Krankheiten und Symptome
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Rote Papeln und Himbeer-Zunge: Das hilft gegen Scharlach

Die Infektionskrankheit Scharlach, auch bekannt als Scarlet Fever, wird durch eine Infektion mit Streptokokken-Bakterien verursacht. Sie betrifft vor allem Kinder zwischen fünf und 15 Jahren, kann aber auch bei Erwachsenen auftreten. Die Krankheit wird durch Kontaktinfektion von Mensch zu Mensch übertragen und durch die Gabe von Antibiotika behandelt.

Veröffentlicht:
25.7.2023
Letzte Änderung:
25.7.2023
14
min.
Medizinisch geprüft von:
Alice Ferchland

Medizinisch geprüft

Dieser Artikel wurde medizinisch geprüft, um sicherzustellen, dass der Inhalt auf aktuellen und zuverlässigen medizinischen Forschungsergebnissen oder klinischen Studien basiert. Es wurden mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und alternative Behandlungsoptionen wurden in Betracht gezogen. Die medizinische Prüfung garantiert jedoch nicht die absolute Richtigkeit und Genauigkeit des Inhalts, da die medizinische Forschung ständigem Fortschritt unterliegt. Die wissenschaftlichen Quellen, auf welchen die gebotenen Informationen beruhen finden sich im Anschluss des Artikels.

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Infektionskrankheit Scharlach: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Scharlach zählt zu den hochansteckenden bakteriellen Krankheiten und wird  durch das Bakterium Streptococcus pyogenes verursacht.
  • Die Erkrankung tritt vor allem bei Kindern auf, aber auch Jugendliche und erwachsene Menschen können sich mit Scharlach-Bakterien anstecken.
  • Die Übertragung der Krankheit erfolgt vor allem durch Kontakt- und Tröpfcheninfektion.
  • Erste Beschwerden treten bereits nach einer Inkubationszeit von ein bis drei Tagen auf.
  • Typische Scharlach-Symptome sind Halsschmerzen, Fieber, geschwollene Mandeln und Lymphknoten sowie ein auffälliger Hautausschlag mit roten Papeln.
  • Der Ausschlag beginnt am Kopf und kann am ganzen Körper auftreten, mit Ausnahme der Handinnenflächen und der Fußsohlen.
  • Eine Scharlach-Erkrankung wird in erster Linie mit Antibiotika behandelt und heilt in der Regel ohne Komplikationen aus.
  • Neben der Einnahme von Antibiotika ist es wichtig, ausreichend zu trinken und den Körper mit Ruhe zu unterstützen.
  • Gegen Schmerzen und Fieber können zudem rezeptfreie Medikamente eingesetzt werden.
  • Falls Sie typische Scharlach-Symptome bei sich bemerken, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um sich selbst und Menschen in Ihrem Umfeld zu schützen.
  • Eine frühzeitige Diagnose ist zudem auch bei Babys, Schwangeren, Senioren und Menschen mit schwachem Immunsystem wichtig, um Folgeschäden zu vermeiden.
  • Zu den möglichen Komplikationen gehören rheumatisches Fieber, Mittelohrentzündung, Mandelentzündung und Sinusitis.
  • Es gibt derzeit noch keine spezielle Impfung gegen Scharlach.
  • Um eine Ansteckung mit dem Scharlach-Erreger zu verhindern, sind Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und Husten sowie Niesen in die Armbeuge wichtig.

Symptome und Dauer einer Scharlach-Erkrankung


Scharlach zeigt sich vor allem an Halsschmerzen, Fieber, Schluckbeschwerden, einer geröteten Zunge und geschwollenen Lymphknoten am Hals. Nach einigen Tagen kommt der charakteristische Hautausschlag hinzu, der wie ein Sonnenbrand mit kleinen erhabenen roten Punkten (sogenannten Papeln) aussieht. Der Ausschlag beginnt am Hals oder an der Brust und breitet sich dann auf den restlichen Körper aus. Die Innenflächen der Hände und die Fußsohlen bleiben allerdings frei von Papeln. Stattdessen kann sich dort die Haut abschälen.

