, und sie haben mäßiges bis starkes Fieber. Betroffene fühlen sich außerdem kränklich, haben Kopf-, Muskel- oder Gelenkschmerzen und leiden unter Appetitlosigkeit und Übelkeit [3].

Epiglottitis und Diphtherie

Wenn Kinder sich mit dem Bakterium Haemophilus influenzae Typ b (Hib) infizieren, wird die Erkrankung schnell lebensbedrohlich: Bei der Epiglottitis entzündet sich der Kehldeckel so stark, dass die Gefahr einer Erstickung droht [4, 5]. Entsprechend zeigen betroffene Kinder Zeichen von Atemnot und es ist ein Zischen oder Pfeifen hörbar, das auf eine Verengung der oberen Atemwege hinweist. Besonders auffällig: Die Patienten nehmen eine typische Haltung ein. Sie sitzen aufrecht, leicht nach vorne gebeugt und legen den Kopf in den Nacken.

Ebenfalls kritisch ist eine Infektion mit dem Bakterium Corynebacterium diphtheriae, die mit einem bestimmten süßlichen Mundgeruch und netzförmigen, gräulichen Belägen an den Mandeln einhergeht. Der Erreger sondert dabei einen Giftstoff ab, der lebensgefährliche Komplikationen verursachen kann und daher schnellstmöglich mit einem Antitoxin therapiert werden muss.

Sowohl gegen Haemophilus influenzae Typ b (Hib) als auch gegen Corynebacterium diphtheriae existieren heutzutage effektive Impfstoffe, sodass die Anzahl der Infektionen stark zurückgegangen ist. Insbesondere ungeimpfte Kinder sind aber weiterhin gefährdet, sich mit diesen Erregern anzustecken.

Eine Ärztin nimmt einen Rachenabstrich von einem Mädchen, weil sie Halsschmerzen hat.
Kinder sind besonders häufig von Halsschmerzen betroffen.

Kinder

Insbesondere Kinder leiden oft an leichten oder stärkeren Halsschmerzen – deutlich regelmäßiger als Erwachsene [1]. Zum einen sind sie empfänglicher für ansteckende Erreger, die sich während der Wintermonate in ganzen Kindergartengruppen und Schulklassen ausbreiten. Zum anderen haben sie ein erhöhtes Risiko, an Infektionen zu erkranken, die besonders häufig oder ausschließlich in dieser Altersgruppe auftreten.

Die Beschwerden können gerade von jüngeren Kindern oft nur unspezifisch benannt werden – sie klagen dann einfach über „Bauchschmerzen“, egal, wo im Körper es tatsächlich schmerzt [6]. Deshalb ist es für Eltern und betreuende Personen besonders wichtig, genau auf weitere Symptome zu achten, um schwerwiegende Erkrankungen schnell zu erkennen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Atemgeräusche wie Zischen oder Pfeifen
  • Schluckstörungen, die über leichte Schluckbeschwerden hinausgehen
  • Verstärkter Speichelfluss
  • Auffällige Sprache – das Kind spricht, als hätte es einen Kloß im Mund

Ursachen, Risikofaktoren, Ansteckungsgefahr

Halsschmerzen – ob kaum merkbar oder stark einschränkend – können durch verschiedenste Ursachen ausgelöst werden.

Unterschieden wird hier zwischen infektiologischen und nicht-infektiologischen Faktoren [4]. Erstere beinhalten alle Arten von Infektionen mit Viren und Bakterien, während letztere bestimmte Verhaltensweisen und Grunderkrankungen umfassen.

Infektionen als Ursache für Halsschmerzen

Die Mehrzahl der auf einer Infektion beruhenden Schmerzen im Hals wird durch Viren verursacht [4, 7]. Dazu gehören insbesondere Erreger aus den Gruppen der Rhinoviren und der Coronaviren, die üblicherweise Erkältungssymptome hervorrufen. Seltener treten  Adenoviren, Herpesviren oder Influenzaviren auf. Das Epstein-Barr-Virus löst das Pfeiffersche Drüsenfieber (infektiöse Mononukleose) aus, das mit Halsschmerzen einhergeht.

