Krankheiten und Symptome
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Masern – Symptome, Behandlung und Impfung

Masern sind eine hochansteckende Viruserkrankung, die vor allem Kinder unter fünf Jahren betrifft [1]. Sie wird durch das Morbillivirus verursacht und durch Tröpfcheninfektion übertragen. Zu den typischen Beschwerden gehören Fieber, Husten, Schnupfen und der charakteristische rote Hautausschlag, der sich vom Gesicht ausgehend über den gesamten Körper ausbreiten kann [1, 2].

Veröffentlicht:
14.7.2023
Letzte Änderung:
14.7.2023
15
min.
Medizinisch geprüft von:
Alice Ferchland

Medizinisch geprüft

Dieser Artikel wurde medizinisch geprüft, um sicherzustellen, dass der Inhalt auf aktuellen und zuverlässigen medizinischen Forschungsergebnissen oder klinischen Studien basiert. Es wurden mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und alternative Behandlungsoptionen wurden in Betracht gezogen. Die medizinische Prüfung garantiert jedoch nicht die absolute Richtigkeit und Genauigkeit des Inhalts, da die medizinische Forschung ständigem Fortschritt unterliegt. Die wissenschaftlichen Quellen, auf welchen die gebotenen Informationen beruhen finden sich im Anschluss des Artikels.

Inhaltsverzeichnis

Masern-Virus: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Eine Masern-Infektion ist hochansteckend und wird durch Masernviren hervorgerufen.
  • Die Virusinfektion zählt zu den Kinderkrankheiten, sie kann aber auch erwachsene Menschen betreffen.
  • Zu den typischen Anzeichen gehören ein großflächiger Hautausschlag, Fieber sowie Beschwerden im Nasen-Rachen-Raum wie Husten, Halsschmerzen und Schnupfen.
  • Die Viren werden per Tröpfcheninfektion weitergegeben und führen etwa zehn bis 14 Tage später zum Ausbruch der Erkrankung.
  • Bei der Therapie von Masern geht es vor allem darum, die auftretenden Symptome zu mildern und Komplikationen vorzubeugen.
  • Bei erhöhten Temperaturen, Kraftlosigkeit und Schmerzen können fiebersenkende und schmerzlindernde Medikamente wie Ibuprofen eingesetzt werden. Bettruhe und ausreichende Flüssigkeit sind ebenfalls wichtig.
  • Bei Babys, Kindern, Schwangeren, älteren Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem können Masern schwerere Verläufe und Komplikationen wie eine Entzündung des Gehirns oder der Lungen verursachen.
  • In Deutschland gilt seit 1970 eine Impfpflicht gegen Masern. 
  • Als wirksamer Schutz wird die MMR-Impfung (Masern Mumps Röteln) empfohlen.
  • Wenn die Beschwerden schlimmer werden, oder wenn der Verdacht einer Masern-Erkrankung bei Babys und Schwangeren auftritt, sollten Sie unbedingt zum Arzt gehen.

Symptome und Dauer von Masern


Die ersten Anzeichen treten normalerweise zehn bis 14 Tage nach Kontakt mit den Masernviren auf. Die Erkrankung beginnt mit grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Reizhusten und Schnupfen. Einige Tage später entwickelt sich der typische Masernausschlag, der aus kleinen rötlichen Flecken besteht und sich auf den ganzen Körper ausbreiten kann. Der Hautausschlag kann bis zu einer Woche anhalten und mit Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen auftreten. Nach etwa sieben Tagen klingen die Symptome wieder ab und die Infektion heilt vollständig aus. [3]

Ursachen und Übertragung von Masern

Das Masernvirus gehört zur Familie der Paramyxoviren und ist extrem ansteckend. Die Übertragung des Virus erfolgt vor allem durch Tröpfcheninfektion, zum Beispiel wenn erkrankte Personen husten, sprechen oder niesen. Die Krankheitserreger werden dabei in winzigen Tröpfchen freigesetzt, verbreiten sich in der Luft und können von anderen eingeatmet werden. Neben der Tröpfcheninfektion ist die Ansteckung auch über den direkten Kontakt mit infizierten Sekreten und Körperflüssigkeiten (Speichel) möglich, zum Beispiel indem Besteck gemeinsam genutzt wird. [1]