Ursachen und Übertragung von A-Streptokokken

Scharlach wird durch Streptokokken-Bakterien der Gruppe A verursacht. Die Infektion erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Personen oder durch das Einatmen von Tröpfchen, die beim Husten oder Niesen freigesetzt werden. Regelmäßiges Händewaschen und das Vermeiden von engem Kontakt mit erkrankten Personen sind wichtig, um eine Ansteckung zu verhindern [1].

So wird eine Scharlach-Infektion behandelt

Die Behandlung von Scharlach beinhaltet in der Regel die Verabreichung von Antibiotika, um die Streptokokken-Bakterien zu bekämpfen. Erkrankte Personen sollten Bettruhe einhalten und viel Flüssigkeit trinken, um das Immunsystem bei der Bekämpfung der Krankheitserreger zu unterstützen. Gegen Beschwerden wie Fieber und Halsschmerzen können rezeptfreie Schmerzmittel und fiebersenkende Medikamente eingenommen werden [6].

Wann Sie bei einer Scharlach-Erkrankung zum Arzt gehen sollten

Da Scharlach extrem ansteckend ist, sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen, sobald Sie die typischen Symptome wie rote Papeln, Rachenschmerzen und Fieber an sich bemerken. Das gilt besonders, wenn Sie selbst schwanger sind oder Babys, Schwangere, ältere Menschen sowie Menschen mit Immunerkrankungen in Ihrem direkten Umfeld haben. 

Scharlach ist eine hochansteckende Kinderkrankheit

Scharlach zählt zu den klassischen Kinderkrankheiten und tritt vor allem bei Kindern im Alter von fünf bis 15 Jahren auf. Die Erkrankung wird durch eine bakterielle Infektion mit A-Streptokokken verursacht und ist hochansteckend. Neben Kindern können sich aber auch Jugendliche und Erwachsene mit dem Streptokokken-Bakterium anstecken [3]. 

Die Kinderkrankheit wird vor allem durch engen Kontakt mit einem bereits infizierten Menschen übertragen. Selten können auch Tröpfchen, die durch Niesen oder Husten in die Luft kommen, von anderen eingeatmet werden und zu einer Infektion führen [6]. 

Zu den typischen Symptomen gehören starke Rachenschmerzen, hohes Fieber, Probleme beim Schlucken und angeschwollene Lymphknoten am Hals. Eine Scharlach-Erkrankung lässt sich außerdem am charakteristischen Hautausschlag erkennen, der mit erhabenen roten Punkten am Hals oder auf der Brust beginnt und sich von dort weiter ausbreitet [4]. 

Die Erkrankung kann zu Komplikationen führen, wenn sie nicht rechtzeitig diagnostiziert und behandelt wird. Zu den möglichen Komplikationen gehören Mittelohrentzündungen, Sinusitis und in seltenen Fällen auch das rheumatische Fieber [5, 6].

Roter Hautausschlag, Schmerzen beim Schlucken und Halsschmerzen sind typische Scharlach-Symptome

Eine Infektion mit dem Scharlach-Erreger zeigt sich zunächst an Beschwerden im Hals- und Rachenraum und geht im weiteren Verlauf in deutlich sichtbare Anzeichen auf der Haut über. Zu den Symptomen einer Scharlach-Infektion gehören folgende Anzeichen [2, 4]:

