Krankheiten und Symptome
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Hand Mund Fuß Krankheit: Alles was Sie wissen müssen

Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit (HFMK) ist eine der häufigsten Kinderkrankheiten – dementsprechend oft geht sie auch in Kitas beziehungsweise Kindergärten um. Etwa 80.000 bis 140.000 Menschen sind laut Robert Koch-Institut jährlich von der Virusinfektion betroffen [3]. Kinder können sich wiederholt mit der vom Enterovirus V17 verursachten Krankheit anstecken. Meistens zeigt sich die Erkrankung durch einen milden Verlauf. Im Folgenden erfahren Sie alles über Symptome, Verlauf, Dauer und Behandlung der Hand-Mund-Fuß-Krankheit. Außerdem erhalten Sie Tipps und Hausmittel, die dabei helfen, auftretende Symptome und Beschwerden zu lindern.

Veröffentlicht:
19.7.2023
Letzte Änderung:
19.7.2023
9
min.
Medizinisch geprüft von:
Alice Ferchland

Medizinisch geprüft

Dieser Artikel wurde medizinisch geprüft, um sicherzustellen, dass der Inhalt auf aktuellen und zuverlässigen medizinischen Forschungsergebnissen oder klinischen Studien basiert. Es wurden mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und alternative Behandlungsoptionen wurden in Betracht gezogen. Die medizinische Prüfung garantiert jedoch nicht die absolute Richtigkeit und Genauigkeit des Inhalts, da die medizinische Forschung ständigem Fortschritt unterliegt. Die wissenschaftlichen Quellen, auf welchen die gebotenen Informationen beruhen finden sich im Anschluss des Artikels.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze 

  • Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit ist eine virale Erkrankung, an der hauptsächlich Kinder erkranken.
  • Die Symptome umfassen Fieber, Halsschmerzen und Hautausschläge in Form von schmerzenden Bläschen an Händen, Füßen und im Mund.
  • Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Personen, kontaminierte Oberflächen oder Tröpfcheninfektion.
  • Gegen die Hand-Fuß-Mund-Krankheit gibt es keine spezifische antivirale Behandlung – Symptome werden gelindert mit Schmerzmitteln und kühlenden Gelen.
  • Konsequente Hygienemaßnahmen können dabei helfen, die Ausbreitung zu verhindern.
  • Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist in den meisten Fällen harmlos.

Symptome & Dauer

  • Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit ist eine häufige virale Erkrankung, die hauptsächlich bei Kindern unter zehn Jahren auftritt.
  • Im Spätsommer und Herbst kommt es häufiger zu Ausbrüchen der Hand-Fuß-Mund-Krankheit.
  • Typische Symptome sind Fieber, Halsschmerzen, Appetitlosigkeit und Hautausschläge an Händen, Füßen und im Mundbereich.
  • Die Hautausschläge können sich als kleine Bläschen oder rote Flecken entwickeln, die schmerzhaft sein können.
  • Die Krankheit dauert normalerweise etwa eine Woche, wobei die Symptome allmählich abklingen.

Ursachen & Übertragung

  • Die Hand-Mund-Fuß-Krankheit wird hauptsächlich durch das Enterovirus EV71 oder Coxsackie-Virus A16 verursacht.
  • Die Krankheit wird durch direkten Kontakt mit infizierten Personen übertragen, insbesondere durch engen Kontakt mit den Bläschen oder Ausscheidungen.
  • Sie kann auch durch Kontakt mit kontaminierten Oberflächen oder durch das Einatmen von Tröpfchen aus der Luft übertragen werden.

Behandlung 

  • Es gibt keine spezifische antivirale Behandlung für die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK).
  • Die Behandlung konzentriert sich auf die Linderung der Symptome und die Förderung des Wohlbefindens des Kindes.
  • Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen können bei Fieber und Schmerzen eingenommen werden.
  • Die Verwendung von kühlenden Gels oder Lotionen kann helfen, Juckreiz und Beschwerden zu lindern.
  • Eine gute Hygienepraxis, wie regelmäßiges Händewaschen, kann die Ausbreitung der Infektion verhindern.

Wann zum Arzt?

