Krankheiten und Symptome
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Laktoseintoleranz – Symptome, Ursachen, Behandlung

Wenn der Verzehr von Milch zum Problem wird: Die Unverträglichkeit von Milchzucker (Laktoseintoleranz) entsteht durch einen erblich bedingten oder erworbenen Mangel an Laktase, dem für die Verdauung von Laktose verantwortlichen Enzym. Bei betroffenen Personen wird Milchzucker nicht wie vorgesehen verdaut, was zu Symptomen wie Bauchschmerzen und Durchfall führt. Ärzte können mithilfe verschiedener Tests eine Laktoseintoleranz feststellen und Empfehlungen für eine laktosearme Kost aussprechen. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte rund um die Laktoseintoleranz – von Beschwerden über Ausprägungen bis hin zu Ernährungstipps.

Veröffentlicht:
20.4.2023
Letzte Änderung:
20.4.2023
17
min.
Medizinisch geprüft von:
Alice Ferchland

Medizinisch geprüft

Dieser Artikel wurde medizinisch geprüft, um sicherzustellen, dass der Inhalt auf aktuellen und zuverlässigen medizinischen Forschungsergebnissen oder klinischen Studien basiert. Es wurden mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und alternative Behandlungsoptionen wurden in Betracht gezogen. Die medizinische Prüfung garantiert jedoch nicht die absolute Richtigkeit und Genauigkeit des Inhalts, da die medizinische Forschung ständigem Fortschritt unterliegt. Die wissenschaftlichen Quellen, auf welchen die gebotenen Informationen beruhen finden sich im Anschluss des Artikels.
eine Frau, die ein Glas Milch trinkt

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Zusammenfassung aus obigem Text:

  • Unter Laktoseintoleranz versteht man eine häufig vorkommende Verdauungsstörung, bei der der Körper den Milchzucker Laktose nicht abbauen kann. 
  • Als Hauptursache für die Laktoseintoleranz gilt ein Mangel des Enzyms Laktase. Betroffene leiden in der Regel unter Symptomen wie Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall, die nach dem Verzehr von Milchprodukten auftreten. 
  • Die Behandlung der Laktoseintoleranz umfasst sowohl eine laktosearme Ernährung als auch spezielle Laktase-Präparate.

Laktoseintoleranz: das Wichtigste in Kürze         

Symptome und Dauer:

Die Symptome einer Laktoseintoleranz können je nach Person variieren. Meistens treten sie innerhalb von 30 Minuten bis 2 Stunden nach dem Verzehr laktosehaltiger Lebensmittel auf. Häufig äußert sich die Unverträglichkeit in Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und manchmal Erbrechen. Die Dauer der Symptome hängt von der individuellen Empfindlichkeit sowie der aufgenommenen Menge an Laktose ab.

Ursachen:

Ein Mangel am Verdauungsenzym Laktase bildet die Hauptursache für eine Laktoseintoleranz. Der Milchzucker kann im Dünndarm nicht aufgespalten werden und wandert weiter in den Dickdarm. Dieser Laktasemangel kann dabei angeboren oder erworben sein, beispielsweise aufgrund von Darmverletzungen oder Entzündungen.
Einige Menschen verfügen von Geburt an über zu wenig Laktase, während andere im Erwachsenenalter eine Abnahme der Laktase-Produktion erfahren.

Behandlung:

Die grundsätzliche "Therapie" einer Laktoseintoleranz besteht in der laktosearmen Ernährung. Lebensmittel mit hohem Laktosegehalt wie Sahne oder Frischkäse sollten von Betroffenen möglichst gemieden und durch laktosefreie oder laktosearme Alternativen ersetzt werden. Bei Bedarf können Laktase-Tabletten oder andere Präparate eingenommen werden, um die Verdauung der Laktose im Dünndarm zu unterstützen.

Wann zum Arzt?

Treten bei Ihnen oder Ihrem Kind nach dem Verzehr von Milchprodukten bzw. laktosehaltigen Lebensmitteln anhaltende Magen-Darm-Beschwerden auf, sollten Sie grundsätzlich einen Arzt konsultieren, um die Ursache für die Beschwerden zu ermitteln.
Haus- oder Fachärzte für innere Medizin können verschiedene Tests durchführen, um eine Laktoseintoleranz zu diagnostizieren und Ihnen weitere Empfehlungen zur Ernährungsumstellung an die Hand geben.

Laktoseintoleranz: Übersicht und Beschreibung

ein Glas Milch

Laktoseintoleranz oder Laktasemangel bezeichnet die Unfähigkeit, den durch die Nahrung aufgenommenen Milchzucker (Laktose) korrekt zu verwerten.

In Deutschland leiden etwa 10 Prozent der erwachsenen Bevölkerung unter dieser Störung, die über verschiedene Ausprägungen verfügen kann. Im Vergleich zu Asien und Afrika, in denen über 90 Prozent der Menschen eine Milchzuckerunverträglichkeit aufweisen, halten sich die Zahlen in Europa in einem überschaubaren Rahmen.

