Krankheiten und Symptome
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Symptome, Ursachen, Behandlung: Alles rund um die Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Manche Betroffene erleben sie sehr plötzlich und heftig – andere bemerken sie kaum: Eine Magenschleimhautentzündung kann akut oder chronisch verlaufen und verschiedene Ursachen haben. Wir erklären Ihnen, was es mit der Gastritis auf sich hat, woran Sie sie erkennen und was Sie gegen die Magen-Darm-Beschwerden tun können.

Veröffentlicht:
11.5.2023
Letzte Änderung:
11.5.2023
13
min.
Medizinisch geprüft von:
Alice Ferchland

Medizinisch geprüft

Dieser Artikel wurde medizinisch geprüft, um sicherzustellen, dass der Inhalt auf aktuellen und zuverlässigen medizinischen Forschungsergebnissen oder klinischen Studien basiert. Es wurden mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und alternative Behandlungsoptionen wurden in Betracht gezogen. Die medizinische Prüfung garantiert jedoch nicht die absolute Richtigkeit und Genauigkeit des Inhalts, da die medizinische Forschung ständigem Fortschritt unterliegt. Die wissenschaftlichen Quellen, auf welchen die gebotenen Informationen beruhen finden sich im Anschluss des Artikels.

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Zusammenfassung

  • Bei einer Gastritis ist die schützende Magenschleimhaut entzündet.
  • Die akute Magenschleimhautentzündung sorgt für stechende oder drückende Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit und Sodbrennen.
  • Eine chronische Gastritis bleibt oft jahrelang unbemerkt – sie ruft manchmal überhaupt keine Symptome hervor.
  • Hausmittel und Arzneimittel aus der Apotheke helfen dabei, die Magenschleimhautentzündung schnell wieder loszuwerden.
  • Bei Komplikationen oder starken Beschwerden sollten Sie den Arzt aufsuchen.

Das Wichtigste in Kürze

Symptome und Dauer

Die akute Gastritis geht mit Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Völlegefühl und Sodbrennen einher, heilt aber oft innerhalb von einigen Tagen wieder ab. Die chronische Magenschleimhautentzündung kommt hingegen immer wieder und kann jahrelang anhalten.

Ursachen

Eine Magenschleimhautentzündung kann viele verschiedene Ursachen haben – darunter eine Verletzung des Magens, Reizungen durch bestimmte Nahrungs- und Genussmittel, eine bakterielle Infektion oder eine Autoimmunerkrankung.

Behandlung

Sie können eine Gastritis zunächst mit einigen Hausmitteln, pflanzlichen Produkten und freiverkäuflichen Medikamenten behandeln. Bei Bedarf verschreibt der Arzt Ihnen spezielle Präparate und ein Antibiotikum.

Wann zum Arzt?

Eine einfache, gelegentliche Gastritis muss nicht unbedingt vom Arzt behandelt werden. Lediglich bei länger anhaltenden Beschwerden oder zusätzlichen Symptomen wie Blut im Stuhl oder im Erbrochenen sollten Sie zügig Ihren Hausarzt kontaktieren.

Junger Mann hält sich den Bauch vor Übelkeit, weil er eine Gastritis hat.

Eine Magenschleimhautentzündung geht oft mit Übelkeit und Erbrechen einher.

Übersicht

Für unsere Verdauung ist die Magensäure unverzichtbar. Gleichzeitig handelt es sich um eine recht aggressive Flüssigkeit, die den Magen auf Dauer beschädigen könnte. Deshalb ist der Magen mit einer schützenden Schleimhaut ausgekleidet. Sie sorgt beim gesunden Menschen dafür, dass die Magensäure und mögliche Krankheitserreger von der Magenwand ferngehalten werden [1].

Wenn die Magenschleimhaut gereizt oder beschädigt wird, kann sie sich entzünden – es entsteht eine Gastritis [2]. Genau genommen müssen wir hier zwischen zwei Formen der Magenschleimhautentzündung unterscheiden – der akuten und der chronischen Form [4].

