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Vitamin B1: Was ist Thiamin und wozu braucht es der Körper?

Vitamin B1, auch bekannt als Thiamin, ist ein essentielles Vitamin aus dem B-Komplex, das für den Energiestoffwechsel, die Funktion des Nervensystems und eine gesunde Herzfunktion wichtig ist. Ein Mangel an Vitamin B1 kann zu Müdigkeit, Muskelschwäche und neurologischen Problemen führen. Im Normalfall nimmt man mit der Nahrung regelmäßig genug Vitamin B1 auf. In Ländern, die Zugang zu einer ausgewogenen Ernährung haben, kommt ein Mangel deshalb nur selten vor [1].

Veröffentlicht:
18.7.2023
Letzte Änderung:
18.7.2023
8
min.
Medizinisch geprüft von:
Alice Ferchland

Medizinisch geprüft

Dieser Artikel wurde medizinisch geprüft, um sicherzustellen, dass der Inhalt auf aktuellen und zuverlässigen medizinischen Forschungsergebnissen oder klinischen Studien basiert. Es wurden mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und alternative Behandlungsoptionen wurden in Betracht gezogen. Die medizinische Prüfung garantiert jedoch nicht die absolute Richtigkeit und Genauigkeit des Inhalts, da die medizinische Forschung ständigem Fortschritt unterliegt. Die wissenschaftlichen Quellen, auf welchen die gebotenen Informationen beruhen finden sich im Anschluss des Artikels.
Vitamin B1

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Vitamin B1: Das Wichtigste über Thiamin in Kürze

  • Vitamin B1 ist für den Energiestoffwechsel, die Funktion des Nervensystems und ein gesundes Herz essentiell 
  • Der Körper stellt B-Vitamine nicht selbst her, sondern nimmt sie regelmäßig mit der Nahrung auf
  • Eine ausgewogene Ernährung deckt im Normalfall den Bedarf an Thiamin
  • Natürliche Quellen von Vitamin B1 sind Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Fleisch und Fisch 
  • Ein Mangel an Thiamin kommt in Industrienationen wie Deutschland nur selten vor
  • Zu den Risikogruppen für einen Vitamin B1-Mangel zählen unter anderem Menschen mit chronischen Magen-Darm-Erkrankungen, Diabetes oder Krebs, aber auch Alkoholabhängige
  • Die Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung, eine Ernährungsumstellung und die Einnahme von Vitamin B1-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln können einen Mangel beheben

Vitamin B1: Thiamin ist wichtig für wesentliche Körperfunktionen

Damit unser Körper im Alltag funktionieren kann, spielt neben vielen anderen Vitaminen auch die Versorgung mit Vitamin B1 eine übergeordnete Rolle.

Es ist ein wasserlösliches Vitamin und sollte idealerweise täglich mit der Nahrung zugeführt werden, da die Speicherkapazitäten im Körper gering sind.

Thiamin ist für den Kohlenhydratstoffwechsel und die Energiegewinnung wichtig und sorgt dafür, dass Gehirn und Herzmuskel mit genügend Energie versorgt werden können. Auch das Nervensystem benötigt ausreichend Vitamin B1, da es die Erregung zwischen Nerv und Muskel überträgt. Zudem spielt Vitamin B1 eine entscheidende Rolle bei der Blutbildung und der Verdauung [1].

Der Körper nimmt Vitamin B1 durch die Ernährung über den Verdauungstrakt auf. 

Eine gute Quelle sind Getreide und Vollkornprodukte, Nüsse und Samen, Hülsenfrüchte, Milchprodukte, Fleisch und Fisch sowie Gemüse wie Spinat, Brokkoli, Spargel, Kartoffeln, grüne Erbsen oder Tomaten.

Vitamin B Essen

Vitamin B1-Mangel: Symptome von zu wenig Thiamin


Ein Vitamin B1-Mangel im Körper kann diverse Ursachen haben und sich durch unterschiedliche Symptome zeigen. 

In Industrienationen wie Deutschland kommt ein Mangel an Vitamin B1 nur selten vor. Bestimmte Risikogruppen können jedoch auch hierzulande einen entwickeln.

Betroffen sind oftmals ältere Menschen sowie schwangere und stillende Frauen, da sie einen höheren B1 Bedarf haben – ebenso wie Tumorpatienten, da durch therapiebedingte Störungen die Aufnahme von Vitaminen vermindert sein kann [1].

Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann die Aufnahme von B-Vitaminen einschränken. Dazu gehören zum Beispiel Magensäureblocker oder Arzneien mit dem Wirkstoff Metformin, die bei Typ 2-Diabetes eingenommen werden [1].

Zudem sorgt das Vorliegen chronischer Magen-Darm-Erkrankungen wie Zöliakie, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa einen höheren Bedarf [2]. 

Ebenso kann Alkoholmissbrauch das Risiko für das Auftreten eines Mangels erhöhen.

Ein Mangel des Nährstoffes kann sich an folgenden Symptomen zeigen [2]:

  • Ständige Müdigkeit
  • Verwirrtheits- und Angstzustände
  • Kribbelnde und taube Extremitäten
  • Muskelkrämpfe
  • Lähmungen
  • Wassereinlagerungen (Ödeme)
  • Kurzatmigkeit
  • Ohnmacht
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Gewichtsverlust

Vitamin B1 für die Entwicklung von Kindern elementar

Der Vitalstoff Vitamin B1 ist für die Entwicklung des Nervensystems von Kindern, die Unterstützung des Immunsystems, die Herzgesundheit sowie geistige und kognitive Funktionen unerlässlich.

Eltern sollten also sichergehen, dass ihre Kinder eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Thiamin erhalten.

ein Baby

Vitamin B1 bei Schwangeren und stillenden Müttern


Schwangere haben einen erhöhten Bedarf an Vitamin B1. 

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Schwangeren ab dem 2. Trimester 1,2 mg Thiamin pro Tag. Ab dem 3. Trimester sind es sogar 1,3 mg täglich. Dieser Wert gilt auch für Stillende [3]. 

Liegt in der Schwangerschaft ein Vitamin B1-Mangel vor, können das Wachstum und die Entwicklung des ungeborenen Kindes beeinträchtigt sein.

Vitamin B1 bei älteren Menschen

Menschen im Seniorenalter haben ein höheres Risiko, einen Mangel an Vitamin B1 zu entwickeln.  Denn oftmals leiden sie unter Appetitlosigkeit und essen dadurch nicht genug oder nehmen nicht ausreichend Nährstoffe zu sich.

Ursachen eines Vitamin B1-Mangels

  • Ungesunde Ernährung: Wer sich ungesund und wenig abwechslungsreich ernährt, hat ein höheres Risiko, einen Vitamin B1-Mangel zu erleiden.

  • Erkrankungen: Häufiger als eine schlechte Ernährung stecken aber chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Zöliakie dahinter, durch die die Aufnahme des Vitamins gestört wird.
     
  • Höheres Lebensalter: Auch ein höheres Lebensalter birgt das Risiko, einen Mangel zu erleiden – ebenso wie die Einnahme bestimmter Medikamente, die die Nährstoffaufnahme blockieren.

  • Alkoholmissbrauch: Durch einen hohen Alkoholkonsum und eine dadurch geschädigte Leber kann der Körper die aufgenommenen Nährstoffe nicht mehr ausreichend verwerten.

  • Medikamenteneinnahme: Auch bestimmte Medikamente können zu wahren Vitamin-Killern werden. Dazu zählen zum Beispiel Arzneien mit dem Wirkstoff Metformin, die bei Diabetes mellitus eingenommen werden, oder Magensäureblocker [2]. 

Diagnose: So erkennen Sie einen Vitamin B1-Mangel

Die Symptome eines Vitamin B1-Mangels sind oft nicht eindeutig. 

Daher wird beim Arztbesuch meistens ein Bluttest gemacht und kontrolliert, ob der Körper ausreichend mit Vitamin B1 versorgt ist.

Liegen noch keine Symptome vor, wird der Mangel manchmal auch zufällig bei einer Blutuntersuchung festgestellt [2].

Ist die Vitamin B1-Versorgung gestört, ist die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln möglich. Die Symptome können durch die Präparate zuverlässig behoben werden

Häufigkeit: Wie wahrscheinlich ist ein Vitamin B1-Mangel?

Da wir in Deutschland ausreichend Zugriff auf nährstoffreiche Lebensmittel haben, ist die Versorgung durch den ausreichenden Konsum vitaminhaltiger Nahrung bei uns gesichert. Ein Vitamin B1-Mangel tritt in Deutschland deshalb nur sehr selten auf.