Die Symptome einer Laktoseintoleranz äußern sich nach dem Konsum von Milch, Milchprodukten sowie anderen laktosehaltigen Lebensmitteln. Aufgrund der ausbleibenden Spaltung des Milchzuckers im Dünndarm gelangt die Laktose in den Dickdarm, wo sie durch die Darmbakterien in Essigsäure, Milchsäure und Gase wie Kohlendioxid oder Methan zerlegt wird.

Symptome der Laktoseintoleranz

Die durch die Vergärung der Laktose im Dickdarm entstehenden Stoffe und Gase verursachen bei laktoseintoleranten Personen unangenehme Beschwerden. Zu den typischen Symptomen einer Laktoseintoleranz gehören unter anderem Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Übelkeit, allgemeines Unwohlsein sowie die Bildung von kaltem Schweiß.

Allerdings kann es auch vorkommen, dass eine unerkannte Unverträglichkeit von Milchzucker zu einer Reihe unspezifischer Symptome führt, die durch die anhaltende Belastung des Körpers entstehen – wie zum Beispiel starker Verlust an Gewicht, chronische Müdigkeit, Kopfschmerzen, innere Unruhezustände und depressive Verstimmungen.

Paradoxerweise kann eine Laktoseintoleranz außerdem mit Verstopfung einhergehen: Entsteht bei der bakteriellen Zersetzung der Milchsäure überwiegend Methan, verlangsamt dieses Gas die Tätigkeit des Darms.

Gut zu wissen: Einige Betroffene leiden bereits so lange an einer unerkannten Laktoseintoleranz, dass sie sich an die ursprünglichen Beschwerden im Magen-Darm-Trakt gewöhnt haben und diesen kaum noch Beachtung schenken. Lediglich die atypischen Symptome wie zum Beispiel depressive Verstimmungen werden wahrgenommen, weshalb eine Diagnosestellung durch den behandelnden Arzt erschwert wird. Je früher man bei anhaltenden Verdauungsbeschwerden also eine medizinische Fachperson aufsucht, desto höher sind die Chancen, dass die Unverträglichkeit von Milchzucker korrekt erkannt werden kann.

Die Ursachen von Laktoseintoleranz

Milchzucker ist ein sogenannter Zweifachzucker, der in vielen Lebensmitteln vorkommt und bei einigen Menschen eine Nahrungsmittelunverträglichkeit in Form einer Laktoseintoleranz auslösen kann.

Die Ursache liegt in einem Mangel des Verdauungsenzyms Laktase im Dünndarm: Da Zweifachzucker nicht von der Schleimhaut im Dünndarm aufgenommen werden können, müssen sie in einem ersten Schritt in Traubenzucker (Glukose) und Schleimzucker (Galaktose) zerlegt werden. Diese Aufspaltung übernimmt normalerweise das in den Schleimhautzellen des Dünndarms produzierte Enzym Laktase.

Im Falle einer Laktoseintoleranz kann die Laktase jedoch nur unzureichend oder gar nicht gebildet werden – mit der Folge, dass der Milchzucker unverändert im Dickdarm landet und dort von Bakterien als Nahrung verwertet wird. Die daraus entstehenden Abfallstoffe verursachen dann die typischen, mit der Laktoseintoleranz in Verbindung gebrachten Symptome.

Verdauung von Laktose

Letztendlich liegt die Ursache für eine Laktoseintoleranz immer in einem Enzymmangel. Die Wege, über die es zu diesem Mangel an Laktase kommt, zeigen sich jedoch unterschiedlich.
Deshalb wird die Laktoseintoleranz in zwei Kategorien aufgeteilt: die primäre oder angeborene Laktoseintoleranz und die sekundäre oder erworbene Laktoseintoleranz.

Primäre Laktoseintoleranz

Die angeborene Milchzuckerunverträglichkeit entsteht auf eigenständige Art und Weise – entweder als physiologischer Laktasemangel im Rahmen des Heranwachsens oder als neonataler Laktasemangel, der von Geburt an besteht.

Physiologischer Laktasemangel

Im Regelfall können Neugeborene Laktose problemlos verstoffwechseln – denn die Muttermilch enthält sehr viel Milchzucker, der durch die reichlichen Mengen des Enzyms Laktase im Dünndarm der Säuglinge verwertet werden kann.

Sobald die Umstellung von Muttermilch auf feste Nahrung erfolgt, erlebt die Laktase-Produktion des Babys einen deutlichen Rücklauf, womit auch die Verträglichkeit für Laktose sinkt. Dieser physiologische Laktasemangel zwischen dem 5. und 20. Lebensjahr ist jedoch vollkommen natürlich. Wie viel Laktose letztendlich von den Kindern und später im Erwachsenenalter vertragen wird, hängt von der jeweiligen genetischen Veranlagung ab.

Neonataler Laktasemangel

Beim sogenannten neonatalen Laktasemangel, der von Medizinern als Durand-Holzel-Syndrom bezeichnet wird, handelt es sich um eine sehr seltene, angeborene Stoffwechselkrankheit.

Der Körper des Neugeborenen kann aufgrund eines Gendefekts von Anfang an keine oder nur winzige Mengen Laktase herstellen. Bereits wenige Tage nach der Geburt stellt sich bei den Säuglingen ein anhaltender, durch die Laktose in der Muttermilch verursachter Durchfall ein – der sofortige und lebenslange Verzicht auf Laktose ist die einzige Möglichkeit, die in einem solchen Fall infrage kommt.

