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Scheidentrockenheit: Symptome, Ursachen und Behandlung

In und nach den Wechseljahren leidet die Mehrheit der Frauen früher oder später an einem Trockenheitsgefühl im Genitalbereich. Manchmal treten die Beschwerden aber auch schon bei jüngeren Frauen auf. Hier erfahren Sie, was es mit der Scheidentrockenheit auf sich hat und wie Sie Ihre Symptome schnell wieder in den Griff bekommen.

Veröffentlicht:
25.5.2023
Letzte Änderung:
25.5.2023
10
min.
Medizinisch geprüft von:
Alice Ferchland

Medizinisch geprüft

Dieser Artikel wurde medizinisch geprüft, um sicherzustellen, dass der Inhalt auf aktuellen und zuverlässigen medizinischen Forschungsergebnissen oder klinischen Studien basiert. Es wurden mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und alternative Behandlungsoptionen wurden in Betracht gezogen. Die medizinische Prüfung garantiert jedoch nicht die absolute Richtigkeit und Genauigkeit des Inhalts, da die medizinische Forschung ständigem Fortschritt unterliegt. Die wissenschaftlichen Quellen, auf welchen die gebotenen Informationen beruhen finden sich im Anschluss des Artikels.

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Zusammenfassung

  • Die Scheidentrockenheit sorgt für ein brennendes oder juckendes Gefühl im Bereich der Vagina.
  • Sie gehört zu den häufigsten Beschwerden in und nach den Wechseljahren und wird oft von weiteren Symptomen wie Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen begleitet.
  • Ausgelöst wird die trockene Schleimhaut in der Scheide durch den sinkenden Östrogenspiegel und die damit verbundenen Veränderungen.
  • Die trockene Scheide ist gut behandelbar – etwa mit Salben, Gels oder Tabletten auf Hyaluronsäure- oder Hormonbasis.

Das Wichtigste in Kürze

Symptome und Dauer

Wenn die Scheide zu trocken ist, spannt und brennt es – das Sitzen wird unangenehm und der Geschlechtsverkehr schmerzhaft. Insbesondere, wenn die hormonellen Veränderungen aufgrund der Wechseljahre die Beschwerden auslösen, sind sie meist gekommen, um zu bleiben und vergehen ohne Behandlung nicht mehr von selbst.

Ursachen für Scheidentrockenheit und Übertragung

In den meisten Fällen wird die Scheidentrockenheit, auch vaginale Trockenheit genannt, durch Veränderungen im Hormonhaushalt ausgelöst, wie zum Beispiel bei Frauen in den Wechseljahren. Manchmal kommen aber auch bestimmte Medikamente oder Erkrankungen als Ursache in Frage.

Behandlung

Die trockene Schleimhaut in der Scheide ist gut behandelbar – zum Beispiel mit rezeptfreien Arzneimitteln aus der Apotheke oder einer hormonellen Behandlung beim Arzt. Von Hausmitteln sollten Sie besser die Finger lassen.

Wann zum Arzt?

Sprechen Sie bei Trockenheit im Genitalbereich Ihre Beschwerden beim Frauenarzt an, um auszuschließen, dass es sich um eine andere Erkrankung oder Infektion handelt.

Übersicht

Ein Trockenheitsgefühl „untenrum“ erleben viele Frauen früher oder später einmal. Dann scheint etwa die Scheide nicht ausreichend befeuchtet – die Haut spannt oder brennt, oder das Sitzen oder der Geschlechtsverkehr fühlen sich einfach unangenehm an.

Hauptleidensträgerinnen der Scheidentrockenheit sind Frauen in und nach der Menopause, also die Altersgruppe ab etwa Mitte vierzig. Ausschlaggebend sind hier die hormonellen Veränderungen im Körper: Sie lösen die bekannten und gefürchteten Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen und Schlafstörungen aus – und können auch die Scheide trockener werden lassen. Aber auch jüngere Frauen empfinden ihre Scheide manchmal als zu trocken, zum Beispiel bei hormonellen Umstellungen aus anderen Gründen wie einer Medikamenteneinnahme oder einer Schwangerschaft. Gerade weil Scheidentrockenheit ein häufiges Leiden unter Frauen ist oder sie als Tabuthema empfunden wird, tun viele von ihnen die Beschwerden insbesondere in den Wechseljahren als „normal“ ab – obwohl es effektive Möglichkeiten gibt, für Erleichterung zu sorgen.