Wann muss ich einen Arzt aufsuchen?

Symptome zeigen sich normalerweise erst dann, wenn ein schwerwiegender Mangel vorliegt. Haben Sie die Vermutung, dass Sie eventuell unter einem Vitamin B1-Mangel leiden, suchen Sie Ihren Arzt auf, um der Sache auf den Grund zu gehen – vor allem, wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören.

Vitamin B1-Mangel: Behandlung & Medikamente

Wurde anhand eines Bluttests ein Vitamin B1-Mangel festgestellt, sollten Sie zunächst Ihre Ernährung umstellen. Dadurch kann bereits eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B1 garantiert werden. 

Sofern eine Erkrankung Grund für den Mangel ist, gilt es, diese ursächlich zu behandeln. Möglicherweise erledigt sich der Mangel dadurch bereits von alleine.

Auch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann in diesem Fall sinnvoll sein. Üblich ist die Einnahme von Tabletten oder die Gabe von Infusionen [2]. Über die geeignete Art des Präparates und die Dosierung wird Sie Ihr Arzt aufklären. Beides hängt davon ab, wie schwer der Mangel ist und wo die Ursache dafür liegt.

Schwangere Frauen sollten vor der Einnahme von Vitamin A-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln ihren Frauenarzt aufsuchen und die nächsten Schritte gemeinsam besprechen.

Die notwendigen Medikamente bekommen Sie in Ihrer lokalen Apotheke oder direkt via MAYD innerhalb von 30 Minuten zur Haustür geliefert.

Empfohlene Produkte, um die Reserven an Vitamin B1 aufzufüllen, sind zum Beispiel:

Hande mit Vitamin B1

Vitamin B1: Wie lässt sich ein Mangel verhindern?


Wie bereits beschrieben, ist in Deutschland eine angemessene Vitamin B1-Versorgung aus natürlichen Nahrungsquellen grundsätzlich ausreichend, um einen Mangel zu verhindern. 

Gute Lieferanten für Thiamin sind Vollkornprodukte (Vollkornbrot, Haferflocken oder Vollkornmehl), Samen (wie Sonnen- oder Pinienkerne), Hülsenfrüchte (zum Beispiel Erdnüsse oder Erbsen) und Muskelfleisch (vor allem Schweinefleisch) [3].

Auch die Einschränkung des Alkoholkonsums kann sich positiv auf den Vitamin B1-Haushalt auswirken. Schließlich kann die Speicherung und Verwendung des Vitamins durch den Genuss von Alkohol beeinträchtigt werden.

Berücksichtigen Sie zusätzlich Ihren ganz individuellen Bedarf an Vitamin B1 und sprechen Sie dazu auch mit Ihrem Arzt – denn abhängig von Ihrer Lebenssituation kann sich der Bedarf jederzeit ändern.


Fazit

  • Vitamin B1 ist für ein funktionierendes Nervensystem, den Energiestoffwechsel und die Herzfunktion unerlässlich
  • Ein Vitamin B1-Mangel kommt in Deutschland selten vor, denn eine abwechslungsreiche Ernährung schützt im Normalfall davor 
  • Wer zur Risikogruppe zählt, sollte auf eine ausreichende Versorgung achten 


Ihre Medikamente zur Behandlung eines Vitamin B1-Mangels können Sie sich übrigens in weniger als 30 Minuten nach Hause liefern lassen. Mit der MAYD App erhalten Sie auf Wunsch eine kostenlose Onlineberatung vom Apotheker-vor-Ort – ohne Aufpreis und garantiert stressfrei. Sprechen Sie vor der Einnahme von Vitamin A-haltigen Präparaten dennoch mit Ihrem Arzt.

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Alice Ferchland

Alice Ferchland ist approbierte Apothekerin. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Pharmazie studiert und als Gastwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt an der University of Sydney in Australien absolviert. Heute berät Sie zu pharmazeutischen Fragestellungen in Berlin und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen wie MAYD als Produkt Managerin.

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Quellen
Verlauf

[1] Hofmann-Asmuß, Marion. B-Vitamine. Unerlässlich für den Stoffwechsel. Pharmazeutische Zeitung 40 (2011)

[2] Bundesministerium für Gesundheit. Was ist ein Vitamin B-Mangel? (o.J.)

[3] Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (o.J.).Thiamin (Vitamin B1)

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