  • In den meisten Fällen ist die Hand Fuß Mund Erkrankung eine milde Erkrankung, die von selbst abklingt.
  • Es ist jedoch ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn das Fieber länger als drei Tage anhält oder wenn das Kind starkes Unwohlsein oder Dehydratation zeigt.
  • Bei Komplikationen wie Atembeschwerden, Verschlechterung des Hautausschlags oder Anzeichen einer bakteriellen Infektion sollte umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Was ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (kurz HFMK) wird durch Viren ausgelöst und ist hochansteckend – meistens sind Kinder davon betroffen. Der Name der Krankheit kommt vom charakteristischen Ausschlag an folgenden Körperstellen: Hand, Mund und Fuß. Die Erkrankung geht mit einem Ausschlag in Form schmerzhafter Bläschen im Mund sowie an den Handflächen und Fußsohlen einher. Der Ausschlag kann sich im weiteren Verlauf der Hand-Fuß-Mund-Krankheit auf Gesäß, Genitalbereich, Knie oder Ellenbogen ausweiten.  

Die Beschwerden wie Fieber und Ausschlag heilen meist nach etwa einer Woche wieder von allein ab [1, 2].

Kind bei Doktor

Welche Symptome können auftreten? 

Typischerweise beginnt die Hand-Fuß-Mund-Krankheit mit erkältungsähnlichen Symptomen – also Fieber, Appetitlosigkeit oder Halsschmerzen. Nach etwa zwei Tagen beginnt sich der Ausschlag in Form von kleinen, schmerzenden Bläschen beziehungsweise Geschwüren  im Mund zu zeigen. Im weiteren Verlauf tritt zudem noch ein roter Ausschlag an Handflächen sowie Fußsohlen auf. Daraus werden nach ein paar Tagen grau-weiße Bläschen, die schmerzhaft sein können oder auch stark jucken [3]. 

Bei der Hand-Mund-Fuß-Krankheit treten jedoch nicht immer Symptome auf – in vielen Fällen verläuft die Infektion unbemerkt und ohne jegliche Beschwerden. 

Hand-Fuß-Mund-Krankheit und Neugeborene: Was gibt es zu beachten?

Neugeborene können in ihren ersten zwei Lebenswochen durch die Infektion, die durch Enteroviren ausgelöst wird, stark erkranken – deshalb ist hier bei Kontakt mit Infizierten höchste Vorsicht geboten. Infizierte oder Kontaktpersonen von Infizierten sollten daher nicht in die Nähe von Neugeborenen kommen [5]. 

Schwangere

Auch Schwangere rund um den Geburtstermin sollten jeden Kontakt mit Infizierten vermeiden – denn kommt es zu einer Infektion kurz vor oder nach der Geburt, kann das Virus an das Baby weitergegeben werden. Dies kann in seltenen Fällen zu schweren Verläufen bis hin zum Tod des Säuglings führen [6]. 

Hand-Fuß-Mund-Krankheit bei Erwachsenen, älteren Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem

Zur Risikogruppe gehören zwar vor allem Säuglinge, jedoch können sich auch Erwachsene und ältere Menschen mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit infizieren. Dies ist vor allem bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem der Fall [7]. 

Wie wird die Hand-Fuß-Mund-Krankheit übertragen? 

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit wird hauptsächlich durch direkten Kontakt mit infizierten Personen übertragen – also durch den Kontakt mit dem Speichel, Nasensekret, der Bläschenflüssigkeit oder dem Stuhl infizierter Personen. Enteroviren sind hochansteckend. Zu den häufigsten Übertragungswegen gehören [1, 3]:

1. Direkter Kontakt: Durch den direkten Kontakt mit infizierten Personen, insbesondere durch Berührung der Hautbläschen oder des Ausschlags.

2. Kontaminierte Oberflächen: Das Virus kann auf Oberflächen wie Spielzeug, Türklinken, Besteck oder Geschirr überleben. Wenn man diese Oberflächen und dann den Mund, die Nase oder die Augen berührt, kann man das Virus aufnehmen.