Gut zu wissen: Haben Neugeborene Probleme mit Milchzucker, ist dies nicht zwangsläufig auf einen neonatalen Laktasemangel zurückzuführen. Während der ersten Lebenswochen kann der Verdauungstrakt des Babys sehr empfindlich sein und muss sich erst auf seine Aufgabe einstellen.

Sekundäre Laktoseintoleranz

Die erworbene Laktoseintoleranz entsteht aufgrund von Dünndarm-Erkrankungen, die eine Schädigung der Darmschleimhaut bewirken und dadurch die Herstellung von Laktase beeinträchtigen.

Zu diesen Krankheiten zählen beispielsweise

  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn,
  • Infekte des Magen-Darm-Trakts,
  • Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) sowie
  • andere Nahrungsmittelallergien.

Zudem können operative Eingriffe am Verdauungstrakt oder Chemotherapien mit Cytostatika dazu führen, dass Laktose nicht mehr vertragen wird. Erfolgt eine Behandlung der auslösenden Grunderkrankung, können sich die Schleimhautzellen im Darm unter Umständen erholen und die sekundäre Laktoseintoleranz ist lediglich vorübergehender Natur.

Laktoseintoleranz bei Kindern und Babys

ein Kind mit einem Glas Milch

Bei Kindern lässt sich eine Laktoseintoleranz in der Regel erst ab dem Vorschulalter feststellen. Die Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall treten oftmals ab dem sechsten oder siebten Lebensjahr auf. Da Laktoseintoleranz keine Krankheit darstellt, ist sie auch nicht heilbar und kann lediglich über eine Ernährungsumstellung oder Medikamente behandelt werden.

Laktase-Tabletten, die für die Spaltung der Laktase sorgen, sind gerade für jüngere Kinder, die Medikamente noch nicht gut genug schlucken können, weniger geeignet.

Eine Laktoseintoleranz bei Babys kommt zwar äußerst selten vor. Dennoch sollte möglichst schnell ein Arzt aufgesucht werden, wenn Symptome wie unzureichende Gewichtszunahme, anhaltender Durchfall, Blähungen oder Weinen nach dem Trinken auftreten – denn der nicht gespaltene Milchzucker kann bei Laktoseintoleranz des Babys im schlimmsten Fall in die Blutbahn gelangen und zu Vergiftungserscheinungen führen. Außerdem besteht durch den Durchfall eine erhöhte Gefahr der Austrocknung.
Wurde bei einem Baby eine Laktoseintoleranz festgestellt, muss eine sofortige Umstellung auf laktosefreie Säuglingsnahrung erfolgen. Die entsprechenden Präparate werden vom behandelnden Arzt verschrieben.

Laktoseintoleranz bei Schwangeren

Leiden schwangere Frauen unter einer Milchzucker-Unverträglichkeit, stellt dies in der Regel kein besonderes Problem dar. Um einem eventuellen Calciummangel vorzubeugen und das heranwachsende Baby mit allen Stoffen zu versorgen, die es braucht, können laktoseintolerante Frauen während der Schwangerschaft geeignete Laktase-Tabletten zu sich nehmen.

Da die Wahl des richtigen Präparates für die Gesundheit von Mutter und Kind eine entscheidende Rolle spielt, sollte vor der Einnahme unbedingt ein Arzt oder Apotheker als beratende Person hinzugezogen werden.

Diagnose von Laktoseintoleranz

Grundsätzlich lässt sich eine Laktoseintoleranz nicht ausschließlich anhand der typischen Symptome feststellen, da Magen-Darm-Beschwerden zum Beispiel auch im Falle einer Allergie oder als Begleiterscheinung von Infekten auftreten.

Wenn Sie beim Verzehr von Milch oder Milchprodukten immer wieder mit den Symptomen eines Laktasemangels zu kämpfen haben, können Sie in einem ersten Schritt zu Hause einen Selbsttest durchführen. Dabei verzichten Sie für einen Zeitraum von zwei Wochen konsequent auf laktosehaltige Lebensmittel. Dieser Verzicht bezieht sich sowohl auf Milch und Milchprodukte, als auch auf Speisen mit versteckter Laktose wie Wurst oder Fertiggerichte. Bemerken Sie bereits nach kurzer Zeit eine Besserung der Beschwerden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass bei Ihnen eine Laktoseintoleranz vorliegt.

Im Anschluss an diesen Diättest können Sie Ihre Vermutung mit einem sogenannten Expositionstest überprüfen: Lösen Sie hierfür zwischen 50 Gramm und 100 Gramm Laktose aus der Apotheke oder der Drogerie in einem Glas Wasser auf und trinken Sie die Lösung.
Kommt es innerhalb der darauffolgenden Stunden zu den klassischen Beschwerden einer Unverträglichkeit von Milchzucker, sollten Sie zur eindeutigen Diagnose einen Arzt aufsuchen.

Grundsätzlich wenden Sie sich mit einem Verdacht auf Laktoseintoleranz an Ihren Hausarzt, der Sie im Anschluss an einen Spezialisten wie einen Internisten oder Gastroenterologen überweist.