  • Starke Halsschmerzen: Scharlach verursacht oft starke Schmerzen im Hals und Rachen, die beim Schlucken stören und zunehmen können.
  • Hohes Fieber: Die Körpertemperatur steigt in der Regel schnell an und kann über 39°C (102°F) liegen.
  • Schluckbeschwerden: Aufgrund der Entzündung im Hals können Probleme beim Schlucken auftreten.
  • Geschwollene Lymphknoten: Die Lymphknoten am Hals können sich vergrößern und schmerzhaft anschwellen.
  • Ausschlag: Ein Hautausschlag, der wie ein Sonnenbrand aussieht und kleine erhabene rote Punkte aufweist, ist ein typisches Merkmal von Scharlach. Er  beginnt oft am Hals oder auf der Brust, und breitet sich dann auf den restlichen Körper aus. Die Handinnenflächen und Fußsohlen bleiben hingegen frei und zeigen während der gesamten Erkrankung keine roten Papeln.
  • Erdbeerzunge / Himbeerzunge: Die Zunge kann anschwellen und stark gerötet sein, so dass die Farbe an eine Erdbeere oder Himbeere erinnert.
  • Unwohlsein: Durch Fieber und Schmerzen fühlen sich erkrankte Personen oft auch deutlich abgeschlagen, müde und allgemein unwohl.

Ohne Behandlung kann akutes rheumatisches Fieber auftreten

Scharlach-Bakterien können ohne Behandlung zu verschiedenen Komplikationen führen, die langfristige Schäden und Folgeerkrankungen nach sich ziehen können [5]:

  • Mittelohrentzündung: Scharlach kann zu einer Entzündung des Mittelohrs führen, die starke Ohrenschmerzen verursacht.
  • Sinusitis: Eine Entzündung der Nasennebenhöhlen kann auftreten, was zu Schmerzen im Gesichtsbereich und einer verstopften Nase führen kann.
  • Akutes rheumatisches Fieber (ARF): Diese schwere entzündliche Erkrankung kann das Herz, die Gelenke und andere Organe betreffen.

Auch Eltern können sich mit der Kinderkrankheit  anstecken

Scharlach tritt bei Kindern häufiger auf als bei Erwachsenen, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist. Die Erkrankung zählt deshalb zu den sogenannten Kinderkrankheiten, sie kann aber durchaus auch im Erwachsenenalter auftreten. Besonders ist, dass Scharlach-Symptome bei Kindern noch weitere Beschwerden wie Bauchschmerzen, Erbrechen oder auch Appetitlosigkeit umfassen können.

Eine Scharlach-Infektion verläuft bei Kindern in der Regel ohne Komplikationen, wenn sie rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Die Therapie umfasst auch bei Kindern vor allem die Einnahme von Antibiotika und sollte mit viel Flüssigkeit und ausreichend Ruhe unterstützt werden [2, 3].

So lang sollte Ihr Kind bei Scharlach zu Hause bleiben

Durch die hohe Ansteckungsgefahr sollten Eltern darauf achten, möglichst wenig engen Körperkontakt zum erkrankten Kind zu haben, um sich nicht selbst anzustecken. Das ist besonders in den ersten 24 Stunden nach Beginn der Antibiotikabehandlung wichtig, da das Kind in diesem Zeitraum noch ansteckend ist. Betroffene Kinder sollten daher auch nicht in die Schule oder den Kindergarten gehen, solange sie noch ansteckend sind und schmerzhafte Beschwerden aufweisen.

Bitte suchen Sie umgehend einen Arzt auf, falls Sie Scharlach-Anzeichen wie Rachenschmerzen und roten Hautausschlag bei Ihrem Kind bemerken [2].

Scharlach-Bakterien in der Schwangerschaft


Eine Infektion mit A-Streptokokken kann auch schwangere Frauen betreffen, selbst wenn sie schon einmal an Scharlach erkrankt waren. In der Regel geht von der Erkrankung selbst aber keine Gefahr für Mutter und Kind aus, vor allem dann nicht, wenn die Erkrankung rechtzeitig erkannt und behandelt wird. 

Ohne Behandlung kann eine Scharlach-Erkrankung allerdings auch bei Schwangeren zu Komplikationen führen, die auch das ungeborene Kind schädigen können. Hierzu zählen bei der Mutter vor allem die Entzündung des Herzmuskels oder der Nieren. Sie sind nicht nur für die Schwangere selbst wichtig, sondern auch für die Versorgung des Fötus. Kommt es durch die Entzündung zu Organschäden, kann das Kind nicht mehr optimal versorgt werden, wodurch Wachstumsprobleme und Fehlbildung entstehen können. 