So wird eine Masern-Infektion behandelt

Für Maserninfektionen gibt es bisher keine spezifische, antivirale Behandlung. Die Therapie konzentriert sich deshalb auf die Linderung der Beschwerden und soll Komplikationen verhindern. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören Ruhe, die Aufnahme von viel Flüssigkeit und die regelmäßige Kontrolle der Fieberwerte. Je nachdem, wie schwer oder schmerzhaft die Symptome sind, können auch Medikamente zur Schmerzlinderung und Fiebersenkung eingesetzt werden.

Wann Sie bei Masern zum Arzt gehen sollten

Masern sind eine meldepflichtige Erkrankung – das heißt, dass Ärzte verpflichtet sind, Maserninfektionen an die Gesundheitsbehörden zu melden, um eine weitere Ausbreitung des Virus frühzeitig einzudämmen. Daher ist es sinnvoll, bereits beim bloßen Verdacht auf Masern einen Arzt aufzusuchen. [3] Bei Schwangeren, Babys unter 6 Monaten und Erwachsenen mit schwachem Immunsystem sollten erste Anzeichen  ebenfalls so früh wie möglich abgeklärt werden. [2]

ein Rücken mit Masern

Rote Flecken am gesamten Körper – das steckt hinter dem Masern-Ausschlag

Masern können prinzipiell jeden Menschen betreffen, der noch keine Infektion mit dem Virus durchlebt hat. Die Erkrankung ist zwar als klassische Kinderkrankheit bekannt, sie kann aber auch Erwachsene betreffen, wenn sie nicht gegen Masern geimpft sind. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Tröpfchen oder durch das Einatmen von Viruspartikeln in der Luft. [3]

Die Krankheit beginnt mit grippeähnlichen Beschwerden und zeigt drei bis fünf Tage nach der Ansteckung den masern-typischen Ausschlag auf der Haut. Die roten Flecken können sich am gesamten Körper zeigen und klingen in der Regel nach vier bis sieben Tagen wieder ab.

Die Virusinfektion kann bei Risikogruppen und Vorerkrankungen zu Komplikationen wie einer Lungenentzündung, Mittelohrentzündung und in seltenen Fällen auch  schweren neurologischen Beeinträchtigungen führen.

Mit einer Masern-Impfung lässt sich diese Gefahr aber abwenden. Sie ist Teil des empfohlenen Impfplans und wird in der Regel im Kindesalter verabreicht. Erwachsene, die noch nicht gegen Masern geimpft wurden oder deren Impfstatus unklar ist, können die Masern-Impfung ebenfalls nachholen. [2]

An diesen Symptomen erkennen Sie Masern

Eine Infektion mit dem Masernvirus verläuft in mehreren Phasen und kann sich von Mensch zu Mensch unterscheiden, wobei die Symptome von Masern bei Erwachsenen denen der Kinderkrankheit stark ähneln. Die Inkubationszeit beträgt etwa zehn bis 14 Tage. Nach dem Ausbruch der Viren verläuft die Erkrankung in drei Hauptphasen, die an folgenden Anzeichen unterschieden werden können:
[3]

Vorstadium von Masern

Am Anfang treten grippeähnliche Beschwerden auf, die schon vor Beginn des typischen Masernausschlags eintreten können. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

Masern-Hautausschlag (Masern-Exanthem)

Etwa drei bis fünf Tage später entwickelt sich der charakteristische Masern-Ausschlag. Er beginnt hinter den Ohren und breitet sich dann vom Gesicht  über den ganzen Körper aus. Der Ausschlag ist an folgenden Anzeichen erkennbar: [3]

  • Kleine, flache rote Flecken (Papeln) auf der Haut, die sich zu größeren Flecken (Makulopapeln) entwickeln können.
  • Masern im Mund sind erkennbar an kleinen weißen Flecken (Koplik-Flecken) auf den Wangen-Innenseiten.
  • Masern können auch jucken und zu Spannungsgefühlen auf der Haut führen.