Etwa jeder vierte Fall von Halsschmerzen aufgrund einer Infektion geht auf bakterielle Erreger zurück [7]. Am häufigsten wird eine Ansteckung mit Gruppe-A-Streptokokken (GAS) der Spezies Streptococcus pyogenes festgestellt; seltener treten Streptokokken anderer Gruppen auf [4]. Manchmal können im Rachen erkrankter Patienten auch Streptococcus pneumoniae, der Auslöser der Lungenentzündung, oder das Bakterium Moraxella catarrhalis nachgewiesen werden.

Halsschmerzen durch Grunderkrankungen, Verhaltensweisen oder als Nebenwirkung

Halsentzündungen entstehen nicht immer durch eine Infektion des betroffenen Bereichs. Sie können auch durch andere Umstände bedingt sein.

Manche Erkrankungen nicht-infektiöser Art führen zu Halsschmerzen als Symptom. Dazu gehören [4]:

  • Kawasaki-Krankheit (mukokutanes Lymphknotensyndrom)
  • PFAPA-Syndrom bei Kindern
  • Gastroösophagealer Reflux
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Obstruktive Schlafapnoe, die zu Schnarchen führt
  • Tumore (Karzinome) im Hals- und Rachenraum

Bestimmte Verhaltensweisen und Gewohnheiten begünstigen das Auftreten von Schluckbeschwerden und Schmerzen im Hals. Beispiele hierfür sind [3, 4]:

  • Einatmen von Zigarettenrauch – sowohl bei Rauchern als auch bei Passivrauchern
  • Übermäßiger Gebrauch der Stimme, zum Beispiel durch lautes Sprechen im Lehrerberuf
  • Reizungen der Atemwege durch trockene Luft und das Einatmen von Staub oder Chemikalien

Außerdem können Halsschmerzen als Nebenwirkung mancher Medikamente oder infolge bestimmter therapeutischer Maßnahmen auftreten. Dazu gehören [4]:

  • Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer (ACE-Hemmer)
  • Manche Chemotherapeutika
  • Kortikosteroide, die inhaliert werden
  • Intubation, zum Beispiel bei Operationen

Diagnose, Untersuchungen, Test

Halsschmerzen können durch ganz unterschiedliche Erreger sowie durch andere Erkrankungen, bestimmte Verhaltensweisen oder Medikamente ausgelöst werden. Sie werden außerdem durch verschiedene weitere Beschwerden begleitet, sodass die Bestimmung der Ursache nicht immer einfach ist.

Allein an den Symptomen der erkrankten Person kann ein Arzt in der Regel nicht mit Sicherheit sagen, ob ein viraler, bakterieller oder nicht-infektiöser Auslöser vorliegt [4]. Grundsätzlich ist es möglich, einen Rachenabstrich durchzuführen: Dabei entnimmt der Arzt mit einem Spatel etwas Material aus dem betroffenen Bereich im Hals, das anschließend auf Erreger untersucht wird. Allerdings gilt hier auch: Nur weil ein bestimmter Erreger, zum Beispiel Bakterien, nachgewiesen werden, heißt das nicht, dass er auch für die Beschwerden verantwortlich ist.

Blutuntersuchungen sind bei einfachen akuten Halsschmerzen, die erst seit einigen Tagen bestehen, nicht notwendig. Sie können aber eingesetzt werden, wenn Warnzeichen für einen schweren Verlauf vorliegen oder die Beschwerden länger anhalten.

Im Rahmen des Anamnesegesprächs wird Ihr Arzt Sie bei entsprechenden Symptomen fragen, ob Sie zuletzt viel und laut gesprochen haben, rauchen oder bestimmte Medikamente einnehmen. Diese möglichen Auslöser für Halsschmerzen können oft schnell identifiziert werden.

Häufigkeit

Halsschmerzen treten recht häufig auf. Erwachsene leiden etwa zwei bis drei Mal im Jahr darunter – diese Beschwerden stehen daher auf Platz sechs der Behandlungsanlässe bei Hausärzten in Deutschland [1, 4].

Und nicht immer löst die Präsenz von Viren oder Bakterien Beschwerden aus: Im Winter sind regelmäßig bis zu 20 Prozent der Schulkinder Träger eines solchen Erregers, ohne entsprechende Symptome zu zeigen.