Bei Verdacht oder typischen Anzeichen wie dem Scharlach-Ausschlag sollten schwangere Frauen daher immer einen Arzt aufsuchen. Er kann eine Antibiotikatherapie verschreiben, die für Mutter und Kind sicher ist. Schwangere sollten Medikamente zudem nur nach Absprache mit einem Arzt einnehmen [3].

So schnell werden A-Streptokokken übertragen

Scharlach gehört zu den besonders hochansteckenden Infektionskrankheiten und wird von Streptokokken-Bakterien der Gruppe A (Streptococcus pyogenes) verursacht. Die Bakterien können von Mensch zu Mensch übertragen werden und setzen sich in den Schleimhäuten im Rachen und der Nase fest. Dort erzeugen sie als Ausscheidungsprodukt ein Toxin (Giftstoff), das für die Entstehung der Scharlach-Symptome verantwortlich ist. Die Erkrankung entsteht damit genau genommen gar nicht durch die Bakterien selbst, sondern erst durch ihr Toxin [1, 4]. 

Die Übertragung der Krankheitserreger erfolgt vor allem durch direkten Kontakt mit einer erkrankten Person, aber auch durch Tröpfcheninfektion. Eine Ansteckung ist auch durch verunreinigte Lebensmittel und Wasser sowie durch Schmierinfektion möglich. Die häufigsten Ursachen und Risikofaktoren für eine Scharlachinfektion sind [6, 7]:

  • Kontaktinfektion: Streptokokken werden vor allem durch direkten Kontakt übertragen. Die Erreger können zum Beispiel über die Hände auf einen anderen Menschen übergehen oder durch Berührungen im Gesicht in die Nasen- oder Rachenschleimhaut gelangen. A-Streptokokken können zudem auch für einige Zeit auf Oberflächen überdauern, vor allem in Speichen- oder Blutresten.
  • Tröpfcheninfektion: Auch der direkte Kontakt mit Speichel oder Sekreten kann zur Ansteckung führen. Dies kann durch Husten, Niesen oder zum Beispiel beim Küssen geschehen. Beim Husten und Niesen können die Erreger in die Luft gelangen und im Anschluss von anderen Menschen eingeatmet werden.
  • Schmierinfektion: Der Scharlach-Erreger kann auch über gemeinsam benutztes Besteck oder Geschirr übertragen werden. Säuglinge und kleine Kinder können sich zudem über Spielzeug anstecken, etwa wenn dieses von einem erkrankten Kleinkind in den Mund genommen wurde.
  • Schwaches Immunsystem: Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, sei es durch Vorerkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente, haben ein höheres Risiko, an Scharlach zu erkranken.
  • Gemeinschaftseinrichtungen: Orte wie Schulen und Kindergärten, in denen Menschen engen Kontakt miteinander haben, können die Ausbreitung von Scharlach begünstigen.

Mit dem Scharlach-Schnelltest zur Diagnose

Die Diagnose von Scharlach erfolgt in der Regel durch eine gründliche Untersuchung, bei der die erkrankte Person auf typische Scharlach-Symptome im Rachenraum (geschwollene Mandeln, Mandelentzündung, Schmerzen beim Schlucken), angeschwollene Lymphknoten am Hals und Anzeichen auf der Haut überprüft wird.

Da diese Beschwerden auch bei anderen Kinderkrankheiten wie Mumps und Masern auftreten können, wird im Anschluss überprüft, ob A-Streptokokken beziehungsweise Antikörper gegen das Toxin des Bakteriums vorliegen. Dazu können folgende Methoden eingesetzt werden [1, 2, 6]:
  • Rachenabstrich: Bei Verdacht auf Scharlach kann ein Rachenabstrich genommen werden. Hierbei wird ein Tupfer vorsichtig im Rachenraum abgestrichen, um eine Probe von möglichen Streptokokken-Bakterien zu gewinnen. Diese Probe wird dann im Labor auf das Vorhandensein der Bakterien untersucht.
  • Scharlach-Schnelltest: In einigen Fällen kann ein Schnelltest durchgeführt werden, um das Vorhandensein von Streptokokken-Bakterien im Rachenraum nachzuweisen. Dieser Test kann innerhalb weniger Minuten ein Ergebnis liefern.
  • Bluttest: Eine Blutuntersuchung kann durchgeführt werden, um Anzeichen einer Infektion wie erhöhte Entzündungswerte festzustellen.