Erholungsphase

Nach etwa einer Woche beginnt die Abheilung, in der sich der Ausschlag langsam zurückbildet und die Symptome bis zur vollständigen Genesung abklingen. Eine leichte Müdigkeit kann aber auch noch einige Wochen andauern.

So gefährlich sind Masern in der Schwangerschaft

Masernviren können schwere Auswirkungen auf die werdende Mutter und das ungeborene Kind haben, da Schwangere wegen der hormonellen und immunologischen Veränderungen während der Schwangerschaft anfälliger für Infektionen sind.

Auswirkungen von Masern auf die Mutter

Bei schwangeren Frauen können Masern zu schwereren Krankheitsverläufen führen. Es besteht ein erhöhtes Risiko für Lungenentzündungen, Bronchitis sowie andere Atemwegsinfektionen. Darüber hinaus kann eine Maserninfektion während der Schwangerschaft das Risiko einer Frühgeburt erhöhen. [4]

Auswirkungen von Masern auf das ungeborene Kind

Das Virus kann die Plazenta durchdringen und den Fötus infizieren. Eine Ansteckung des ungeborenen Babys kann zu einer Fehlgeburt, Totgeburt, Frühgeburt oder auch zu Fehlbildungen am Kind führen. [4]

Kind mit masern

Mit einer Impfung können sich Schwangere vor Masern schützen

Wenn eine Schwangerschaft geplant ist und noch kein Impfschutz besteht, sollte die Masern-Impfung mit ausreichend Abstand vor der Schwangerschaft erfolgen. So hat das Immunsystem genug Zeit, um einen verlässlichen Schutz gegen die Masernviren aufzubauen.

Bei einer bereits bestehenden Schwangerschaft kann der MMR-Impfstoff allerdings nicht mehr verabreicht werden. Frauen, die zu diesem Zeitpunkt nicht gegen Masern immun sind oder keinen ausreichenden Impfschutz haben, sollten keinen Kontakt mit Personen haben, die aktuell an Masern erkrankt sind. Ebenso sollten Menschenmassen und Orte mit erhöhtem Infektionsrisiko gemieden werden. Das gilt zum Beispiel für Kindergärten, in denen gerade Masern umgehen. [4]

Wenn Sie aktuell schwanger und bereits in Kontakt mit Masern gekommen sind oder erste Anzeichen bemerken, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.

Masern sind hochansteckend

Das Masernvirus (Morbillivirus) gehört zur Familie der Paramyxoviren und ist extrem ansteckend. Es verbreitet sich besonders leicht in Gemeinschaften und an Orten, an denen Menschen engen Kontakt zueinander haben. Die Übertragung erfolgt vor allem durch Tröpfcheninfektion, zum Beispiel wenn eine erkrankte Person hustet, spricht oder niest. [3]

Die Viren werden dabei in winzigen Tröpfchen freigesetzt, verbreiten sich in der Luft und können von anderen Menschen eingeatmet werden. Neben der Tröpfcheninfektion ist die Ansteckung auch über den direkten Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten (Speichel) möglich, zum Beispiel beim Küssen oder wenn Besteck gemeinsam verwendet wird.[3]

Sobald die Viren in den Körper eines nicht-immunisierten Menschen gelangt sind, setzen sie sich in den Atemwegen fest und vermehren sich dort. Das Immunsystem reagiert auf die Virusinfektion mit einer Entzündungsreaktion, die die typischen Beschwerden in den Atemwegen und Fieber hervorruft. Im weiteren Verlauf der Erkrankung breiten sich die Viren im ganzen Körper aus.

Während der Inkubationszeit ist die erkrankte Person bereits ansteckend, auch wenn noch keine Symptome sichtbar sind. Die Ansteckungsgefahr besteht etwa drei bis fünf Tage vor Beginn des Masern-Ausschlags und hält etwa vier bis sieben Tage danach an. [3]

So wird eine Maserninfektion diagnostiziert

Ein erfahrener Arzt kann Masern häufig schon bei der körperlichen Untersuchung am charakteristischen Masernausschlag und weiteren Beschwerden wie geröteten Augen, vergrößerten Lymphknoten und eventuell auch Koplik-Flecken im Mundraum  feststellen. 

