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Vitamin A: Alles über Retinol und wie Sie einem Mangel vorbeugen

Vitamin A ist für die Erhaltung aller Körperfunktionen ein unerlässliches Vitamin. Da Vitamin A in Deutschland im Normalfall über eine ausgewogene Ernährung ausreichend aufgenommen wird, kommt ein Mangel hierzulande auch eher selten vor. Er kann aber bestimmte Risikogruppen betreffen.

Veröffentlicht:
30.6.2023
Letzte Änderung:
30.6.2023
10
min.
Medizinisch geprüft von:
Alice Ferchland

Medizinisch geprüft

Dieser Artikel wurde medizinisch geprüft, um sicherzustellen, dass der Inhalt auf aktuellen und zuverlässigen medizinischen Forschungsergebnissen oder klinischen Studien basiert. Es wurden mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und alternative Behandlungsoptionen wurden in Betracht gezogen. Die medizinische Prüfung garantiert jedoch nicht die absolute Richtigkeit und Genauigkeit des Inhalts, da die medizinische Forschung ständigem Fortschritt unterliegt. Die wissenschaftlichen Quellen, auf welchen die gebotenen Informationen beruhen finden sich im Anschluss des Artikels.
Vitmain A

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Vitamin A: Das Wichtigste über Retinol in Kürze

  • Vitamin A ist wichtig für Augen, Haut, Knochen und Zähne
  • Bei einer ausgewogenen Ernährung wird das Vitamin entweder direkt vom Körper aufgenommen oder entsteht durch die Umwandlung von Beta-Carotin in Vitamin A
  • Ein Mangel an Vitamin A kommt in Industrienationen wie Deutschland nur selten vor
  • Zu den Risikogruppen für einen Vitamin A-Mangel zählen Säuglinge und Kinder, ältere Menschen, Menschen mit bestimmten Erkrankungen sowie schwangere und stillende Frauen
  • Die richtige Behandlung hängt von der Intensität und Ursache des Mangels ab. Eine Ernährungsumstellung und die Einnahme von Vitamin A-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln können ihn beheben

Vitamin A-Mangel: Das sind die Symptome von zu wenig Retinol


Ein Vitamin A-Mangel im Körper kann diverse Ursachen haben und sich durch verschiedene Symptome zeigen. 

Er ist zwar hauptsächlich in Entwicklungsländern verbreitet, während die meisten Menschen in Deutschland ausreichend Vitamin A zu sich nehmen.

Dennoch können Risikogruppen auch hierzulande unter einem Mangel leiden. Der Grund kann eine Vitamin A-arme Ernährung sein – aber auch Erkrankungen der Leber können zu einem Mangel an Vitamin A Retinol führen. 

Ein Mangel des Nährstoffes zeigt sich an folgenden Symptomen:

  • Nachtblindheit (eingeschränkte Sehkraft und Probleme beim Sehen im Dämmerlicht und im Dunkeln)
  • In schweren Fällen Austrocknung und Verdickung von Hornhaut und Bindehaut (Xerophthalmie) und die Gefahr der Erblindung 
  • Geschwächtes Immunsystem (insbesondere bei Säuglingen und Kindern steigt Infektanfälligkeit)
  • Atembeschwerden und Blutarmut, da Vitamin A für die Bildung von roten Blutkörperchen benötigt wird, die wiederum für die Blutbildung wichtig sind
  • Wachstumsstörungen bei Kindern
  • Trockene Schleimhäute
  • Haarausfall
  • Unfruchtbarkeit bei Frauen
  • Fehlende Spermazellenproduktion bei Männern

Vitamin A fördert Entwicklung von Kindern

Der Vitalstoff Vitamin A ist für die ungestörte Entwicklung und das Wachstum eines Kindes unerlässlich. 

Ein Vitamin A-Mangel kommt vor allem bei Kindern vor, die in Entwicklungsländern leben, in denen eine ausreichende Ernährung und damit eine umfassende Vitamin A-Versorgung nicht gewährleistet ist. Das Wachstum und die Entwicklung können sich dadurch verzögern. 