Die Erkrankung verläuft in drei Phasen

Nach einer Ansteckung mit dem Scharlach-Erreger beträgt die Inkubationszeit in der Regel ein bis drei Tage, bevor erste Beschwerden auftreten. Die Infektion verläuft nach ihrem Ausbruch in drei Phasen und klingt mit der entsprechenden Behandlung innerhalb einer Woche ab [7]:

  1. Vorstufe: In der ersten Phase können unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen und erhöhte Temperaturen auftreten.
  2. Akute Phase: In dieser Phase treten die charakteristischen Symptome von Scharlach auf. Dazu gehören starke Hals- und Rachenschmerzen, hohes Fieber, Schluckbeschwerden, geschwollene Lymphknoten und der typische Scharlach-Ausschlag.
  3. Erholungsphase: Nach etwa einer Woche klingen die Beschwerden wieder ab und das Immunsystem beginnt, die Infektion zu bekämpfen. Während dieser Phase ist es wichtig, sich ausreichend auszuruhen, genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen und das Immunsystem zu stärken. Der Körper benötigt Zeit, um sich vollständig zu erholen. Körperliche Anstrengungen wie Sport sollten Sie vermeiden, bis alle Symptome abgeklungen sind.

Eine Scharlach-Erkrankung dauert etwa drei Wochen

Die Dauer von Scharlach kann sich von Mensch zu Mensch unterscheiden, vor allem wenn die erkrankte Person bereits Vorerkrankungen hat oder unter einem schwachen Immunsystem leidet. Nach einer Inkubationszeit von bis zu drei Tagen dauert es in der Regel etwa sieben bis zehn Tage, bis die Beschwerden wieder abklingen. Die vollständige Genesung ist nach circa drei Wochen erreicht. Durch die frühzeitige Einnahme von Antibiotika kann die Dauer aber auch auf ein bis zwei Wochen verkürzt werden [2].

Ohne Behandlung kann es bei Scharlach zu Komplikationen kommen

Eine Scharlach-Infektion lässt sich in der Regel gut behandeln und klingt ohne Folgeschäden ab. In einigen Fällen kann es aber auch zu Komplikationen kommen, vor allem, wenn die Krankheit nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Zu den möglichen Komplikationen gehören [1, 4, 6]:

  • Rheumatisches Fieber: Scharlach kann die Entwicklung von rheumatischem Fieber begünstigen, einer entzündlichen Erkrankung, die in den Gelenken, dem Herzen und anderen Organen auftreten kann [5, 6].
  • Glomerulonephritis: In seltenen Fällen kann es bei einer Scharlach-Infektion zu einer Entzündung der Nierenfilter kommen, die unbehandelt zu Nierenproblemen und Organschäden führen kann.
  • Mittelohrentzündung: Scharlach kann das Risiko einer Mittelohrentzündung erhöhen, vor allem bei Kindern. Symptome einer Mittelohrentzündung sind Ohrenschmerzen, Fieber und Hörprobleme.
  • Halsentzündung: Ohne Behandlung können die klassischen Symptome im Rachenraum auch zu einer Halsentzündung führen, die vor allem das Schlucken besonders schmerzhaft macht.
  • Scharlach Angina tonsillaris: Scharlach-Erreger können auch zu einer Mandelentzündung führen.
  • Sinusitis: Bei einigen Personen kann Scharlach zu einer Sinusitis führen, einer Entzündung der Nasennebenhöhlen. Symptome einer Sinusitis sind Kopfschmerzen, Gesichtsschmerzen und eine verstopfte Nase.
  • Abszesse: Selten kann es auch zu Abszessen kommen, vor allem im Bereich der Mandeln und im Rachen. Abszesse sind mit Eiter gefüllte Taschen und können Schmerzen und Schluckbeschwerden verursachen.