Um die Diagnose zu bestätigen und andere Erkrankungen wie Windpocken, Scharlach oder Röteln auszuschließen, kann eine Blutprobe entnommen und untersucht werden. Die Probe wird dazu an ein Labor gegeben und auf Antikörper gegen Masern getestet. Neben einem Bluttest können auch Urinproben und Rachenabstriche verwendet werden. [5]

Impfstoff

Die Infektionskrankheit verläuft in mehreren Phasen

Eine Maserninfektion durchläuft verschiedene Phasen, beginnend mit der Inkubationszeit, die bis zu 14 Tage dauern kann. Während dieser Zeit vermehrt sich das Masernvirus im Körper, ohne dass Beschwerden auftreten.

Im Anschluss beginnt die prodromale Phase, die durch unspezifische Erkältungssymptome gekennzeichnet ist und nach einigen Tagen in das Masern-Exanthem mit roten Flecken auf der Haut übergeht.

Die Genesung zeigt sich dann vor allem durch ein Abklingen der Gesundheitsbeschwerden, bei dem auch der Ausschlag nach und nach verschwindet.

Eine Maserninfektion kann bis zu vier Wochen dauern

Die Dauer der Masernerkrankung ist oft unterschiedlich, in der Regel braucht es aber mehrere Wochen, bis alle Anzeichen wieder vollständig abgeklungen sind. Wie lange die Infektion zu Beschwerden führt, ist von der Länge der einzelnen Krankheitsphasen abhängig:

  1. Inkubationszeit: Die Inkubationszeit von Masern beträgt in der Regel etwa 10 bis 14 Tage. In dieser Zeit dringt das Masernvirus in den Körper ein und vermehrt sich.
  2. Vorstadium (Prodromalphase): Diese Phase dauert bis zu vier Tage und ist gekennzeichnet durch unspezifische Symptome wie Fieber, Müdigkeit, Kopfschmerzen, eine verstopfte Nase und Reizhusten. Die betroffene Person ist in dieser Phase bereits ansteckend, auch wenn sich noch keine roten Flecken auf der Haut zeigen.
  3. Exanthemphase: In dieser Phase tritt der typische Masernausschlag auf, der im Schnitt bis zu sieben Tagen sichtbar bleibt.
  4. Erholungsphase: Nachdem der Ausschlag abgeklungen ist, beginnt die Erholungsphase. Die Anzeichen klingen allmählich ab, und der Körper erholt sich von der Infektion. Die Dauer dieser Phase kann variieren und hängt von der individuellen Immunität und Gesundheit ab, hält aber durchschnittlich zwei Wochen an. [9]

An Masern erkrankte Personen sind während der gesamten Krankheitsdauer ansteckend und können das Virus auch schon im Vorstadium auf andere Menschen übertragen. 

Mögliche Komplikationen bei Masern

Obwohl sich die meisten Menschen wieder vollständig von einer Masern-Erkrankung erholen, können die Viren zu Problemen und Folgeschäden führen. Das gilt besonders dann, wenn sich Babys, Schwangere oder Erwachsene mit geschwächtem Immunsystem mit Masern anstecken. Mögliche Komplikationen einer Masern-Infektion können sein: [2] [6]

  • Mittelohrentzündung
  • Atemwegsinfektionen (Bronchitis, Lungenentzündung)
  • Augeninfektionen (Bindehautentzündung, Hornhautentzündung) 
  • Durchfall
  • Bakterielle Hautinfektionen durch Aufkratzen der Masern-Flecken
  • Abszesse
  • Krampfanfälle aufgrund von hohem Fieber (Fieberkrämpfe)
  • Entzündung des Kehlkopfs (Krupp-Syndrom)
  • Entzündung des Gehirns (Enzephalitis)
  • Schwangerschaftskomplikationen

