Krankheiten und Symptome
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Krankheiten und Symptome

Alles, was Sie über die Ursachen von Schnupfen wissen sollten

Die Nase trieft und juckt und das Atmen fällt schwer: Der lästige Schnupfen ist eine weit verbreitete Erkrankung der oberen Atemwege, die sowohl Kinder als auch Erwachsene betrifft. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die verschiedenen Ursachen der Rhinitis, ihre Symptome und was Sie tun können, um schnell wieder Durchatmen zu können.

Veröffentlicht:
20.7.2023
Letzte Änderung:
20.7.2023
11
min.
Medizinisch geprüft von:
Alice Ferchland

Medizinisch geprüft

Dieser Artikel wurde medizinisch geprüft, um sicherzustellen, dass der Inhalt auf aktuellen und zuverlässigen medizinischen Forschungsergebnissen oder klinischen Studien basiert. Es wurden mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und alternative Behandlungsoptionen wurden in Betracht gezogen. Die medizinische Prüfung garantiert jedoch nicht die absolute Richtigkeit und Genauigkeit des Inhalts, da die medizinische Forschung ständigem Fortschritt unterliegt. Die wissenschaftlichen Quellen, auf welchen die gebotenen Informationen beruhen finden sich im Anschluss des Artikels.

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Zusammenfassung

  • Bei einer Rhinitis juckt und brennt es in der Nase, Sie müssen ständig niesen und die Nase produziert übermäßig viel Schleim und Flüssigkeit.
  • Häufige Auslöser von Schnupfen sind Infektionen der Nasenhaupthöhle und der Atemwege, zum Beispiel durch Erkältungsviren oder Bakterien, sowie allergische Reaktionen.
  • Auch bestimmte Medikamente können als Nebenwirkung für Schnupfenbeschwerden sorgen.
  • Meist vergeht der Schnupfen innerhalb einiger Tage von selbst, wenn die zugrundeliegende Erkrankung abheilt.
  • Es kann sich auch einer chronischer Schnupfen entwickeln.
  • Eine ärztliche Behandlung ist nur notwendig, wenn Sie eine allergische Reaktion vermuten oder der Schnupfen immer wieder auftritt.

Das Wichtigste in Kürze

Symptome und Dauer

Schnupfenbeschwerden können variieren – abhängig von der Ursache und dem Verlauf der Erkrankung. Typische Symptome sind ein Jucken, Brennen oder Kitzeln in der Nase gemeinsam mit häufigem Niesen und einer laufenden oder verstopften Nase. Die Akutphase, die etwa vier bis neun Tage dauern kann, hinterlässt üblicherweise keine Spätfolgen.

Ursachen und Übertragung

Schnupfen kann durch verschiedene Auslöser verursacht werden. Dazu gehören Infektionen durch über 200 verschiedene, hochansteckende Viren, die die Nasenschleimhaut entzünden können. Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben und Tierhaare können eine allergische Rhinitis auslösen. Darüber hinaus können auch Reizstoffe und bestimmte Medikamente Schnupfen verursachen.

Behandlung

Ein akuter Schnupfen wird vor allem durch Maßnahmen wie Ruhe, ausreichend Schlaf, eine angemessene Flüssigkeitszufuhr sowie rezeptfreie Arzneimittel wie abschwellende Nasentropfen und Nasenspülungen behandelt.

Wann zum Arzt?

Sie sollten Ihre Schnupfenbeschwerden mit einem Hausarzt oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt besprechen, wenn die Symptome immer wieder auftreten oder mit einer allergischen Reaktion im Zusammenhang stehen könnten. Dort wird eine HNO Untersuchung durchgeführt.

Übersicht

Es juckt oder kitzelt in der Nase und auch das viele Niesen bringt keine große Erleichterung: Schnupfen ist ein häufiges, aber störendes Übel, das meist auf eine Infektionserkrankung oder allergische Reaktion hinweist [1]. Ob akut und einmalig oder wiederkehrend und dauerhaft; ob hochansteckend oder völlig ungefährlich für die Mitmenschen – die Rhinitis, manchmal auch Nasenkatarrh genannt, kann viele Formen annehmen und hat ebenso viele mögliche Auslöser.

Typisches Symptom bei Schnupfen: Eine verstopfte Nase sorgt für einen eingeschränkten Geruchssinn.