Wenn sich Ihre Beschwerden verschlimmern, über mehrere Tage ohne Besserung anhalten oder Sie Anzeichen der beschriebenen Komplikationen bemerken, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Warum Sie bei einer Scharlach-Infektion immer zum Arzt gehen sollten

Scharlach gehört zu den hochansteckenden bakteriellen Krankheiten, daher sollten entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, um die Ansteckungsgefahr und Ausbreitung der Bakterien einzuschränken. Zum Schutz der Menschen in Ihrem Umfeld sollten Sie daher immer einen Arzt aufsuchen, wenn Sie Anzeichen der  Krankheit an sich bemerken.

Eine frühzeitige Diagnose hilft zudem dabei, die Beschwerden rechtzeitig zu behandeln und sorgt für einen milderen Verlauf der Erkrankung. Unabhängig davon sollten Sie in folgenden Situationen unbedingt zum Arzt gehen [4]:

  • Beim typischen Scharlach-Hautausschlag
  • Scharlach-Symptome bei Kindern
  • Verschlechterung der Symptome, zum Beispiel bei Atembeschwerden, hohem Fieber und starken Schmerzen
  • Auftreten von Komplikationen
  • Besondere Risikogruppen, wie Menschen mit geschwächtem Immunsystem, schwangere Frauen, ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen
Arzt auf seinem Schreibtisch

Achten Sie beim Arztbesuch darauf, geeignete Hygienemaßnahmen wie das Tragen einer Maske und das Einhalten des Mindestabstands einzuhalten.

Scharlach-Therapie umfasst vor allem die Behandlung mit Antibiotika

Die Therapie von Scharlach zielt darauf ab, die Beschwerden zu lindern, die Ausbreitung der Infektion einzudämmen und mögliche Komplikationen zu verhindern. In den meisten Fällen umfasst die Therapie folgende Maßnahmen [1, 3]:

  • Behandlung mit Antibiotika: Scharlach wird in der Regel mit antibiotischen Medikamenten behandelt, um die Streptokokken-Bakterien zu bekämpfen und die Ausbreitung der Infektion zu stoppen. Häufig verschriebene Antibiotika sind Penicillin, Amoxicillin oder Erythromycin [1, 6].
  • Linderung der Symptome: Um die Beschwerden zu lindern, können Maßnahmen wie Ruhe, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, das Lutschen von betäubenden Bonbons zur Schmerzlinderung im Hals, das Gurgeln mit Salzwasser und die Verwendung von schmerzlindernden Medikamenten eingesetzt werden. Hausmittel wie warme Getränke oder Inhalieren können ebenfalls hilfreich sein.
  • Isolation und Hygiene: Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr, die bis zu drei Wochen anhalten kann, sollten erkrankte Personen zu Hause bleiben und den Kontakt zu anderen Menschen vermeiden, vor allem zu gefährdeten Gruppen wie Kindern, Schwangeren oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Achten Sie darauf, die Hände regelmäßig zu waschen, Gegenstände zu desinfizieren und die Husten- und Niesetikette einzuhalten, um die Ausbreitung der Scharlach-Bakterien einzuschränken [6].