3. Tröpfcheninfektion: Die Krankheit kann auch durch das Einatmen von Tröpfchen aus der Luft übertragen werden, die beim Niesen, Husten oder Sprechen infizierter Personen freigesetzt werden.

Konsequente Hygienemaßnahmen können helfen, die Ausbreitung von HFMK zu verhindern. Dazu gehören regelmäßiges Händewaschen mit Seife und Wasser, insbesondere nach dem Kontakt mit infizierten Personen oder Oberflächen, sowie das Vermeiden des Teilens von Gegenständen wie Handtüchern oder Geschirr.

Kleines Mädchen schützt sich vor Infektionen

Wann bricht die Hand-Fuß-Mund-Krankheit aus und wie lange ist sie ansteckend? 

Die Inkubationszeit für die Hand-Fuß-Mund-Krankheit, also die Zeit von der Infektion bis zum Auftreten der Symptome, beträgt in der Regel etwa drei bis zehn Tage. In einigen Fällen kann es jedoch auch länger dauern.

Was die Ansteckungsdauer betrifft, so ist eine Person mit Hand-Fuß-Mund-Krankheit in der Regel während der ersten Woche der Erkrankung am ansteckendsten. In dieser Zeit scheidet sie das Virus in ihren Körperausscheidungen wie Speichel, Nasensekret, Bläschenflüssigkeit und Stuhl aus. Auch wenn die Symptome abklingen und der Ausschlag abheilt, kann das Virus noch für einige Wochen in den Körperausscheidungen vorhanden sein und andere infizieren [4]. 

Hand-Fuß-Mund: Diagnose

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit hat recht charakteristische Symptome – daher kann sie von Ärzt*innen gut erkannt werden. 

Sollten Laboruntersuchungen notwendig sein, können die Viren in einer Stuhlprobe, einem Rachen- oder Bläschenabstrich nachgewiesen werden [1]. 

Häufigkeit

Im Spätsommer und Herbst kommt es häufiger zu Ausbrüchen der Hand-Fuß-Mund-Krankheit. Da jedoch viele Infektionen durch fehlende Symptome unerkannt bleiben, liegen keine genauen Zahlen vor. Laut RKI erkranken jährlich zwischen 80.000 und 140.000 Menschen [3]. 

Krankheitsverlauf 

Obwohl der Verlauf der Hand-Fuß-Mund-Krankheit von Person zu Person variieren kann, entwickelt sie sich in der Regel wie folgt:

Inkubationszeit: Nach der Infektion dauert es in der Regel drei bis sieben Tage, bis die ersten Symptome auftreten.

Frühe Symptome: Die Erkrankung beginnt oft mit unspezifischen Symptomen wie Fieber, Halsschmerzen, Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit. Manchmal können auch Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall auftreten.

Hautausschläge: Innerhalb von ein bis zwei Tagen nach Beginn der Krankheit entwickeln sich charakteristische Hautausschläge. Diese können als kleine rote Flecken oder Bläschen auftreten und betreffen typischerweise die Handflächen, Fußsohlen und den Mundbereich (Zunge, Gaumen, Wangen). Die Bläschen können schmerzhaft sein und sich im Verlauf öffnen und verkrusten.

Wie lange dauert die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit dauert in der Regel etwa eine Woche. Die Symptome nehmen in den ersten Tagen zu, erreichen einen Höhepunkt und klingen dann allmählich ab. Auch der Hautausschlag heilt normalerweise ohne Narbenbildung ab.

Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Gibt es Komplikationen? 

In der Regel treten bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit nur selten Komplikationen auf. In Einzelfällen kann es unter anderem zu einer Entzündung der Gehirnhaut sowie zu Lähmungserscheinungen kommen. In sehr seltenen Fällen ist der Krankheitsverlauf auch atypisch: Hier kann es dann innerhalb von vier Wochen zu einem Verlust der Finger- und Zehennägel kommen. 

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen? 