Der behandelnde Facharzt führt mit Ihnen ein ausführliches Gespräch zu Ihren Beschwerden und untersucht Ihren Körper, indem er beispielsweise den Bauch abhört und abtastet.
Für die effektive Diagnose der Laktoseintoleranz werden unterschiedliche Verfahren wie der H2-Atemtest oder die Messung des Blutzuckerspiegels angewendet.

Der H2-Atemtest

eine Frau, die ihre Laktoseintoleranz testet

Bei diesem Test misst der Arzt den Wasserstoffgehalt in Ihrer Atemluft – und zwar einmal vor und einmal nach der Gabe einer Laktose-Lösung mit 25 Gramm oder 50 Gramm gelöstem Milchzucker. Der Abbau des Milchzuckers im Darm resultiert in einer größeren Menge Wasserstoff (H2), die hauptsächlich über die Atemluft aus dem Körper ausgeschieden wird. Liegt der Gehalt des Wasserstoffs bei 10 bis 20 ppm, zeigt sich die Wahrscheinlichkeit einer Laktoseintoleranz sehr hoch.

Zudem ermöglicht der H2-Atemtest eine Aussage über den Grad der Laktoseintoleranz: Je höher der Gehalt, desto ausgeprägter ist normalerweise die Laktoseunverträglichkeit.
Allerdings ist bei einem H2-Atemtest Vorsicht geboten, da er durch unterschiedliche Faktoren verfälschte Ergebnisse liefern kann. So wird das aufgrund der Laktoseintoleranz entstehende Methan beispielsweise nicht angezeigt. Falsche Mundhygiene oder Antibiotika-Therapien können ebenfalls zu einem ungenauen H2-Atemtest führen.

Bluttest und Messung des Blutzuckerspiegels

Im Anschluss an das Trinken einer Lösung mit Milchzucker wird der Blutzuckerspiegel der betroffenen Person anhand eines Bluttests gemessen. Steigt der Blutzuckerspiegel nicht oder nur geringfügig (< 20 mg / dl), kann sicher von einer Laktoseintoleranz ausgegangen werden.

Die Erklärung liegt darin, dass die Laktose bei einem Menschen ohne Milchzuckerunverträglichkeit während der Verdauung regulär in Glukose und Galaktose gespalten wird, was wiederum den Blutzuckerspiegel ansteigen ließe. Eine ausbleibende Erhöhung deutet hingegen darauf hin, dass die Laktose den Dünndarm „unverdaut“ passieren kann und somit eine Unverträglichkeit vorliegt. Häufig wird der Bluttest zeitgleich mit dem H2-Atemtest durchgeführt, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten.

Achtung: Entgegen der landläufigen Meinung eignet sich ein IgG-Test (Allergie-Test) nicht zur Diagnose einer Laktoseintoleranz – denn bei der Milchzuckerunverträglichkeit handelt es sich nicht um eine Allergie, weshalb auch keine Antikörper gebildet und gemessen werden können.

Wie häufig kommt Laktoseintoleranz vor?

Für rund 70 Prozent der Weltbevölkerung im Erwachsenenalter stellt die Laktoseintoleranz den absoluten Normalzustand dar. Besonders in Ländern, in denen traditionell kaum Milch getrunken wird, wie etwa Südostasien oder China, sind bis zu 98 Prozent der Personen laktoseintolerant. Aus diesem Grund wird die Milchzuckerunverträglichkeit nicht als klassische Krankheit angesehen.

In Europa vertragen zwischen 5 und 15 Prozent der Bevölkerung keine Laktose, wobei die Menschen in Nordeuropa am wenigsten von der Unverträglichkeit betroffen sind.

Weltbevölkerung mit Laktoseintoleranz

Verlauf einer Laktoseintoleranz

Grad und Verlauf einer Laktoseintoleranz zeigen sich von Individuum zu Individuum unterschiedlich. So leiden gewisse Menschen an einer sogenannten angeborenen Laktoseintoleranz, die sie ein Leben lang begleitet. Andere Personen erwerben den Laktasemangel aufgrund einer Erkrankung, eines chirurgischen Eingriffs oder einer Chemotherapie.

Wie lange dauern die Beschwerden einer Laktoseintoleranz an?

Über die Dauer der Symptome bei einer Laktoseintoleranz können keine pauschalen Aussagen getroffen werden. Durchfall, Bauchschmerzen und Co. hängen immer von der zugeführten Menge an Milchzucker sowie der jeweiligen Ausprägung der Laktoseintoleranz ab.
Während die Beschwerden bei einigen Betroffenen über mehrere Stunden anhalten und dann wieder abklingen, können andere Personen tagelang unter den Symptomen leiden, da der Darm mehr Zeit benötigt, um sich zu beruhigen.

Komplikationen einer Laktoseintoleranz

Verfügen Betroffene über eine stark ausgeprägte Laktoseintoleranz bei gleichzeitig schlechter Ernährung, können über den Darm Elektrolyte und wasserlösliche Vitamine verloren gehen und nicht vom Körper aufgenommen werden. Als Folge entstehen gravierende Mangelerscheinungen, beispielsweise an Vitamin C, Vitamin D, B-Vitaminen, Elektrolyten, Zink oder Calcium. Aus diesem Grund sollten Menschen mit einer Laktoseintoleranz auf eine ausreichende Zufuhr dieser Stoffe Wert legen.