Da das Immunsystem nicht mehr normal arbeitet, steigt bei unzureichender Aufnahme bei Säuglingen und Kindern zudem die Infektanfälligkeit.

Kinder

Vitamin A in der Schwangerschaft


Schwangere haben laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) einen erhöhten Vitamin A-Bedarf. Liegt in der Schwangerschaft ein Vitamin A-Mangel vor, kann das die kindliche Entwicklung des Ungeborenen stören.

Gleichzeitig sollten Schwangere aber besonders im ersten Trimester auf eine Überdosierung von Vitamin A verzichten, um das Risiko für Missbildungen beim ungeborenen Kind zu reduzieren. Die DGE empfiehlt Schwangeren ab dem 4. Monat eine Aufnahme von 1,1 Milligramm Vitamin A pro Tag.

Schwanger

Vitamin A bei älteren Menschen

Menschen im Seniorenalter haben ein höheres Risiko, unter einem Mangel an Vitamin A zu leiden. Denn aufgrund der nachlassenden Magen-Darm-Funktion und der verminderten Produktion von Verdauungsenzymen kann auch die Nährstoffaufnahme verringert sein.

In einem höheren Lebensalter nehmen Menschen dadurch oftmals insgesamt weniger Nährstoffe auf – dazu zählt auch Vitamin A.

altere Menschen

Ursachen von Vitamin A-Mangel

Vitamin A-Mangel kann verschiedene Ursachen haben, zum Beispiel eine unzureichende Zufuhr von Vitamin A-haltigen Lebensmitteln durch eine Ernährung, die arm an tierischen Produkten oder pflanzlichen Quellen von Provitamin A (β-Carotin) ist.

Auch Erkrankungen können dahinter stecken, wenn ein Mangel an Vitamin A vorliegt. Da Vitamin A ein fettlösliches Vitamin ist, kann eine gestörte Fettverdauung oder eine Erkrankung, die die Fettabsorption im Darm beeinträchtigt, ebenfalls zu einer verringerten Bedarfsdeckung führen. 

Das ist bei entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Zöliakie oder Pankreasinsuffizienz der Fall. Auch Patienten mit Lebererkrankungen gehören zur Risikogruppe. 

Bei Alkoholmissbrauch kann Vitamin A ebenfalls nicht mehr ausreichend im Körper gespeichert werden.

Auch bestimmte Medikamente sind Vitaminräuber. So zum Beispiel Colestyramin, das den Cholesterinspiegel senkt, oder Abführmittel. Auch Antiepileptika können den Stoffwechsel von Vitamin A negativ beeinflussen und den Vitamin A-Spiegel im Körper dadurch senken.

Diagnose: So erkennen Sie einen Vitamin A-Mangel

Liegen Symptome eines Vitamin A-Mangels vor oder haben Sie unspezifische Beschwerden, kann Ihr Arzt ihn durch verschiedene Untersuchungen feststellen. 

Vermutlich wird er eine Messung des Vitamin A-Gehalts im Blut vornehmen. Dieser Test ist aber nicht immer aufschlussreich, da der Spiegel im Blut erst bei einem schweren Mangel sinkt. 

Bei Verdacht auf Vitamin A-Mangel ist auch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln möglich. Werden die Symptome durch die Präparate gelindert, ist ein Mangel wahrscheinlich.

Häufigkeit: Wie wahrscheinlich ist ein Vitamin A-Mangel?

In Deutschland muss sich niemand Sorgen um eine angemessene Versorgung mit Vitamin A machen, da sie durch eine vielfältige Ernährung im Normalfall gewährleistet ist. Ausnahmen bestehen bei Risikogruppen.

In Entwicklungsländern hingegen betrifft Menschen ein Vitamin A-Mangel viel häufiger. Laut UNICEF sind über 100 Millionen Kinder betroffen. Rund 250.000 Kinder erblinden dort durch fehlendes Vitamin A, hauptsächlich ausgelöst durch eine Mangelernährung.

Wann muss ich einen Arzt aufsuchen?

Haben Sie die Vermutung, dass Sie eventuell unter einem Vitamin A-Mangel leiden, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, um Ihren Vitamin A-Status checken zu lassen. 