Babys und Kinder unter fünf Jahren können an Subakuter Sklerosierender Panenzephalitis (SSPE) erkranken

In seltenen Fällen können Masern auch zu einer subakuten sklerosierenden Panenzephalitis (SSPE) führen. Es handelt sich dabei um eine fortschreitende Schädigung des Gehirns, die vor allem Babys und Kinder unter fünf Jahren betrifft, deren Masern-Infektion nicht ärztlich behandelt wurde. Eine SSPE kann sich erst sechs bis acht Jahre nach der eigentlichen Masernerkrankung zeigen und führt zum Abbau von Hirnfunktionen und Krampfanfällen. [6] [5] [3] [2]

Betroffene Kinder zeigen zunächst Veränderungen im Verhalten, wie Wutanfälle, Schlafprobleme und Vergesslichkeit. Ohne Behandlung kann es zu Sehstörungen, Schluckbeschwerden, Halluzinationen und Muskelversteifungen kommen. Eine SSPE endet in der Regel immer tödlich. Es ist daher besonders wichtig, dass eine mögliche Ansteckung mit Masern so früh wie möglich von einem Kinder- und Jugendarzt abgeklärt und behandelt wird. [5]

Bei diesen Anzeichen sollten Sie einen Arzt aufsuchen

Bei Verdacht auf Masern ist es wichtig, frühzeitig einen Arzt aufzusuchen, um die Diagnose zu bestätigen und so auch andere Menschen vor einer Ansteckung zu schützen. [3] Daneben sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn Sie folgende Anzeichen oder Entwicklungen bemerken:

  • Bei typischen Masern-Symptomen wie Fieber, Husten, Schnupfen, rotem Ausschlag und geröteten Augen
  • Wenn Gesundheitsbeschwerden auftreten, nachdem Sie Kontakt mit einer erkrankten Person hatten
  • Wenn sich die Beschwerden verschlimmern, zum Beispiel bei Atembeschwerden, starken Kopfschmerzen, Erbrechen, Verwirrtheit, Krampfanfällen oder einem steifen Nacken, starken Ohrenschmerzen

So läuft eine Masern-Behandlung ab

Gegen Masern gibt es bisher noch keine spezifische, antivirale Behandlung. [2] Daher geht es bei der Therapie vor allem darum, die Beschwerden zu mildern und den Körper und das Immunsystem bei der Bekämpfung der Masernviren zu unterstützen. Zu den allgemeinen Maßnahmen, die auch bei anderen viralen Infektionen sinnvoll sein können, gehören:

  • Bettruhe: Während der Infektion ist es wichtig, dem Körper genug Ruhe zu geben und auf Sport und körperliche Anstrengung zu verzichten.
  • Viel Flüssigkeit: Wasser, Kräutertees und verdünnte Säfte helfen dabei, den Flüssigkeitshaushalt bei Fieberschüben stabil zu halten.
  • Nicht kratzen: Auch wenn die roten Masernflecken jucken - vermeiden Sie das Aufkratzen des Ausschlags, da ansonsten Keime und Bakterien in die Haut gelangen und die Heilung behindern können.
  • Fieber senken: Bei hohem Fieber können fiebersenkende Medikamente wie Ibuprofen und Paracetamol eingenommen werden.
  • Medikamente gegen Erkältungssymptome: Rezeptfreie Medikamente helfen gegen Husten, Halskratzen und verstopfte Nasen.
  • Augenpflege: Bei geröteten Augen können sterile Augentropfen helfen, die beruhigende und befeuchtende Inhaltsstoffe enthalten. Zudem sollten Sie sich nicht die Augen reiben und diese vor Schmutz und Keimen schützen.
  • Isolation: Um die Ansteckung anderer Menschen zu verhindern, sollten Sie den Kontakt zu anderen während der Erkrankung vermeiden.