Besondere Beachtung gebührt hier dem Calcium: Besteht im Körper ein Calciummangel, fehlt ein wichtiger Mineralstoff für die Stoffwechselvorgänge in Knochen und Zähnen. Dadurch können schlechte Zähne und Osteoporose entstehen. Eine ausreichende Calciumzufuhr aus anderen Quellen ist also unabdinglich.

Wann sollten Sie bei Laktoseintoleranz einen Arzt aufsuchen?

Leiden Sie oder Ihr Nachwuchs unter anhaltenden Magen-Darm-Beschwerden, sollten Sie grundsätzlich zum Arzt gehen – denn nur dieser kann die Ursache für die Symptome herausfinden.

Gerade bei Säuglingen kann unerkannte Laktoseintoleranz schwerwiegende Folgen haben: Obwohl diese Form der Laktoseunverträglichkeit sehr selten vorkommt, kann sie mitunter gefährliche Vergiftungserscheinungen hervorrufen und den Körper des Babys komplett dehydrieren.

Behandlung von Laktoseintoleranz

Die Behandlungsmethoden bei Laktoseintoleranz zielen darauf ab, unangenehme Beschwerden zu lindern sowie die Aufspaltung von Laktose im Dünndarm zu gewährleisten.

Dabei steht die Umstellung auf eine laktosefreie oder laktosearme Kost im Vordergrund – schließlich bildet eine angemessene Diät die Basis für mehr Lebensqualität ohne lästige Symptome.

Da zahlreiche Betroffene noch einen Rest an Laktose in Lebensmitteln vertragen, sobald die Produkte in bestimmten Mengen über den Tag verteilt werden, unterscheidet man in der Ernährungstherapie zwischen einer laktosearmen und einer laktosefreien Ernährung.

Laktosearme Ernährung

Grundsätzlich gelten Lebensmittel mit einem Laktosegehalt von weniger als 0,1 Gramm Milchzucker je 100 Gramm als praktisch laktosefrei. Für einige Personen mit Laktoseintoleranz stellt es jedoch kein Problem dar, bis zu 1 Gramm Laktose pro 100 Gramm des Lebensmittels zu sich zu nehmen.

Die Verträglichkeit muss für jeden Menschen individuell ausgetestet werden. Als Faustregel werden bei einer laktosearmen Ernährung zwischen zwei bis zehn Gramm des Milchzuckers pro Tag gut vertragen. Am besten wird für den Test eine Fachperson hinzugezogen, die Betroffene professionell beraten kann. Meistens arbeitet man sich von geringen zu größeren Mengen an Laktose vor, um zu beobachten, ob und wie stark die danach auftretenden Beschwerden ausfallen.

Ernährung ohne Milchzucker bei Laktoseintoleranz

Eine weitere Möglichkeit, mit Laktoseintoleranz zu leben, stellt der Ersatz von Milchprodukten durch laktosefreie Alternativen dar – denn Produkte aus Milch sollten in der Regel nicht komplett aus dem Speiseplan gestrichen werden. Bei der Herstellung der Ersatzprodukte findet der Abbau von Laktase in die zwei Einfachzucker Glukose und Galaktose bereits statt, weshalb sie einerseits für laktoseintolerante Menschen bekömmlicher sind, andererseits aber auch süßlicher schmecken als "normale" Milchprodukte. Laktosefreie Alternativen sind in zahlreichen Ausführungen wie laktosefreier Milch oder laktosefreiem Quark und Joghurt erhältlich.

Laktosegehalt verschiedener Lebensmittel

Milch und daraus hergestellte Produkte enthalten natürlicherweise Laktose, die bei Personen mit Laktoseintoleranz typische Beschwerden hervorruft. Doch auch Fertigprodukte werden in der Nahrungsmittelindustrie häufig mit Laktose versehen.

Lebensmittel mit wenig oder ohne Laktose

Zu den von Natur aus laktosefreien Nahrungsmitteln gehören unter anderem Fleisch, Fisch, Eier, Gemüse, Obst, Getreide, Kartoffeln, Reis oder unverarbeitete Fette. Bereiten Sie diese Lebensmittel auf eigene Faust zu und verzichten auf die Zugabe von laktosehaltigen Produkten, können Sie in Bezug auf den Laktosegehalt keine Fehler machen.

Milch sowie deren Produkte weisen teilweise erhebliche Unterschiede im Gehalt an Milchzucker auf. Bei einer weniger ausgeprägten Laktoseintoleranz können zum Beispiel viele Käsesorten weiterhin beschwerdefrei genossen werden. Dabei gilt: Je länger ein Käse reifen darf, desto weniger Laktose ist darin enthalten, da die Laktose während des Reifungsprozesses zu Milchsäure abgebaut wird.