Vor allem, wenn Sie plötzlich Schwierigkeiten haben, im Dämmerlicht oder nachts gut zu sehen, können das erste Hinweise auf einen Vitaminmangel sein. 

Beobachten Sie zusätzlich trockene Augen und Haarausfall, sollten Sie das ebenfalls bei einem Arzt abklären lassen. Er kann Ihnen je nach Ausprägung Vitamin A-Präparate verschreiben, um den Mangel in den Griff zu bekommen.

Vitamin A-Mangel: Behandlung & Medikamente

Je nach Ausprägung und Ursache des Mangels ist eine der effektivsten Möglichkeiten zur Behebung zunächst eine Ernährungsumstellung, die eine ausreichende Vitamin A-Zufuhr garantiert.

Medikamente/Vitamin

In manchen Fällen reicht eine Ernährungsumstellung allerdings nicht aus. Dann kann die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln und Vitamin A Präparaten sinnvoll sein. Über die Art des Präparates und die Dosierung sollte Ihr Arzt entscheiden, damit es nicht zu einer Überdosierung kommt, die sich durch Vergiftungen äußert und zu chronischen Schäden führen kann. Insbesondere Schwangere sollten eine Einnahme von Vitamin A-haltigen Nahrungsergänzungsmittel mit ihrem Arzt absprechen. Die notwendigen Medikamente bekommen Sie in Ihrer lokalen Apotheke oder direkt via MAYD innerhalb von 30 Minuten zur Haustür geliefert.

Sofern eine Erkrankung der Auslöser für den Mangel ist, sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt abklären, wie zunächst die zugrunde liegende Erkrankung behandelt werden kann.

Vitamin A: So können Sie einem Mangel vorbeugen


In Deutschland ist eine angemessene Vitamin A-Versorgung aus natürlichen Nahrungsquellen im Normalfall ausreichend. Wer also auf eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung achtet, die reich an Vitamin A-Quellen ist, kann einen Mangel verhindern. 

Dazu eignet sich der Verzehr von Nahrungsmitteln wie Leber, Eier, Fisch, Milchprodukten, grünem Blattgemüse (zum Beispiel Feldsalat, Spinat oder Grünkohl) oder orangefarbenem und gelbem Obst (wie Mangos oder Aprikosen), da sie als Vitamin A Quelle dienen.

Verzichten sollten Sie hingegen auf übermäßig viel Alkohol, da die Speicherung und Verwendung des Vitamins durch Alkoholkonsum beeinträchtigt werden kann. Berücksichtigen Sie zusätzlich Ihren ganz individuellen Bedarf an Vitamin A, zum Beispiel wenn Sie schwanger sind oder stillen, bestimmte Erkrankungen haben, Medikamente einnehmen oder sich in einem höheren Lebensalter befinden. Denn je nach Lebenssituation kann sich der Bedarf ändern. Sprechen Sie dazu auch mit Ihrem Arzt.

Fazit

  • Vitamin A ist für eine schöne Haut, ein gesundes Immunsystem, gesunde Zellen, Knochen und Zähne unerlässlich
  • Ein Vitamin A-Mangel kommt in Deutschland selten vor. Bestimmte Risikogruppen sollten ihren Vitaminspiegel im Blick haben
  • Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung schützt vor Vitamin A-Mangel
  • Vitamin A haltige Lebensmittel, die reich an Provitamin A sind, sollten immer mit ein wenig Fett verzehrt werden


Medikamente zur Behandlung eines Vitamin A-Mangels können Sie sich übrigens in weniger als 30 Minuten nach Hause liefern lassen. Mit der MAYD-App erhalten Sie auf Wunsch eine kostenlose Onlineberatung vom Apotheker-vor-Ort – Ohne Aufpreis und garantiert stressfrei. Sprechen Sie vor der Einnahme von Vitamin A-haltigen Präparaten dennoch mit Ihrem Arzt.

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Alice Ferchland

Alice Ferchland ist approbierte Apothekerin. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Pharmazie studiert und als Gastwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt an der University of Sydney in Australien absolviert. Heute berät Sie zu pharmazeutischen Fragestellungen in Berlin und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen wie MAYD als Produkt Managerin.

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