Typische Beschwerden bei Scheidentrockenheit

Eine trockene Scheide ist selbst zunächst keine Erkrankung, sondern vielmehr ein Symptom. Sie geht in vielen Fällen auf eine hormonelle Ursache zurück, bei manchen Frauen sind aber auch tatsächliche Erkrankungen der Auslöser. Konkret äußert sich eine vaginale Trockenheit zum Beispiel wie folgt [1, 2]:

  • Alltagsbeschwerden wie Jucken und Brennen im Genitalbereich
  • Entzündete oder irritierte Schleimhaut an der Scheide
  • Leichtes Ziehen im Unterleib
  • Unangenehmes Reibungs- oder Druckgefühl oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Wenn eine Veränderung der Hormone, zum Beispiel der Beginn der Wechseljahre, für die trockene Scheide sorgt, werden diese Symptome manchmal von weiteren Anzeichen begleitet [2, 3, 4]:

  • Probleme beim Ein- und Durchschlafen
  • Hitzewallungen tagsüber
  • Nächtliche Schweißanfälle
  • Erhöhtes Risiko von Harnwegsinfekten wie Blasenentzündungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Weniger Lust auf Sex
  • Leichte Blutungen beim Geschlechtsverkehr oder danach
  • Gewichtszunahme

Diese Beschwerden deuten auf eine hormonelle Ursache für die Scheidentrockenheit hin. Ein Trockenheitsgefühl im Bereich der Vulva kann aber auch aus anderen Gründen auftreten.

Schwangere und Stillende

Grundsätzlich gilt eine Scheidentrockenheit in der Schwangerschaft als eher unüblich – bei vielen Frauen ist sogar das Gegenteil der Fall: Sie beobachten in dieser besonderen Zeit einen verstärkten Ausfluss [5]. Denn die hormonellen Veränderungen im Körper sorgen hier dafür, dass die Scheide besonders gut durchblutet wird, sodass die Schleimhaut etwas mehr Feuchtigkeit absondert.

Dennoch kann eine vaginale Trockenheit auch bei schwangeren Frauen zu einem unangenehmen Problem werden – denn jeder Körper ist anders. Lassen Sie sich von Ihrem Frauenarzt beraten, wenn Sie schwanger sind oder gerade stillen und Beschwerden wie ein Spannungsgefühl, Juckreiz oder Brennen im Genitalbereich bemerken. So können Sie sichergehen, dass es sich nicht um eine tatsächliche Erkrankung wie eine Pilzinfektion handelt. Eine hormonell bedingt trockene Scheide lässt sich gut behandeln – viele der dafür eingesetzten Mittel können Sie auch während der Schwangerschaft und Stillzeit verwenden.

Eine Frau leidet unter Scheidentrockenheit.

Scheidentrockenheit betrifft vor allem Frauen in und nach den Wechseljahren - aber auch jüngere Frauen leiden gelegentlich darunter.

Ursachen für Scheidentrockenheit

In den meisten Fällen von Scheidentrockenheit lassen sich die Beschwerden auf eine vulvovaginale Atrophie zurückführen. Sie tritt auf, wenn der Östrogenspiegel im Körper der Frau sinkt – zum Beispiel im Rahmen der Wechseljahre [6].

Was sind die Wechseljahre?

Die Wechseljahre werden auch Klimakterium genannt [7]. In dieser Zeit stellt sich der weibliche Körper nach und nach auf einen neuen Lebensabschnitt ein: Die fruchtbare Phase mit einer regelmäßigen Menstruation endet und die Postmenopause, in der keine Schwangerschaft mehr möglich ist, beginnt. Die Menopause ist eigentlich nur der Zeitpunkt der letzten Menstruation – oft wird der Begriff aber auch synonym für die gesamten Wechseljahre verwendet.