Eine akute Gastritis tritt sehr plötzlich auf und geht sofort mit heftigen Beschwerden einher. Charakterisiert wird sie manchmal durch Defekte, also Verletzungen oder Abtragungen der Magenschleimhaut, die Erosionen genannt werden [3]. Dementsprechend spricht man auch von einer erosiven oder nicht-erosiven akuten Gastritis.

Die chronische Gastritis entwickelt sich langsam und über Jahre hinweg, und sie wird oft erst spät erkannt, da sie nur leichte und unspezifische Beschwerden hervorruft. Chronische Magenschleimhautentzündungen werden nach ihrem Auslöser kategorisiert [4]:

Die Typ-A-Gastritis tritt auf, wenn der Körper Antikörper gegen eigene Zellen, zum Beispiel Drüsenzellen in der Magenschleimhaut (Belegzellen), bildet.

Bei der Typ-B-Gastritis, der weitaus häufigsten Form der chronischen Magenschleimhautentzündung, wird die Erkrankung durch einen Bakterienbefall ausgelöst.

Die Typ-C-Gastritis wird durch chemische Reaktionen verursacht, zum Beispiel bei der Einnahme bestimmter Medikamente.

Zusätzlich existieren einige weitere Formen der Magenschleimhautentzündung, die sehr selten im Rahmen anderer Erkrankungen auftreten. Dazu gehört beispielsweise die Granulomatöse Gastritis, an der manche Patienten von Morbus Crohn und Sarkoidose leiden.

Symptome, Beschwerden, Komplikationen

Eine Magenschleimhautentzündung kann sich sehr unterschiedlich äußern – je nachdem, ob es sich um eine akute Gastritis oder eine chronische Erkrankung handelt. Die typischen Symptome sind zugleich recht unspezifisch, sie können also auf eine Vielzahl an Erkrankungen hinweisen. Die Gastritis ist deshalb nicht so einfach von anderen Magen-Darm-Problemen zu unterscheiden.

Typische Symptome einer akuten Gastritis

Eine akute Magenschleimhautentzündung tritt plötzlich auf und kann zu heftigen Symptomen führen, die sich ohne Vorzeichen bemerkbar machen. Dazu gehören [1, 2, 4, 5, 6]:

  • Starke stechende oder drückende Schmerzen in der Magengegend, im Oberbauch und im Rücken
  • Übelkeit, manchmal mit Brechreiz und Erbrechen, das aber nicht die Beschwerden lindert
  • Häufiges Aufstoßen, besonders nach dem Essen und Trinken
  • Sodbrennen, ein brennendes Gefühl im oberen Magenbereich bis in die Brust
  • Blähungen und ein aufgeblähter Bauch
  • Völlegefühl
  • Unangenehmer Geschmack im Mund
  • Appetitlosigkeit

Beschwerden bei einer chronischen Gastritis

Im Gegensatz zur akuten Gastritis entwickelt sich die chronische Form langsam und kann über Jahre hinweg bestehen bleiben. Betroffene bemerken dabei oft überhaupt keine Symptome, oder die Beschwerden sind unspezifisch und werden auf andere Probleme zurückgeführt. Gelegentlich sind das [2, 4, 5, 6]:

Magenschleimhautentzündung bei Kindern

Während sich die Kindermedizin schon lange mit den häufig vorkommenden Magen-Darm-Erkrankungen dieser Altersgruppe beschäftigt, blieb die Schleimhautentzündung des Magens (Gastritis) wenig beachtet [7]. Inzwischen hat sich die Forschung hier stark weiterentwickelt, sodass es jetzt hilfreiche Erkenntnisse rund um die Erkrankung bei Kindern gibt.

Insgesamt ist die akute Gastritis im Kindesalter eher selten. Die Ursachen überschneiden sich dabei zu einem Großteil mit denen der erwachsenen Patienten. Typische Symptome sind Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, jüngere Kinder verlieren außerdem an Appetit. Die älteren Kinder zeigen Müdigkeit und Abgeschlagenheit.

Die chronische Magenschleimhautentzündung verläuft bei Kindern ebenso symptomlos wie bei Erwachsenen [8]. Daher wird sie oft erst spät bemerkt.