Krankheitsverlauf

Dauer

Wer Halsschmerzen hat, leidet oft einige Tage darunter – dann ist der Spuk aber auch wieder vorbei. Die Beschwerden halten üblicherweise etwa eine Woche an – daran ändert im Falle einer bakteriellen Infektion auch eine Behandlung mit Antibiotika nichts [4]. Schon nach drei Tagen spürt aber fast jeder zweite Patient eine deutliche Besserung. Bei einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus müssen Betroffene etwas mehr Geduld mitbringen: Hier halten die Halsschmerzen bis zu zehn Tage an.

Komplikationen

Insgesamt ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich aus Schmerzen im Hals und Rachen Komplikationen entwickeln, sehr gering [4]. Bei gewissen Warnzeichen sollten Sie aber hellhörig werden, denn dann kann eine schnelle medizinische Behandlung erforderlich sein:

  • Atemnot und andere Atmungsschwierigkeiten
  • Hinweise auf schwere Erkrankungen wie Meningitis und Diphtherie
  • Hinweise auf einen Abszess
  • Gestörte Flüssigkeitsaufnahme, die zu Dehydration führen kann

Wann Sie den Arzt aufsuchen sollten

Von harmloser Erkältung bis lebensbedrohlicher Epiglottitis: Die Liste der möglichen Auslöser von Halsschmerzen ist lang. Betroffene sind daher verunsichert, ob Sie sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen sollten.

Wann zum Arzt? Grundsätzlich gilt: Wenn es bei Halsschmerzen, einer leicht erhöhten Körpertemperatur ohne Fieber und einem leichten Krankheitsgefühl bleibt, können Sie die Erkrankung in der Regel selbständig auskurieren [1, 5].

Achten Sie aber auf folgende Merkmale, die eine zeitnahe Behandlung notwendig machen [5, 8]:

  • Sehr starke Halsschmerzen
  • Hohes Fieber
  • Plötzlich und heftig auftretende Symptome
  • Gerötete Mandeln, die mit einem Belag überzogen sind
  • Einseitige Halsschmerzen
  • Starke Schluckbeschwerden
  • Deutlich angeschwollene Halslymphknoten
  • Bauchschmerzen und Übelkeit
Eine Ärztin tastet den Hals einer Patientin ab, weil diese Halsschmerzen hat.
Ihr Arzt wird überprüfen, ob Ihre Halslymphknoten angeschwollen sind.

Behandlung

Längst nicht jeder Halsschmerz muss sofort mit einem Antibiotikum behandelt werden – denn tatsächlich werden diese Medikamente zu häufig verschrieben [4]. Immer mehr Erreger mutieren so in eine resistente Form, die durch das Antibiotikum nicht mehr bekämpft werden kann.

Vielmehr können Sie Ihre Halsschmerzen in den meisten Fällen mit Verhaltenstipps und rezeptfreien Arzneimitteln aus der Apotheke lindern. Lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt oder HNO Arzt dazu beraten.

(Haus-)mittel und rezeptfreie Medikamente

Da Halsschmerzen ein sehr häufiges Symptom sind, haben sich viele Tipps und Empfehlungen etabliert, die zur Linderung der Beschwerden und einer raschen Genesung beitragen sollen. Nicht alle dieser Hausmittel konnten sich in wissenschaftlichen Untersuchungen bewähren. Sie können aber folgende Vorschläge ausprobieren, die in der Regel kein Schadenspotenzial haben [2, 4, 9]:

  • Achten Sie darauf, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Damit wirken Sie der Austrocknung der Schleimhäute entgegen. Warmer, aber nicht heißer Tee lindert das Kratzen und Brennen im Hals zusätzlich.
  • Versuchen Sie, mit Flüssigkeiten wie Salzwasser oder einem Kräutertee, zum Beispiel Salbei- oder Kamillentee, zu gurgeln.
  • Schonen Sie sich für die Dauer der Erkrankung. Halten Sie Bettruhe oder legen Sie so viele Pausen wie möglich ein.
  • Vermeiden Sie das Rauchen – sowohl aktiv als auch passiv.
  • Mit einem feuchten und warmen Halswickel fördern Sie die Durchblutung und lindern Heiserkeitsbeschwerden.
  • Zur Fiebersenkung können Sie kühlende Wadenwickel einsetzen.
  • Leiden Sie zusätzlich an verschleimten Nasennebenhöhlen, so kann eine Dampfinhalation zugleich auch bei Beschwerden im Rachenraum helfen.