Wie verändert sich der Östrogenspiegel?

Wenn der Körper sich davon verabschiedet, ständig auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet zu sein, hat das einen großen Einfluss auf den Hormonhaushalt [3]. Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen benötigt der Körper dann immer weniger – deshalb wird seine Produktion langsam zurückgefahren. Die Folge: Die bisher meist recht regelmäßigen Regelblutungen treten immer seltener auf, bis sie bei Frauen in den Wechseljahren schließlich ganz ausbleiben.

Wie entsteht eine vulvovaginale Atrophie?

In der fruchtbaren Lebensphase spielt das Hormon Östrogen eine entscheidende Rolle im weiblichen Körper [8, 9]: Die Regulierung und Erhaltung der vaginalen Schleimhäute und der Scheidenflora hängen maßgeblich von einem gewissen Östrogenspiegel ab.

Wenn die Produktion des Hormons nachlässt und die Menopause eintritt, verändert sich die Vagina. Die Zellen der vaginalen Schleimhaut vermehren sich nicht mehr so regelmäßig wie früher, sodass die Haut hier etwas dünner und weniger elastisch wird. Auch die ständige Produktion von Scheidensekret stellt die Schleimhaut teilweise ein – die Vagina ist jetzt etwas trockener [1, 3]. Diese Veränderungen nennt man vulvovaginale Atrophie.

Für die Scheidenflora ist das ein Problem: Die natürlichen Milchsäurebakterien, die bisher für ein gesundes Scheidenmilieu gesorgt haben, benötigen diese Feuchtigkeit [1, 3, 8, 9]. Wird die Scheide trockener, so können sie sich nicht mehr so gut gegen andere Bakterien behaupten. In diesem neuen Lebensabschnitt steigt der vaginale pH-Wert dann von durchschnittlich 4,5 auf etwa 5, ist also etwas weniger sauer, und die Scheide wird anfälliger für kleine Hautrisse, Entzündungen, Infektionen und andere Beschwerden.

Andere mögliche Auslöser der Scheidentrockenheit

Auch wenn der sinkende Östrogenspiegel im Rahmen der Wechseljahre für einen Großteil der von einer trockenen Scheide betroffenen Frauen verantwortlich ist, sind grundsätzlich auch andere Hintergründe für die Beschwerden denkbar [1, 9, 10]:

  • Entfernung der Eierstöcke, zum Beispiel aufgrund einer Krebserkrankung
  • Überschuss von Prolaktin im Blut (Hyperprolaktinämie), zum Beispiel während der Schwangerschaft
  • Gemeinsam mit einer ausbleibenden Regelblutung aufgrund von Stress (hypothalamische Amenorrhö)
  • Einsatz von GnRH-Agonisten, zum Beispiel bei einer Krebserkrankung (Chemotherapie) oder Fruchtbarkeitsbehandlung
  • Andere Eingriffe in den natürlichen Hormonhaushalt, zum Beispiel durch hormonelle Verhütungsmethoden
  • Hoher Alkohol- oder Nikotinkonsum
  • Übermäßige Intimhygiene mit Waschlotionen und anderen Mitteln
  • Psychische Belastung durch Stress oder Ängste
  • Sjögren-Syndrom, eine Autoimmunerkrankung, bei der trockene Schleimhäute (Mund, Augen und Scheide) zu den Hauptsymptomen gehören
Eine Ärztin berät eine ältere Frau.

Lassen Sie sich von Ihrem behandelnden Arzt beraten - so finden Sie schnell das richtige Mittel, um Ihre Beschwerden zu lindern.

Wie die Scheidentrockenheit diagnostiziert wird

Insbesondere wenn die betroffene Frau sich in den Wechseljahren oder der Postmenopause befindet, ist es naheliegend, dass ihre Beschwerden durch die hormonelle Umstellung und den sinkenden Östrogenspiegel entstehen. Dennoch ist es sinnvoll, die vaginale Trockenheit ärztlich überprüfen zu lassen, um andere Ursachen ausschließen zu können.