In aller Regel muss bei einer Gastritis beim Kind nicht von einer ernsthaften Erkrankung ausgegangen werden [8]: Magengeschwüre und Magenkrebs werden bei den aufgrund von unspezifischen Symptomen untersuchten Kindern nur selten gefunden, und auch eine Infektion mit Helicobacter pylori gilt nicht als Risikofaktor für eine Krebserkrankung.

Im Zweifel sollten Sie dennoch ärztlichen Rat hinzuziehen, wenn ein Kind über Symptome klagt, die auf eine Magenschleimhautentzündung hinweisen. Der Besuch beim Arzt ist außerdem angebracht, wenn weitere Symptome wie Blut im Stuhl oder im Erbrochenen auftreten.

Ein Tisch voller Fast Food und fettigem Essen - das kann zu einer Magenschleimhautentzündung führen.

Lecker, aber ungesund: Fast Food und süße Getränke können die Magenschleimhaut reizen.

Was eine Magenschleimhautentzündung verursachen kann

Auf den ersten Blick scheinen sich die häufigsten Ursachen der akuten und der chronischen Magenschleimhautentzündung zu einem großen Teil zu überschneiden. Trotzdem ist es sinnvoll, sich beide Formen der Erkrankung separat anzuschauen. Denn auch wenn die Auslöser oft die gleichen sind, wirken sie sich doch unterschiedlich aus.

Typische Auslöser der akuten Gastritis

Eine akute Magenschleimhautentzündung tritt plötzlich und oft unerwartet auf. Dafür ist eine Vielzahl von Auslösern denkbar. Dazu gehören [4, 5]:

  • Sehr fettige oder reizende Mahlzeiten oder ein überfüllter Magen
  • Hoher Alkoholkonsum
  • Einnahme bestimmter Medikamente wie Acetylsalicylsäure (ASS)
  • Lebensmittelvergiftung, zum Beispiel durch Salmonellen
  • Infektion mit bestimmten Bakterien
  • Mechanische Reizung durch Fremdkörper oder eine Magensonde
  • Körperlicher Stress, zum Beispiel nach einer Verbrennung, Verletzung, Blutvergiftung oder einer Operation
  • Leistungssport oder starke körperliche Verausgabung (der sogenannte „Runner’s stomach“)

Ursachen der chronischen Magenschleimhautentzündung

Die chronische Entzündung der Magenschleimhaut wird in Typ A, Typ B und Typ C unterschieden – basierend auf dem zugrundeliegenden Auslöser [5, 6].

In etwa drei bis fünf Prozent aller Fälle handelt es sich um eine chronische Gastritis des Typs A. Das körpereigene Immunsystem bildet dabei fälschlicherweise Antikörper gegen die Zellen der Magenschleimhaut – diese Magenschleimhautentzündung ist also eine Autoimmunerkrankung. Warum das Immunsystem sich so verhält ist unklar, teilweise geht man aber davon aus, dass Helicobacter pylori diese Reaktion auslösen.

Beim Typ B der chronischen Gastritis nistet sich ein Bakterium, in aller Regel Helicobacter pylori, in der Magenschleimhaut ein und löst dort eine Entzündung aus, indem es die Bildung der wichtigen Magensäure beeinflusst [1, 2]. Diese Form der Erkrankung wird deshalb auch bakterielle Gastritis genannt. Bis zu 70 Prozent und damit die große Mehrheit der chronischen Magenschleimhautentzündungen gehen auf diese Infektion zurück. Eine Infektion bedeutet aber nicht automatisch, dass sich eine krankhafte Entzündung entwickelt: Je nach Region trägt weltweit etwa jeder zweite Mensch das Bakterium in sich. Die Ansteckung erfolgt dabei meist schon in der Kindheit und innerhalb der Familie – zum Beispiel über die infizierte Mutter, Speichel, Erbrochenes oder gelegentlich das Trinkwasser.