Diese Medikamente und Hausmittel helfen während der Scharlach-Therapie

Zusätzlich zur medizinischen Behandlung können folgende Hausmittel zur Linderung der Beschwerden beitragen [4]:

  • Warme Getränke: Das Trinken warmer Flüssigkeiten wie Tee oder Suppen kann die Schmerzen im Hals lindern und beim Schlucken helfen. Kräutertees mit Kamille oder Salbei können beruhigend wirken.
  • Gurgeln mit Salzwasser: Das Gurgeln einer warmen Salzwasserlösung kann Schmerzen im Rachen lindern und den Heilungsprozess unterstützen. Lösen Sie einen Teelöffel Salz in einem Glas warmem Wasser auf und gurgeln Sie damit mehrmals täglich.
  • Kühlende Maßnahmen: Eis oder kühlende Getränke können helfen, den Hals zu betäuben und vorübergehende Linderung zu verschaffen. Eiswürfel zu lutschen oder Eiscreme zu essen kann ebenfalls angenehm sein.
  • Ruhige Umgebung: Ruhe und Erholung sind wichtig für die Genesung.  Vermeiden Sie laute Umgebungen und übermäßige körperliche Anstrengung, damit sich Ihr Körper erholen kann.

Bei der Therapie von Scharlach können Ihnen außerdem folgende fünf Medikamente helfen, die Beschwerden und Schmerzen erträglich zu machen:

  • Ibu-ratiopharm 400 mg akut Ibuprofen: Dieses Medikament enthält den Wirkstoff Ibuprofen und kann bei Fieber, Rachenschmerzen und Kopfschmerzen eingesetzt werden. Mehr Informationen finden Sie hier.
  • NUROFEN® Weichkapseln 400 mg Ibuprofen: Diese Weichkapseln enthalten ebenfalls den Wirkstoff Ibuprofen und eignen sich zur symptomatischen Behandlung von Fieber, Halsschmerzen und anderen Beschwerden. Mehr Informationen dazu hier.
  • Ibuflam Kindersaft 20mg/ml: Der Kindersaft enthält Ibuprofen und ist speziell für die Anwendung bei Kindern geeignet. Er kann bei Fieber und Schmerzen eingesetzt werden. Mehr Informationen finden Sie hier.
  • Nurofen Junior 60 mg Zäpfchen: Die Zäpfchen können zur Behandlung von Fieber und Schmerzen bei Kindern verwendet werden. Mehr dazu finden Sie hier.
  • Paracetamol-ratiopharm 125 mg Zäpfchen: Diese Zäpfchen enthalten den Wirkstoff Paracetamol und eignen sich zur Therapie von Fieber und Schmerzen bei Kindern.

Über die MAYD-App erhalten Sie eine kompetente Beratung von Ihrem Apotheker-vor-Ort und können sich die passenden Medikamente in nur 30 Minuten unkompliziert nach Hause liefern lassen.

Behandlungsmöglichkeiten und Therapien bei Scharlach

Bei der Therapie von Scharlach kommen verschiedene Behandlungsoptionen zum Einsatz. Zentraler Bestandteil ist dabei immer die Einnahme von Antibiotika, um die Streptokokken-Bakterien zu bekämpfen und die Ausbreitung der Infektion zu stoppen. Besonders häufig wird dafür auf Antibiotika mit Penicillin zurückgegriffen. Bei der Einnahme ist es wichtig, auf die Anweisungen des Arztes zu achten und das Antibiotikum nicht vorzeitig abzusetzen, bis die empfohlene Einnahmedauer erreicht ist [3, 6].

Neben Antibiotika können auch Schmerzmittel wie Ibuprofen und Paracetamol verwendet werden, die die Beschwerden lindern und gleichzeitig fiebersenkend und entzündungshemmend wirken. Bei Hals- und Rachenschmerzen können auch das Gurgeln mit Salzwasser oder das Lutschen von Bonbons hilfreich sein.