Grundsätzlich ist eine Laboruntersuchung nicht notwendig, um eine vulvovaginale Atrophie aufgrund der Wechseljahre zu diagnostizieren [11]. Der Östrogenmangel kann aber über eine einfache Blutanalyse nachgewiesen werden, was es leichter macht, ihn als Auslöser der trockenen Scheide zu identifizieren [1].

Zusätzlich kann eine körperliche Untersuchung, insbesondere die klassische gynäkologische Untersuchung, hilfreich sein, um sicherzustellen, dass keine anderen Erkrankungen wie Entzündungen oder Infektionen vorliegen [11].

Häufiges Leiden in den Wechseljahren

Die Wechseljahre gehen an nur wenigen Frauen spurlos vorbei: Etwa ein Drittel aller Frauen suchen in dieser Lebensphase ärztliche Hilfe, um Unterstützung beim Umgang mit entsprechenden Beschwerden wie Schweißausbrüchen oder Scheidentrockenheit zu erhalten [7].

Die vulvovaginale Atrophie spielt dabei eine Hauptrolle – sie tritt bei jeder zweiten Frau nach der Menopause auf und gehört dabei zu den häufigsten Erkrankungen, die in Zusammenhang mit diesem Ereignis stehen [9]. Allerdings gibt die Mehrheit der betroffenen Frauen an, diese Beschwerden wie Brennen und Juckreiz im Alltag oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr nicht bei ihrem Frauenarzt besprochen zu haben. Denn oft ist ihnen das Thema unangenehm oder sie denken, diese Symptome wären einfach ein Teil des natürlichen Veränderungsprozesses in dieser Zeit.

Verlauf der Scheidentrockenheit

Dauer

Eine Scheidentrockenheit kann durchaus nur eine Zeit lang auftreten und dann wieder verschwinden – zum Beispiel, wenn sie durch die Einnahme bestimmter Medikamente ausgelöst wird und diese nach ärztlicher Rücksprache abgesetzt werden.

In den meisten Fällen bleibt die trockene Scheide aber ein dauerhaftes oder wiederkehrendes Problem, insbesondere, wenn sie durch den sinkenden Östrogenspiegel in den Wechseljahren entsteht und nicht behandelt wird [11].

Komplikationen

In aller Regel ist die Scheidentrockenheit keine ernsthafte Erkrankung, sondern vielmehr ein unangenehmes Symptom. Allerdings ist ein gesundes Scheidenmilieu eine Grundvoraussetzung für die effektive Abwehr von äußeren Einflüssen, die negative Folgen haben können. Dazu gehören zum Beispiel kleine Verletzungen der Schleimhaut oder Infektionen durch Bakterien oder Scheidenpilz. Wenn die vaginale Schleimhaut in und nach den Wechseljahren nicht mehr ausreichend Sekret absondert, kommt die Scheidenflora schnell aus dem Gleichgewicht und die Vagina ist anfälliger für die genannten Komplikationen.

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Grundsätzlich sollte eine trockene Scheide einmal ärztlich abgeklärt werden [1]. Erstens muss überprüft werden, ob es sich tatsächlich um eine Scheidentrockenheit aufgrund von hormonellen Umstellungen handelt oder ob möglicherweise eine Infektion mit Bakterien oder Pilzen die Beschwerden auslöst. Zweitens halten die Symptome meist dauerhaft an oder kehren immer wieder zurück, wenn sie nicht gezielt behandelt werden. Wenn Sie an den Symptomen einer trockenen Scheide leiden, tun Sie sich und Ihrer Gesundheit also einen großen Gefallen, wenn Sie frühzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Zur Linderung der Beschwerden bei Scheidentrockenheit stehen neben rezeptfreien Arzneimitteln auch verschreibungspflichtige Wirkstoffe zur Verfügung.