Wenn Hausmittel und Bettruhe alleine nicht ausreichen, stehen Ihnen verschiedene Mittel zur Unterstützung zur Verfügung, die Sie rezeptfrei in der Apotheke erhalten:

Ärztliche Behandlungsmöglichkeiten

Wenn eine bakterielle Infektion vorliegt, die mit den oben beschriebenen Mitteln nicht effektiv bekämpft werden kann, wird Ihr Arzt vielleicht den Einsatz eines Antibiotikums vorschlagen [4]. Hierfür sind Penicillin oder Clarithromycin Mittel der ersten Wahl. Die Medikamente sollen meist fünf bis sieben Tage lang eingenommen werden – halten Sie sich genau an die Anweisungen Ihres Arztes, um den Therapieerfolg nicht zu gefährden.

Wenn Sie wiederkehrend unter infektionsbedingten Halsschmerzen leiden, Ihre Symptome also rezidivierend auftreten, kann eine teilweise oder vollständige Entfernung der Mandeln als Behandlungsmaßnahme in Frage kommen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Sie in den vergangenen zwölf Monaten mindestens sechs Mal Beschwerden im Hals- und Rachenraum hatten.

Prävention

Halsschmerzen können durch ganz unterschiedliche Auslöser entstehen – nicht alle können Sie vollständig beeinflussen oder meiden. Mit folgenden Tipps senken Sie aber zumindest Ihr persönliches Risiko, Schmerzen im Hals oder Rachen zu bekommen:

  • Vermeiden Sie Verhaltensweisen, die Halsschmerzen begünstigen. Das sind insbesondere das Rauchen und der übermäßige, laute Stimmgebrauch.
  • Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Erreger wie Viren und Bakterien haben es leichter, wenn die Schleimhäute austrocknen.
  • Wenn Sie regelmäßig Kontakt zu Chemikalien oder Staub haben, sollten Sie an eine angemessene Schutzausrüstung denken.

Fazit

Halsschmerzen hat fast jeder gelegentlich, und sie sind oft innerhalb kurzer Zeit wieder vergessen. Bei bestimmten Begleitsymptomen sollten Sie aber hellhörig werden und Ihren Hausarzt oder HNO-Arzt kontaktieren, um schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen. Wenn Sie Ihre Halsschmerzen selbst auskurieren möchten, erhalten Sie Unterstützung durch verschiedene rezeptfreie Arzneimittel. Lassen Sie sich per MAYD App von einem Apotheker-vor-Ort beraten – wir liefern Ihnen die passenden Produkte innerhalb von 30 Minuten nachhause.

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Medizinisch geprüft von
Alice Ferchland

Alice Ferchland ist approbierte Apothekerin. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Pharmazie studiert und als Gastwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt an der University of Sydney in Australien absolviert. Heute berät Sie zu pharmazeutischen Fragestellungen in Berlin und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen wie MAYD als Produkt Managerin.

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Quellen
Verlauf

[1] Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. Halsschmerzen im Überblick. hno-aerzte-im-netz.de.

[2] Albrecht M et al. Halsschmerzen. stiftung-gesundheitswissen.de; 2022. 

[3] Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. Halsschmerzen – Ursachen und ihre besonderen Symptome. hno-aerzte-im-netz.de.  

[4] Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e. V. S3-Leitlinie Halsschmerzen. AWMF online; 2020.

[5] Fried M P. Halsschmerzen. MSD Manuals; 2021.

[6] Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. „Mein Kind hat Halsschmerzen.“ Elterninfo Halsschmerzen; 2019.

[7] Krüger K, Oltrogge J H. „Halsschmerzen – leitlinienbasierte Diagnostik und Therapie.“ Zeitschrift für Allgemeinmedizin 2022;98(4):126-132.

[8] Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. Halsschmerzen – wann zum Arzt? hno-aerzte-im-netz.de.

[9] Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. Halsschmerzen – was hilft? hno-aerzte-im-netz.de.

[10] Pelucchi C et al. „Guideline for the management of acute sore throat.“Clin Microbiol Infect 2012;18(1):1-27.

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