So können Sie einer Ansteckung mit dem Streptokokken-Bakterium vorbeugen

Die Prävention und Vorbeugung von Scharlach spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, die Ausbreitung der Erreger einzudämmen. Folgende Maßnahmen können Ihnen dabei helfen, sich vor einer Ansteckung zu schützen [2, 6]:

  • Hygiene: Regelmäßiges und gründliches Händewaschen mit Seife ist eine der effektivsten Möglichkeiten, um die Ausbreitung von Infektionskrankheiten, einschließlich Scharlach, zu reduzieren.
  • Husten- und Niesetikette: Beim Husten oder Niesen sollten Sie Mund und Nase mit einem Taschentuch oder der Armbeuge abdecken, um die Verbreitung von Keimen in der Luft zu reduzieren.
  • Isolation: Menschen, die an Scharlach erkrankt sind, sollten zu Hause bleiben, um die Ausbreitung der Infektion auf andere Personen zu verhindern.
  • Impfung: Es gibt derzeit keine spezifische Scharlach-Impfung. Allerdings kann eine Impfung gegen bestimmte Streptokokken-Stämme, wie zum Beispiel Streptokokken der Gruppe A, dazu beitragen, das Risiko einer Scharlach-Erkrankung zu verringern.

Fazit

Scharlach ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die vor allem Kinder betrifft, aber auch bei Jugendlichen und Erwachsenen auftreten kann. Die Erkrankung wird durch das Bakterium Streptococcus pyogenes verursacht und äußert sich durch typische Symptome wie Halsschmerzen, Fieber und den charakteristischen Hautausschlag mit roten Papeln.

Bei Verdacht auf Scharlach sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und sich und Ihr Umfeld bestmöglich schützen zu können. Die Therapie besteht in der Regel aus der Einnahme von Antibiotika und schmerzlindernden und fiebersenkenden Medikamenten. Auch Maßnahmen wie Ruhe und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind wichtig, um das Immunsystem des Körpers zu unterstützen.

Risikogruppen wie Kinder, schwangere Frauen, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem sollten bei Verdacht auf Scharlach besonders aufmerksam sein und frühzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Um die Ausbreitung von Scharlach zu verhindern, sind Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen, die Einhaltung der Husten- und Niesetikette und die Vermeidung von engem Kontakt mit erkrankten Personen wichtig. Bisher gibt es keine spezifische Impfung gegen Scharlach, aber Impfungen gegen bestimmte Streptokokken-Stämme können das Risiko einer Scharlach-Infektion verringern [3].

Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nicht zur Selbstdiagnose geeignet und ersetzt keine Beratung durch einen Arzt oder eine ausgebildete Fachkraft. Er dient lediglich dem Überblick über das Krankheitsbild bei gesunden Menschen und ist nach bestem Wissen recherchiert, verfasst und geprüft, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.

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Alice Ferchland

Alice Ferchland ist approbierte Apothekerin. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Pharmazie studiert und als Gastwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt an der University of Sydney in Australien absolviert. Heute berät Sie zu pharmazeutischen Fragestellungen in Berlin und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen wie MAYD als Produkt Managerin.

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Quellen
Verlauf

1. Robert Koch Institut, RKI-Merkblatt Scharlach: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Streptococcus_pyogenes.html

2. Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte e.V., Scharlach: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/scharlach/

3. Barmer Krankenkasse, Unterschätzte Kinderkrankheit: Scharlach bei Erwachsenen nicht immer harmlos: https://www.barmer.de/presse/presseinformationen/newsletter-gesundheit-im-blick/scharlach-streptokokken-1070336

4. AOK Gesundheitsmagazin, Scharlach – wie gefährlich ist die Kinderkrankheit?: https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/immunsystem/scharlach-symptome-so-erkennen-sie-die-kinderkrankheit/

5.  Weinberg GA. Rheumatisches Fieber. MSD Manual Profi-Ausgabe. Published September 10, 2021. Accessed July 22, 2023. https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/p%C3%A4diatrie/verschiedene-bakterielle-infektionen-bei-s%C3%A4uglingen-und-kindern/rheumatisches-fieber 

‌6.  Online GL. Scharlach - Symptome, Diagnostik, Therapie | Gelbe Liste. www.gelbe-liste.de. Accessed July 23, 2023. https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/scharlach 

‌7. Scharlach. www.infektionsschutz.de. Accessed July 23, 2023. https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/scharlach/#:~:text=Zu%20Beginn%20treten%20meist%20Kopfschmerzen

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