Was viele überrascht: Mit einem durchschnittlichen Laktosegehalt von 0,6 bis 0,7 Gramm pro 100 Gramm gehört auch Butter zu den Lebensmitteln, die selbst bei einer starken Laktoseintoleranz gut vom Körper aufgenommen werden. Ein Teelöffel Butter entspricht circa fünf Gramm Laktose. Allerdings sollten Betroffene keine Butter, die zusätzlich mit Joghurt angereichert wurde, verzehren.

Lebensmittel mit viel Laktose

Wenn es um den Gehalt an Milchzucker geht, stehen Kuhmilch, Schafsmilch, Joghurt, Quark und Schmelzkäse an oberster Stelle. Sie enthalten sehr viel Laktose und sollten selbst bei einer leichten Laktoseintoleranz komplett vermieden werden – ebenso wie Ziegenmilch, Dickmilch, Buttermilch, Sahne, Kondensmilch, Molke, Frischkäse und Hüttenkäse. Betroffene können jedoch auf Käsesorten zugreifen, die über wenig Laktose verfügen, wie zum Beispiel Appenzeller, Edamer oder Gouda.

Laktosefreie Alternativen zu herkömmlichen Lebensmitteln

Auf den ersten Blick scheint es oft, als könnten Menschen mit einer Laktoseintoleranz bei keiner Mahlzeit mehr beherzt zugreifen. Gerade das Frühstück wird in Deutschland durch Milch und Milchprodukte dominiert – von der Sahne im Kaffee über den Schokoladenaufstrich bis hin zum Käsebrötchen.

Dank der großen Auswahl an verträglichen, laktosefreien Milchprodukten sowie laktosearmen bzw. laktosefreien Lebensmitteln wie Ei, Hartkäse oder Wurst besteht hier jedoch kein Grund zur Sorge.

  • Milch
    Als Ersatz zur klassischen Kuhmilch kommt spezielle, laktosefreie Milch infrage.
    Je nach geschmacklichen Vorlieben können Menschen mit Laktoseintoleranz aber auch auf natürlich laktosefreie Milcharten wie Kokosmilch, Dinkelmilch, Sojamilch, Reismilch, Hafermilch und Mandelmilch zurückgreifen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Calciumgehalt an den der gewöhnlichen Kuhmilch angeglichen wird.
  • Getränke
    Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Getränke, die frei von Laktose sind. Hierzu zählen beispielsweise Mineralwasser, Frucht- und Gemüsesäfte, schwarzer Kaffee und Tee (Kräutertee, Schwarztee, Früchtetee).
    Bei Softdrinks, alkoholischen Mischgetränken und Getränken ist jedoch Vorsicht geboten: Erstens können bei der Vergärung von Bier und Wein Produkte entstehen, die Laktose enthalten. Fertig gemischte Cocktails oder Liköre sind außerdem häufig mit Sahne versehen.
  • Käse
    Mit weniger als 0,1 Gramm Laktose pro 100 Gramm Käse sind Sorten wie Appenzeller, Bergkäse, Brie, Butterkäse, Camembert, Edamer, Edelpilzkäse, Emmentaler, Gouda, Limburger, Parmesan, Romadur, Roquefort, Harzer sowie Tilsiter gut verträglich. Mittlerweile existieren auch vegane Käsevarianten, die mit den entsprechenden Stoffen wie Calcium, Vitamin D oder weiteren Vitaminen angereichert wurden.

Sonderfall: versteckte Laktose in Fertigprodukten

Laktose ist leider nicht nur in offensichtlichen Lebensmitteln wie Milch oder Joghurt enthalten – auch viele Fertigprodukte wie zum Beispiel Nudelspeisen, Tiefkühlgerichte oder Fix-Produkte werden im Rahmen des Herstellungsprozesses mit Milchzucker versehen. Da Laktose generell deklarationspflichtig ist, sollten Sie die Zutatenliste vor dem Kauf eines solchen Produkts genau unter die Lupe nehmen.

Neben den Bezeichnungen „Laktose“ und „Milchzucker“ können unter anderem die folgenden artverwandten Begriffe auf einen Laktosegehalt hindeuten:

  • Milch
  • Milchzubereitung
  • Vollmilchpulver
  • Sahnepulver
  • Magermilchpulver
  • Molkenpulver
  • Laktosemonohydrat
  • Laktit oder E966
  • Trockenmilch
  • Molke
  • Molkenerzeugnis Rahm
  • Schokoladenzubereitung
  • Süßmolke
  • Kefir
  • Käsepulver

Laktoseintoleranz: worauf Sie beim Produktkauf noch achten sollten

Auf vielen verpackten Lebensmittel finden Sie die Bezeichnung „kann Spuren von Laktose oder Milch enthalten“. Da diese Aussage lediglich zur rechtlichen Absicherung des Herstellerunternehmens aufgedruckt wird, ist ein strikter Verzicht auf derartige Produkte in der Regel nicht unbedingt notwendig. Vielmehr wird damit klargestellt, dass in den Produktionshallen des Unternehmens auch Nahrungsmittel gefertigt werden, die Laktose enthalten – und dieser Milchzucker im schlimmsten Fall auf ein ansonsten laktosefreies Produkt gelangen könnte.