Fünf Medikamente, die gegen Masern helfen können

Bei Beschwerden wie Fieberschüben, Halsschmerzen und einem allgemeinen Unwohlsein können auch Medikamente bei einer Masernerkrankung eingesetzt werden. Mittel wie Aspirin sollten vor allem bei Kindern vermieden werden, da sie das Risiko von Komplikationen wie dem Reye-Syndrom erhöhen können. Stattdessen können folgende rezeptfreie Schmerzmittel und Fiebersenker verwendet werden:

  • Ibu-ratiopharm 400 mg akut Ibuprofen: Rezeptfreies Schmerzmittel gegen erhöhte Temperaturen, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen, für Jugendliche und Erwachsene. Mehr Informationen finden Sie hier.
  • Grippostad Heißgetränk: Dieses Mittel enthält verschiedene Wirkstoffe wie Paracetamol und Vitamin C, die bei Erkältungssymptomen helfen können. Mehr dazu hier.
  • Ibuflam Kindersaft 20mg/ml: Dieser spezielle Kindersaft enthält Ibuprofen und eignet sich zur Fiebersenkung und Linderung von Schmerzen bei Kindern. Informationen zur Dosierung finden Sie hier.
  • Nurofen Junior 60 mg Zäpfchen: Die Zäpfchen enthalten ebenfalls Ibuprofen und sind zur Fiebersenkung und Schmerzlinderung für Kinder geeignet. Mehr dazu finden Sie hier.
  • Paracetamol-ratiopharm 125 mg Zäpfchen: Sie enthalten Paracetamol und können gegen Fieber und Schmerzen bei Kindern verwendet werden. Dosierungsempfehlungen finden Sie hier.

Mit der MAYD App können Sie sich von Ihrer Apotheke vor Ort zur Anwendung der Medikamente beraten und die geeigneten Mittel in nur 30 Minuten zu sich nach Hause liefern lassen! 

Behandlungsmöglichkeiten und Therapien

Die Therapie von Masern zielt darauf ab, die Beschwerden zu lindern, Komplikationen zu verhindern und die Ausbreitung der Masern einzudämmen. Es gibt keine spezifische antivirale Therapie gegen Masern, daher konzentriert sich die Therapie hauptsächlich auf unterstützende Maßnahmen. Sie sollte vor allem bei Babys und kleinen Kindern nur gemeinsam mit einem Arzt erfolgen.

Hygiene und Masern-Impfung sind die beste Prävention

Die beste Methode, um Masern zu verhindern, besteht darin, sich impfen zu lassen. Die Masern-Impfung ist sicher, wirksam und bietet langfristigen Schutz vor der Infektionskrankheit. [2] Die Impfung erfolgt in der Regel im Rahmen der Masern Mumps Röteln Impfung, die auch Schutz vor den Kinderkrankheiten Mumps und Röteln bietet. Es wird empfohlen, dass Kinder zwei Dosen der Masernimpfung erhalten, die erste Dosis im Alter von 11 bis 14 Monaten und die zweite Dosis im Alter von 15 bis 23 Monaten. [8] Jugendliche und Erwachsene, die keine oder nur eine Impfung gegen Masern erhalten haben, sollten sich ebenfalls impfen lassen.

Das Masernvirus ist ein sogenanntes RNA-Virus, das empfindlich auf UV-Strahlen, hohe Temperaturen, Desinfektionsmittel und fettlösende Substanzen reagiert. [3] Daher können auch folgende Hygiene- und Sauberkeitsmaßnahmen dabei helfen, die Ausbreitung der Krankheitserreger einzuschränken:

  • Regelmäßiges Händewaschen mit Seife und warmem Wasser für mindestens 20 Sekunden.
  • Desinfektionsmittel: Reinigen Sie Oberflächen im Bad oder in der Küche mit einem Desinfektionsmittel, wenn Sie oder jemand in Ihrer Familie akut an Masern erkrankt ist. [9]
  • Fettlösende Spülmittel: Geschirr und Besteck, das von einer erkrankten Person verwendet wurde, sollte mit fettlösenden Mitteln und bei hoher Wassertemperatur gespült werden (zum Beispiel in der Spülmaschine). [9]
  • Mund und Nase abdecken: Beim Husten und Niesen sollten Mund und Nase mit der Armbeuge oder mit einem Taschentuch verdeckt werden, um die Ausbreitung von Tröpfchen zu reduzieren.