Behandlung

Die Scheidentrockenheit ist ein unangenehmes Problem, das sich auf verschiedene Arten im Alltag äußert. Juckreiz und Brennen beim Sitzen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr müssen Sie aber nicht einfach hinnehmen – die Beschwerden können und sollten durchaus gelindert werden.

Sind Joghurttampons eine gute Idee?

An einem Feuchtigkeitsmangel leiden viele Frauen – entsprechend groß ist die Bandbreite der Hausmittel, die von Betroffenen getestet wurden und als wirksame Unterstützung kommuniziert werden.

Experten raten aber davon ab, auf Tampons mit Naturjoghurt und andere Experimente zu setzen [1]. Sie bergen die Gefahr, die trockenen Schleimhäute noch weiter zu reizen und sogar Infektionen zu verursachen.

Hilfe aus der Apotheke

Für die Behandlung der Scheidentrockenheit in Eigenregie sind andere Mittel deutlich besser geeignet. Sie sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und wurden speziell für diese Anwendung entwickelt:

  • Bei einer trockenen Scheide ist Feuchtigkeit das A und O: Diese können Sie mit Cremes und Gels wie der Vagisan FeuchtCreme, dem Kadefungin Befeuchtungsgel oder dem Gynomunal Vaginalgel selbst auftragen. Lipide, Hyaluronsäure und Pflanzenextrakte unterstützen die Regeneration der vaginalen Schleimhaut.
  • Ob Ihr Scheidenmilieu vielleicht nicht mehr sauer genug ist, können Sie ganz einfach testen – zum Beispiel mit dem Elanee pH-Test vaginal.
  • Um Ihre Schleimhaut dabei zu unterstützen, die gesunde Scheidenflora aufrecht zu erhalten, sind spezielle Präparate mit Laktobazillen, zum Beispiel die Vagisan Milchsäure, eine gute Wahl.
  • Oft meinen wir es bei der Hygiene zu gut – und verschlimmern unsere Beschwerden dadurch noch weiter. Für eine sanfte und schonende Reinigung, wenn Wasser nicht ausreicht, gibt es Produkte wie die Vagisan Intimwaschlotion.

Die oben genannten Arzneimittel gelten inzwischen als Therapie der ersten Wahl, wenn die betroffene Frau nur leichte Beschwerden hat [9, 12]. Insbesondere Präparate wie Cremes und Gels mit dem Wirkstoff Hyaluronsäure haben sich in Studien als effektive Maßnahme behauptet [11]. Sie können nicht nur zur Linderung von Alltagsbeschwerden, sondern auch als Ersatz oder Ergänzung zu herkömmlichem Gleitmittel beim Geschlechtsverkehr eingesetzt werden. Beachten Sie hierzu die Informationen in der Packungsbeilage des gewählten Produkts.

Therapie mithilfe von Hormonen

Wenn die Scheidentrockenheit mithilfe der beschriebenen Arzneimittel nur unzureichend behandelt werden kann, kann Ihnen Ihr Arzt auch eine östrogenhaltige Creme verschreiben [1, 3]. Alternativ werden die Hormone auch in Form von Zäpfchen oder eines Rings, der in die Scheide eingeführt wird, angeboten.

Die Behandlung der trockenen Scheide mithilfe von künstlich zugeführten Östrogenen im Rahmen der Hormonersatztherapie ist außerdem durch die Einnahme von Tabletten möglich. Allerdings steigt bei dieser systemischen Therapie die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen, während die Wirksamkeit etwas niedriger zu sein scheint [9, 11].

Die schonenderen, hormonfreien und ohne Rezept erhältlichen Präparate wirken bei leichten bis mittleren Beschwerden ebenso gut wie Mittel, die auf Östrogenen (meist Estriol) basieren [13]. Bei starken Beschwerden sind die hormonellen Arzneimittel aber effektiver. Scheuen Sie sich daher nicht, Ihren behandelnden Arzt auf die Möglichkeit einer hormonellen Behandlung Ihrer Scheidentrockenheit anzusprechen, wenn Sie starke Beschwerden haben oder die rezeptfreien Optionen nicht ausreichen.