Begriffe wie Laktat (nicht zu verwechseln mit Laktit), Lactat, Milcheiweiß, Milchsäure oder Milchsäurebakterien weisen ebenfalls nicht auf den Laktosegehalt des Lebensmittels hin.
Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie Nahrungsmittel kaufen, die auf der Verpackung ausdrücklich als laktosefrei deklariert werden. Solche laktosefreien Produktlinien sind mittlerweile in jedem gut sortierten Supermarkt erhältlich.

Eine weitere „Stolperfalle“ für laktoseintolerante Menschen bilden Medikamente: Gerade Präparate gegen Magen-Darm-Beschwerden enthalten häufig Laktose und können, anstatt zu helfen, sogar neue Symptome hervorrufen. Lesen Sie den Beipackzettel vor Einnahme eines bestimmten Präparats aufmerksam durch, um sicherzustellen, dass Ihrem Medikament kein Milchzucker beigefügt wurde. Nehmen Sie bereits ein Medikament ein, bei dem sich im Nachhinein herausstellt, dass es Laktose enthält, sollten Sie dieses jedoch nie eigenmächtig absetzen. Klären Sie die Einnahme in diesem Falle unbedingt mit dem behandelnden Arzt ab und wechseln Sie gegebenenfalls auf laktosefreie Alternativen.

Medikamente bei Laktoseintoleranz

Glücklicherweise müssen Menschen mit Laktoseintoleranz heutzutage nicht komplett auf laktosehaltiges Essen verzichten. Sogenannte Laktase-Präparate machen Nahrungsmittel mit Laktose verträglich und können in unterschiedlichen Darreichungsformen wie Kapseln, Pulver oder Tabletten erworben werden. Die Anwendung dieser Präparate bietet sich in Situationen wie im Urlaub oder einem Besuch im Restaurant an, falls die laktoseintolerante Person nicht auf die Speisen verzichten möchte oder der Laktosegehalt gewisser Nahrungsbestandteile nicht eindeutig geklärt ist.

Nach der Einnahme führen die Laktase-Präparate dem Körper das fehlende Enzym Laktase zu. Dadurch wird erreicht, dass sich der mit der Nahrung aufgenommene Milchzucker ordentlich in die Bausteine Glukose und Galaktose aufspaltet. Betroffene können unangenehme Symptome der Laktoseintoleranz wie Bauchschmerzen oder Durchfall also umgehen, obwohl sie laktosehaltige Speisen zu sich nehmen.

Allerdings muss die Menge der mittels Präparat zugeführten Laktase mindestens der Menge des verzehrten Milchzuckers entsprechen. Zur genauen Bestimmung kann die sogenannte FCC-Einheit betrachtet werden: Die Abkürzung FCC steht für „Food Chemical Codex“ und gibt Aufschluss darüber, wie viel Laktase mit einer Tablette oder Kapsel zerlegt werden kann.

Dosierung von Laktase-Präparaten

Um Laktase-Präparate korrekt zu dosieren, müssen Betroffene hauptsächlich zwei Aspekte berücksichtigen: die Höhe der körpereigenen Produktion des Enzyms Laktase sowie die im Essen enthaltene Laktosemenge. Diese Aspekte fallen von Person zu Person unterschiedlich aus – denn bei jedem laktoseintoleranten Menschen setzen die Beschwerden ab einer individuellen Laktoseschwelle ein. Deshalb gleicht die richtige Dosierung von Laktase-Präparaten einer Art „Ausprobieren“ und hängt von der Erfahrung ab, die die jeweilige Person mit ihrer Laktoseintoleranz gemacht hat.

Lassen Sie sich bevorzugt von einem Apotheker oder Arzt beraten, damit Sie die Präparate vorschriftsgemäß anwenden können.

Einnahme von Laktase-Präparaten

Am besten berechnen Sie den Laktosegehalt vor dem Verzehr der gewünschten Mahlzeit, um die für Sie geeignete Dosis zu ermitteln. Im Anschluss nehmen Sie die benötigte Menge des Präparats direkt vor der Mahlzeit oder spätestens mit dem ersten Bissen ein. Trinken Sie dazu ausreichend frisches Wasser.

Bevorzugen Sie Laktase-Präparate in Pulverform, können Sie diese alternativ direkt über Ihr Essen streuen – sofern dieses nicht zu heiß ist. Die Laktaseaktivität ist bei einer Temperatur von 40 bis 60 Grad Celcius nicht mehr gegeben, was ein Ausbleiben der erwünschten Wirkung zur Folge hätte.

Was hilft gegen Beschwerden der Laktoseintoleranz?     

Nehmen laktoseintolerante Menschen versehentlich oder unwissentlich eine zu große Menge Milchzucker ein, kann dies schnell in typischen Beschwerden resultieren. Glücklicherweise existieren zahlreiche Medikamente und Hausmittel, mit denen man den lästigen Symptomen effektiv entgegenwirken kann.