Sollten sich im Verlauf der Erkrankung folgende Beschwerden oder Komplikationen zeigen, sollte zügig ärztlicher Rat gesucht werden: 

  • Das Kind hat ein geschwächtes Immunsystem
  • Die Beschwerden wie der schmerzhafte Ausschlag im Mund sind besonders stark ausgeprägt – etwa wie besonders großflächige Ausschlagstellen im Mund
  • Es besteht Verdacht auf eine Dehydrierung – aufgrund der schmerzenden Stellen ist das Risiko erhöht, dass Betroffene nicht genügend trinken 
  • Das Fieber dauert länger als drei Tage
  • Die Symptome haben sich nach zehn Tagen noch nicht gebessert
  • Das erkrankte Kind ist jünger als sechs Monate 

Auch für Erwachsene, die erkrankt sind und deren Beschwerden lange anhalten, ist es sinnvoll, sich ärztlich untersuchen zu lassen [1].

Behandlung

Gegen die Erreger der Hand-Fuß-Mund-Krankheit (Enteroviren) gibt es keine speziellen Medikamente. Jedoch klingt die Infektion meist von selbst ohne Folgen wieder ab – es sind also keine weiteren Therapiemaßnahmen notwendig.

Wichtig ist darauf zu achten, dass das erkrankte Kind trotz der schmerzenden Bläschen im Mund genügend trinkt. Auch fiebersenkende Mittel wie Paracetamol können dabei helfen, Beschwerden zu lindern. Achten Sie jedoch darauf, dass die Schmerzmittel frei von Acetylsalicylsäure (ASS) sind – denn dies kann in Kombination mit einer Virusinfektion bei Kindern zu Komplikationen führen [1]. 


Beschwerden beim Essen und Trinken: Was kann man tun? 

Die schmerzhaften Bläschen, die im Mundbereich auftreten, können das Essen und Trinken – vor allem während der Akutphase der Krankheit – erschweren. Folgende Tipps helfen, um die Beschwerden zu lindern:

  • Kühlende Getränke und Speisen: Kalte oder kühlende Getränke wie Wasser, verdünnte Säfte, Joghurt oder Eis können vorübergehend Schmerzen lindern und die Entzündung im Mundbereich reduzieren. Vermeiden Sie jedoch saure oder scharfe Lebensmittel, da sie zusätzliche Irritationen verursachen können.
  • Weiche und pürierte Speisen: Wählen Sie Lebensmittel, die leicht zu kauen und zu schlucken sind. Gekochtes Gemüse, Suppen, Pürees, Joghurt oder Eiscreme sind Optionen, die die Schmerzen beim Essen minimieren können.
  • Vermeiden von säurehaltigen oder salzigen Lebensmitteln: Säurehaltige und salzige Lebensmittel können die schmerzenden Bläschen im Mund reizen. Reduzieren oder vermeiden Sie daher vorübergehend den Konsum von sauren Früchten, gewürzten Speisen und salzigen Snacks.
  • Flüssigkeitszufuhr sicherstellen: Stellen Sie sicher, dass die Betroffenen genügend Flüssigkeit zu sich nehmen, um eine ausreichende Hydratation aufrechtzuerhalten. Wenn das Trinken schmerzhaft ist, können Sie kleine Schlucke nehmen, einen Strohhalm verwenden oder Flüssigkeiten mit einem Löffel verabreichen.

Juckreiz bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Was tun? 

Um zu vermeiden, dass die schmerzhaften Bläschen aufgekratzt werden, sollten Sie darauf achten, die Fingernägel Ihres Kindes kurz zu halten. Auch Baumwollhandschuhe oder Fäustlinge helfen nachts, um das Kratzen zu verhindern.

Solange die Bläschen nicht verkrustet sind, sollte die Badezeit Ihres Kindes nicht länger als zehn Minuten betragen – denn ausgedehnte Bäder könnten die Haut noch weiter reizen. Achten Sie auch darauf, dass das Wasser eine angenehme Temperatur hat und verwenden Sie milde, parfümfreie Reinigungsmittel.

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Medizinisch geprüft von
Alice Ferchland

Alice Ferchland ist approbierte Apothekerin. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Pharmazie studiert und als Gastwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt an der University of Sydney in Australien absolviert. Heute berät Sie zu pharmazeutischen Fragestellungen in Berlin und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen wie MAYD als Produkt Managerin.

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