Etwa zehn Prozent der Fälle von chronischer Magenschleimhautentzündung werden durch bestimmte chemische Substanzen ausgelöst und fallen unter den Typ C. Dazu gehört insbesondere die Langzeitanwendung mancher Medikamente [1, 2]:

  • Wirkstoffe aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) – das sind etwa schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente wie Acetylsalicylsäure (ASS), Diclofenac, Ibuprofen und Naproxen
  • Thrombozytenaggregationshemmer und Antikoagulantien, die zur Vorbeugung von Thrombosen und Embolien verwendet werden, zum Beispiel Acetylsalicylsäure (ASS) und Clopidogrel
  • Die Kombination oben genannter Wirkstoffe mit bestimmten Antidepressiva (Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, SSRI) oder Cortisonpräparaten

Unter den Typ C fallen außerdem Magenschleimhautentzündungen, die durch chronischen Rückfluss von Gallensaft in den Magen (Reflux), Alkoholkonsum oder das Rauchen verursacht werden.

Wie eine Gastritis diagnostiziert wird

Die Symptome einer akuten Gastritis sind oft unspezifisch, daher können sich Betroffene und behandelnde Ärzte meist nicht direkt auf eine Erkrankung festlegen.

Bei Verdacht auf eine akute Gastritis wird der Verlauf der Erkrankung zunächst beobachtet und gegebenenfalls mit leicht magenberuhigenden Maßnahmen begleitet, sofern die Beschwerden erst kürzlich eingesetzt haben und als unkompliziert gelten [4]. Wenn sie länger anhalten, immer wieder auftreten oder weitere Symptome wie Blutungen hinzukommen, kann eine Magenspiegelung (Gastroskopie) dabei helfen, die Ursache der Beschwerden einzugrenzen. Bei dieser Gelegenheit werden auch einige kleine Gewebeproben entnommen (Biopsie), um sie im Labor untersuchen zu können.

Die Magenspiegelung kommt ebenfalls zum Einsatz, wenn andauernde, wiederkehrende oder sich verschlimmernde Beschwerden auf eine chronische Magenschleimhautentzündung hinweisen. Zusätzlich prüft der Arzt, ob eine Infektion mit Helicobacter pylori Bakterien vorliegt. Dazu wird zum Beispiel ein Urease-Schnelltest verwendet, bei dem kleine Proben aus der Magenschleimhaut untersucht werden. Die Präsenz von Urease ist hier ein starker Hinweis auf eine Infektion.

Häufigkeit der Magenschleimhautentzündung

Magen-Darm-Erkrankungen, zu denen auch die Gastritis gehört, sind ein häufiges Problem [2]. Laut einer Umfrage im Jahr 2009 wurde bei 20 Prozent aller Befragten schon mindestens einmal eine Gastritis oder Duodenitis (Entzündung des Zwölffingerdarms) diagnostiziert. Vier Prozent gaben an, diese Diagnose mindestens einmal innerhalb der letzten 12 Monate erhalten zu haben.

Den Großteil der Magenschleimhautentzündungen lösen dabei das Bakterium Helicobacter pylori oder bestimmte chemische Substanzen aus. Es wird vermutet, dass etwa 60 bis 80 Prozent aller chronischen Gastritisfälle unter den Typ B fallen [5, 6]. In 15 Prozent der Fälle sind Medikamente und andere Substanzen für die Erkrankung verantwortlich [5].

Besonders häufig betroffen sind ältere Menschen [1]. Dabei wird die Gastritis bei Frauen am häufigsten im Alter zwischen 45 und 64 Jahren, bei Männern hingegen ab dem 65. Lebensjahr diagnostiziert. Bei den Menschen ab 50 Jahren rechnen Experten damit, dass etwa jeder Zweite eine chronische Gastritis hat, die lediglich recht symptomfrei und daher unerkannt verläuft [6].

Wie eine Magenschleimhautentzündung verläuft

Dauer

Eine akute Gastritis verschwindet oft so schnell, wie sie gekommen ist – sie klingt dann innerhalb von wenigen Tagen von selbst wieder ab [1]. In aller Regel heilt sie dabei ganz ohne bleibende Schäden aus [6].