Fazit zur Masernerkrankung

Masern sind eine hochansteckende Viruserkrankung und als klassische Kinderkrankheit bekannt. Sie ist an einem großflächigen Hautausschlag mit roten Flecken und typischen Erkältungssymptomen erkennbar. Eine Maserninfektion verläuft in der Regel über einem Zeitraum von mehreren Wochen und heilt ohne Folgeschäden ab.

Bei Babys, schwangeren Frauen und Menschen mit Vorerkrankungen kann das  Masern-Virus allerdings auch zu schweren Komplikationen wie einer Gehirnentzündung oder einer Entzündung der Lungen führen. Bei Babys und Kindern kann sechs bis acht Jahre nach einer Maserninfektion eine Subakute Sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) als Spätfolge auftreten und zu lebenslangen Beeinträchtigungen führen. Daher sollte eine mögliche Maserninfektion immer von einem Arzt abgeklärt werden.

Die Therapie von Masern soll vor allem die Beschwerden lindern und Folgeerkrankungen vermeiden. Hierbei können fiebersenkende Medikamente und Schmerzmittel eingesetzt werden. Auch Hygienemaßnahmen helfen dabei, die Ausbreitung der Viren einzudämmen.

Die beste Methode, um sich vor einer Ansteckung mit dem Masern-Virus zu schützen, ist die Masernimpfung. Sie ist sicher, bietet langfristigen Schutz vor der Krankheit und wird seit 1970 im Rahmen einer Impfpflicht in Deutschland flächendeckend verabreicht. Durch eine hohe Durchimpfungsrate in der Bevölkerung können auch Risikogruppen geschützt werden, die sich (noch) nicht selbst gegen die Masernviren impfen lassen können. [7] [8]

Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nicht zur Selbstdiagnose geeignet und ersetzt keine Beratung durch einen Arzt oder eine ausgebildete Fachkraft. Er dient lediglich dem Überblick über das Krankheitsbild bei gesunden Menschen und ist nach bestem Wissen recherchiert, verfasst und geprüft, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.

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Alice Ferchland

Alice Ferchland ist approbierte Apothekerin. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Pharmazie studiert und als Gastwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt an der University of Sydney in Australien absolviert. Heute berät Sie zu pharmazeutischen Fragestellungen in Berlin und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen wie MAYD als Produkt Managerin.

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Quellen
Verlauf

[1] ‌Masern. www.infektionsschutz.de. Accessed July 9, 2023. https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/masern/

[2] ‌Masern: Ansteckung, Symptome, Therapie. gesund.bund.de. Published August 3, 2020. Accessed July 9, 2023. https://gesund.bund.de/masern 

[3] RKI - RKI-Ratgeber - Masern. Www.rki.de. Published 2020. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Masern.html 

[4] Masern - besonders gefährlich in der Schwangerschaft und bei Säuglingen: www.frauenaerzte-im-netz.de. www.frauenaerzte-im-netz.de. Accessed July 9, 2023. https://www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/masern-besonders-gefaehrlich-in-der-schwangerschaft-und-bei-saeuglingen/ 

[5] ‌Masern» Was sind Masern?» Kinderaerzte-im-Netz. www.kinderaerzte-im-netz.de. Accessed July 9, 2023. https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/masern/was-sind-masern/ 

[6] Masern. Bundesgesundheitsministerium. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/m/masern.html 

[7] ‌Impfpflicht soll Kinder vor Masern schützen. Bundesgesundheitsministerium. Published 2019. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/impfpflicht.html

[8] 1.RKI - Impfungen A - Z - Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Schutzimpfung gegen Masern. www.rki.de. Accessed July 14, 2023. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/MMR/FAQ_Uebersicht_MSG.html?nn=2375548 

‌[9] 1.Online GL. Masern - Symptome, Diagnostik, Therapie | Gelbe Liste. www.gelbe-liste.de. Accessed July 14, 2023. https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/masern 

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