Mittel gegen Bauchschmerzen bei Laktoseintoleranz

Wenn Sie merken, dass durch Ihre Laktoseintoleranz Bauchschmerzen aufkommen, können Sie diese häufig mit bewährten Hausmitteln lindern. Legen Sie eine Wärmeflasche oder ein erwärmtes Kirschkernkissen auf Ihren Bauch und begeben Sie sich in eine entspannte Position. Dadurch kann der Bauchschmerz gelindert werden. Einige Betroffene profitieren hingegen eher von Bewegung in Form eines Spaziergangs, da die Darmbewegung und die Verdauung angekurbelt werden. Außerdem ist bei Bauchschmerzen, die aufgrund von Laktoseintoleranz entstehen, wichtig, ausreichend stilles Wasser zu trinken.

Bei der Selbstbehandlung können krampflösende Arzneimittel, sogenannte Spasmolytika, gegen die Bauchschmerzen helfen. Butylscopolamin (Buscopan) wird hierbei besonders häufig angewendet.

Zusätzlich können natürliche Mittel wie Kräutertees aus Pfefferminze, Kamille, Anis, Fenchel oder Kümmel sowie Medikamente mit kombinierten pflanzlichen Wirkstoffen wie Kümmel, Bittere Schleifenblume, Engelwurz, Pfefferminzblätter und Süßholzwurzel eine beruhigende Wirkung auf den Bauch ausüben. Iberogast zählt in diesem Bereich zu den bekanntesten pflanzlichen Präparaten.

Mittel gegen Durchfall bei Laktoseintoleranz

Durchfall stellt ein häufiges Symptom dar, mit dem laktoseintolerante Personen zu kämpfen haben. Da viele Medikamente gegen Diarrhoe das Bindemittel Laktose enthalten, kann ein unbedachter Griff dazu führen, dass die Symptome verschlimmert werden. Deshalb sollten sich Betroffene genau über das Medikament der Wahl informieren, bevor Sie eine Einnahme in Betracht ziehen.

Darüber hinaus müssen laktoseintolerante Menschen bei Durchfall auf eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit achten, damit der Elektrolythaushalt im Körper ausgeglichen werden kann. Als Hausmittel gegen Durchfall wird eine leicht verdauliche Kost empfohlen, die zum Beispiel aus zerdrückten Bananen, geriebenen Äpfeln oder diversen Suppen besteht.

Mittel gegen Blähungen bei Laktoseintoleranz

Werden Sie aufgrund einer erhöhten Laktoseaufnahme von unangenehmen Darmwinden geplagt, können Sie diesen effektiv mit Tees aus Fenchel und Kümmel entgegenwirken. Auch das Auflegen einer Wärmeflasche oder das Einreiben des Bauchbereichs mit hochwertigem Kümmelöl kann bei der Linderung der Blähungen unterstützen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, blähungsreduzierende Kräuterpräparate (Karminativa), wie zum Beispiel das Simeticon Lefax, einzunehmen.

Was hilft gegen Übelkeit und Erbrechen bei Laktoseintoleranz?

Eine besonders unangenehme Nebenwirkung der Laktoseunverträglichkeit stellen Übelkeit und Erbrechen dar. Während die Übelkeit kurz nach der Nahrungsaufnahme wahrgenommen wird, stellt sich ein Erbrechen in der Regel erst dann ein, wenn eine sehr große Menge an Laktose aufgenommen wurde. Gegen die Übelkeit können sogenannte Antiemetika eingesetzt werden.

Fazit

Laktoseintoleranz ist eine über den gesamten Globus verbreitete Verdauungsstörung, bei der Betroffene Schwierigkeiten haben, Laktose – den in Milch und Milchprodukten enthaltenen Zucker – zu verdauen. Die Hauptursache für Laktoseintoleranz besteht in einem Mangel an Laktase. Dieses Enzym übernimmt die Aufgabe, den Zweifachzucker Laktose in verdauliche Einfachzucker umzuwandeln. Bei einer Milchzuckerunverträglichkeit wandert der Zweifachzucker jedoch unverdaut aus dem Dünndarm in den Dickdarm, wodurch es zu Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und Übelkeit kommen kann. Der Schweregrad einer Laktoseintoleranz variiert von Person zu Person. Die Diagnose kann durch verschiedene Tests wie den H2-Atemtest oder den Laktose-Bluttest erfolgen und sollte von einem Internisten durchgeführt werden.

Da eine Laktoseintoleranz keine Krankheit im klassischen Sinne darstellt, kann sie nicht geheilt werden. Die Behandlung konzentriert sich hauptsächlich auf den Verzicht oder die Reduktion von laktosehaltigen Lebensmitteln sowie bei Bedarf auf die Einnahme entsprechender Laktase-Präparate. Bei einer laktosearmen Ernährung ist unbedingt auf eine ausreichende Zufuhr von Calcium, Vitamin D und anderen Nährstoffen zu achten, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.

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Profilbild Alice Ferchland lächelnd
Medizinisch geprüft von
Alice Ferchland

Alice Ferchland ist approbierte Apothekerin. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Pharmazie studiert und als Gastwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt an der University of Sydney in Australien absolviert. Heute berät Sie zu pharmazeutischen Fragestellungen in Berlin und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen wie MAYD als Produkt Managerin.

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Quellen
Verlauf

https://www.wolfs-apotheke.de/gesundheitsbibliothek/index/laktose-intoleranz/
https://www.netdoktor.de/krankheiten/laktoseintoleranz/
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