Prävention

Da die Scheidentrockenheit in den meisten Fällen durch eine natürliche hormonelle Umstellung des Körpers ausgelöst wird, können Sie diesem Symptom nur begrenzt vorbeugen. Beachten Sie aber die folgenden Tipps, die eine gesunde Scheidenflora unterstützen und so das Risiko einer trockenen Scheide zumindest etwas senken können [1]:

  • Vermeiden Sie Stress und Ängste – achten Sie auf Ihre mentale Gesundheit und regelmäßige Erholungspausen im Alltag.
  • Ein erhöhter Alkohol- und Nikotinkonsum begünstigt die Scheidentrockenheit – vermeiden Sie diese also nach Möglichkeit.
  • Waschen Sie Ihre Vagina von außen mit klarem Wasser. Bei Bedarf können Sie spezielle Intimwaschlotionen nutzen. Verzichten Sie aber auf innerliche Reinigungsmethoden, Intimdeos und Feuchttücher.
  • Wenn Sie sich noch nicht in den Wechseljahren befinden, kann die Nutzung von Tampons bei der Regelblutung die Scheide zusätzlich austrocknen. Testen Sie, ob Sie mit Binden statt Tampons vielleicht besser zurechtkommen – insbesondere, wenn Ihre Periode eher schwach ist.

Fazit

Auch wenn eine trockene Scheide viele Frauen, insbesondere in und nach den Wechseljahren, betrifft, müssen Sie die Beschwerden nicht einfach hinnehmen. Verschiedene rezeptfreie Arzneimittel unterstützen Sie dabei, das Brennen und die Schmerzen zu lindern – auf Experimente mit Lebensmitteln wie Naturjoghurt sollten Sie hingegen lieber verzichten. Über die MAYD App lassen Sie sich ganz unkompliziert von Ihrem Apotheker-vor-Ort beraten. Das passende Präparat liefern wir Ihnen dann innerhalb von 30 Minuten nachhause.

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Medizinisch geprüft von
Alice Ferchland

Alice Ferchland ist approbierte Apothekerin. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Pharmazie studiert und als Gastwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt an der University of Sydney in Australien absolviert. Heute berät Sie zu pharmazeutischen Fragestellungen in Berlin und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen wie MAYD als Produkt Managerin.

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Quellen
Verlauf

[1] Berufsverband der Frauenärzte e.V. Probleme mit trockener Scheide. frauenaerzte-im-netz.de; 2014. 

[2] Pinkerton J. Menopause. MSD Manual; 2022. 

[3] Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Wechseljahrsbeschwerden. gesundheitsinformation.de; 2023. 

[4] Palacios S. et al. The European Vulvovaginal Epidemiological Survey (EVES): prevalence, symptoms and impact of vulvovaginal atrophy of menopause. Climacteric; 2018. 

[5] Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Beschwerden in der Schwangerschaft: Ausfluss. familienplanung.de. 

[6] Lasch L. et al. Basiswissen Gynäkologie und Geburtshilfe. Springer; 2017.

[7] Berufsverband der Frauenärzte e.V. Wechseljahre & Wechseljahresbeschwerden. frauenaerzte-im-netz.de; 2018. 

[8] Godha K. et al. Human vaginal pH and microbiota: an update. Gynecological Endocrinology 2018;34(6):451–455.

[9] Holzer I. Vaginale Atrophie. J Gynäkol Endokrinol AT 2021;31:41–42. 

[10] Nevares A. Sjögren Syndrome. MSD Manual; 2022.

[11] Faubion S. et al. Genitourinary Syndrome of Menopause: Management Strategies for the Clinician. Mayo Clin Proc 2017;92(12):1842–49. 

[12] Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG). S3-Leitlinie Peri- und Postmenopause - Diagnostik und Interventionen. AWMF online; 2020. 

[13] Garcia de Arriba S. et al. Vaginal hormone-free moisturising cream is not inferior to an estriol cream for treating symptoms of vulvovaginal atrophy: Prospective, randomised study. PLoS ONE 2022;17(5): e0266633.

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