Die chronische Magenschleimhautentzündung dauert, wie der Name es schon sagt, typischerweise länger an: Die Beschwerden sind dann zwar schwächer, können aber immer wieder in Wellen etwas stärker werden. Schnell trägt der Betroffene die Gastritis dann unbemerkt über Jahre mit sich herum.

Komplikationen

Auch wenn eine Gastritis üblicherweise von selbst oder mit Unterstützung aus der (Haus-)Apotheke rasch wieder ausheilt, können in Einzelfällen weitere Beschwerden oder Erkrankungen hinzukommen [2, 5, 8].

Aus der am häufigsten vorkommenden bakteriellen Gastritis (Typ B) entwickeln sich gelegentlich diese Komplikationen:

  • Gastritis des Typs A als zusätzlicher Entzündungsfaktor (Risiko: fünf Prozent)
  • Geschwür im Magen-Darm-Bereich (Ulcus) (Risiko: ein bis fünf Prozent)
  • Karzinom (Magenkrebs) (in einem von 3.000 Fällen)
  • Sehr selten Hirnschäden bei vorliegender Leberzirrhose
  • Ebenfalls sehr selten Bluterkrankungen, zum Beispiel die idiopathische thrombozytopenische Purpura (ITP), oder Nervenerkrankungen wie das Guillain-Barré-Syndrom

Die Autoimmungastritis (Typ A) führt im Einzelfall zu:

Infolge der Typ-C-Gastritis können Ulcera und Blutungen des Magens auftreten.

Wann Sie den Arzt aufsuchen sollten

Bei leichten, einmalig oder nur gelegentlich auftretenden Symptomen einer Magenschleimhautentzündung müssen Sie nicht sofort Ihren Hausarzt aufsuchen [6]. Eine Abklärung der Beschwerden ist aber sinnvoll, wenn die Gastritis häufig wiederkehrt oder länger als drei bis vier Wochen anhält.

In folgenden Fällen sollten Sie umgehend einen Arzt kontaktieren und gegebenenfalls ein Krankenhaus aufsuchen:

  • Blut im Stuhl (auch als Teerstuhl)
  • Blut im Erbrochenen
  • Deutliche Müdigkeit und körperliche Schwäche
Pflanzen wie die Kamille können bei einer Magenschleimhautentzündung für Linderung sorgen.

Pflanzen wie die Kamille enthalten Wirkstoffe, die die Abheilung einer Gastritis unterstützen können.

Behandlung der Gastritis

(Haus-)mittel und Medikamente

Eine einfache akute Gastritis klingt in der Regel von selbst ab. Sie können aber einige Tipps befolgen, um die Magenschleimhaut beim Abheilen zu unterstützen [6]:

  • Verzichten Sie für ein bis zwei Tage so weit wie möglich auf Nahrung und setzen Sie dann für einige Tage auf Schonkost wie Tee, Haferschleim und Zwieback.
  • Halten Sie nach Möglichkeit Bettruhe und schonen Sie sich.
  • Meiden Sie über die erste Besserung heraus die Stoffe, die den Magen besonders reizen – zum Beispiel Kaffee, Nikotin, Alkohol und scharfe Gewürze.

Sie können außerdem zu verschiedenen Hausmitteln und freiverkäuflichen Arzneimitteln greifen, die den Magen beruhigen [6]:

Behandlungsmöglichkeiten und Therapien

Bei einer akuten Gastritis sollten zunächst mögliche Auslöser, zum Beispiel bestimmte Nahrungsmittel, gemieden werden [4, 5]. In Absprache mit dem behandelnden Arzt können Medikamente gewechselt oder abgesetzt werden, wenn sie die Magenschleimhautentzündung verursachen.

Bei entsprechenden Beschwerden empfiehlt Ihr Arzt Ihnen möglicherweise ein Antazidum, das die Magensäure neutralisiert, oder in schwereren Fällen einen H2-Blocker oder einen Protonenpumpenhemmer. Wenn Sie mit Brechreiz zu kämpfen haben, ist vielleicht ein Antiemetikum wie Dimenhydrinat eine gute Option.

Liegt eine chronische Gastritis vor, so geht es bei der Behandlung weniger um die reine Symptombekämpfung. Vielmehr steht gegebenenfalls die zugrundeliegende Ursache – im häufigen Fall der Gastritis Typ B etwa die Infektion mit Helicobacter pylori – im Fokus. Für diese Eradikationstherapie haben sich einige unterschiedliche Kombinationen aus einem Antibiotikum wie Amoxicillin und einem Protonenpumpenhemmer etabliert.

Prävention

Für eine gesunde Magenschleimhaut ist das gut, was dem Körper im Allgemeinen guttut – dazu gehört auch eine ausgewogene Ernährung. Um einer Gastritis vorzubeugen, können Sie hierbei noch einige bestimmte Faktoren berücksichtigen [2, 6]:

  • Meiden Sie Nahrungs- und Genussmittel, die die Säureproduktion anregen und damit den Magen besonders reizen können. Dazu gehören geräucherte, scharf gebratene und fettige Speisen, Alkohol, Süßigkeiten, Zitrusfrüchte, Koffein und einige scharfe Gewürze. Auch besonders heiße oder kalte Getränke mag der Magen oft nicht.
  • Achten Sie darauf, zu welchen Zeiten und wie oft am Tag Sie essen und trinken, und welche Mahlzeiten Beschwerden auslösen. Daraus können Sie Schlüsse ziehen, was für Ihren Magen am besten funktioniert.
  • Stress kann die Magensäureproduktion ankurbeln – vermeiden Sie das nach Möglichkeit.

Eine Infektion mit Helicobacter pylori Bakterien können Sie hingegen nicht zuverlässig verhindern – und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie den Erreger bereits in sich tragen [8].

Fazit

Eine Gastritis kann in akuter oder chronischer Form auftreten – und dabei sehr heftige oder auch kaum spürbare Symptome auslösen. Grund zur Sorge sind gelegentliche Bauchschmerzen, Übelkeit oder Sodbrennen zunächst nicht. Lediglich wenn andere ernsthafte Beschwerden wie Blut im Stuhl oder Blut im Erbrochenen auftreten, sollten Sie hellhörig werden und zügig einen Arzt kontaktieren. Dasselbe gilt, wenn Ihre Symptome länger als drei oder vier Wochen anhalten oder immer wiederkehren.

Bis dahin können Sie Ihre Magenschleimhaut bei der Regeneration unterstützen, indem Sie auf besonders reizende Speisen verzichten und sich etwas Ruhe gönnen. Zusätzlich stehen Ihnen Hausmittel wie Kamillentee und verschiedene Arzneimittel aus der Apotheke zur Verfügung. Lassen Sie sich bei Bedarf über die MAYD App von Ihrem Apotheker vor Ort beraten – das passende Medikament liegt dann schon innerhalb von 30 Minuten vor Ihrer Haustür.

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Medizinisch geprüft von
Alice Ferchland

Alice Ferchland ist approbierte Apothekerin. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Pharmazie studiert und als Gastwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt an der University of Sydney in Australien absolviert. Heute berät Sie zu pharmazeutischen Fragestellungen in Berlin und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen wie MAYD als Produkt Managerin.

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Quellen
Verlauf

[1] Bundesministerium für Gesundheit. Magenschleimhautentzündung (Gastritis). gesund.bund.de; 2021.

[2] Bornemann R, Gaber E. Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre. Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 55. Robert Koch-Institut; 2013.

[3] Vakil N. Gastritis. MSD Manual; 2023. 

[4] Baenkler H et al. Kurzlehrbuch Innere Medizin. Georg Thieme Verlag; 2010.

[5] Herold G. Innere Medizin. 2019.

[6] Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V. Gastritis: Was ist eine Gastritis? internisten-im-netz.de; 2023.

[7] Radke M, Keller K. „Gastritis im Kindesalter.Pädiatrie up2date 2013;3:259-271.

[8] Fischbach W et al. Aktualisierte S2k-Leitlinie Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). AWMF online; 2022.

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