Symptome bei Schnupfen

Schnupfensymptome können unterschiedlich ausfallen – je nachdem, welche Ursache hinter den Beschwerden steckt und wie die Erkrankung verläuft. Allgemein treten die folgenden Symptome besonders häufig auf [2, 3]:

Allerdings präsentieren sich diese Symptome oft in einer charakteristischen Form, wenn etwa ein allergischer Schnupfen oder ein chronisches Leiden vorliegen.

Akuter, nichtallergischer Schnupfen

Besonders häufig kommt der akute Schnupfen vor, der nicht aufgrund einer allergischen Reaktion, sondern zum Beispiel durch eine ansteckende Viruserkrankung entsteht.

In der Anfangsphase verspüren Betroffene manchmal eine Müdigkeit oder ein allgemeines Krankheitsgefühl [1, 2, 3, 4]. Sie bemerken ein Brennen oder Kitzeln in der Nase und im Nasenrachenraum. Die Schleimhäute fühlen sich wund an und das Atmen durch die Nase wird durch eine vermehrte Schleimbildung erschwert.

In der Akutphase nimmt die Schleimproduktion in der Nase noch weiter zu. Die Nasenschleimhaut ist entzündet und schwillt an, sodass die Flüssigkeit nur schlecht abfließen kann. Sie staut sich auf und wird etwas dickflüssiger. Der Schleim kann dann grünlich oder gelblich erscheinen. Kopf- und Halsschmerzen sowie Husten kommen bei vielen Betroffenen dazu.

Allergischer Schnupfen

Bei der allergischen Rhinitis beschränken sich die Symptome häufig nicht auf die Nase, sondern schließen auch die Augen mit ein [2, 5]. Wenn eine Allergie, zum Beispiel auf Pollen oder Hausstaub, vorliegt, kann das folgende Symptome verursachen:

  • Starker Juckreiz in der Nase und ständiger, oft anfallartiger Niesreiz
  • Dauerhaft laufende oder auch verstopfte Nase, die die Atmung einschränkt
  • Juckende, gerötete und tränende Augen
  • Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
  • Schwellungen um die Augen herum, zum Beispiel an den Augenlidern
  • Husten und pfeifende Geräusche beim Atmen

Besonders häufig sind beim allergischen Schnupfen begleitende Symptome, die das Wohlbefinden weiter einschränken. Dazu gehören Kopfschmerzen, Fieber und ein allgemeines Krankheits- und Abgeschlagenheitsgefühl. Außerdem kann der Geruchssinn eingeschränkt sein, was zu Appetitlosigkeit führen kann. Manche Patienten klagen über eine starke Müdigkeit (Fatigue) und zeigen Anzeichen von Angst und Depressionen [4].

Wie sich eine verschnupfte Nase außerdem äußern kann

In manchen Fällen können weitere Symptome auftreten, die zum Beispiel auf einen chronischen Verlauf hinweisen können. Dazu gehören [2, 5]:

  • Verkrustungen in der Nase
  • Nasenbluten
  • Nasenausfluss, der nicht wässrig-schleimig, sondern eitrig und dickflüssig ist und übel riecht
  • Schlafstörungen
  • Überempfindlichkeit gegenüber anderen Reizen wie Staub, Dämpfen oder intensiven Gerüchen
Zwei Mädchen spielen gemeinsam im Kindergarten.

Die Erreger, die Schnupfen verursachen können, breiten sich in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten besonders schnell aus.

Schnupfen bei Kindern

Kinder sind für Erkrankungen wie Schnupfen, insbesondere für den ansteckenden, nicht-allergischen Schnupfen, besonders anfällig – denn ihr Immunsystem hatte noch keine Gelegenheit, sich vollständig zu entwickeln [6]. Insbesondere bei Babys und Kleinkindern kann ein Schnupfen daher schwerwiegender sein und zu Komplikationen wie Entzündungen des Rachens und der Lunge führen.

Die häufigsten Auslöser für Schnupfen bei Kindern sind Erkältungsviren wie Rhinovirus oder Adenovirus [7]. Insgesamt existieren über 200 bekannte Erreger, die Erkältungen und andere Infektionen der Nase und der Atemwege auslösen können – und die meisten von ihnen sind hochansteckend, was die regelmäßige Ausbreitung in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen begünstigt.

Der kindliche Schnupfen kann jedoch auch ein Symptom anderer viraler Erkrankungen sein. Dazu gehören insbesondere die Masern und die Ringelröteln. Auch ein chronischer Verlauf ist bei Kindern bereits möglich: Er kann zum einen durch Reize aus der Umwelt, zum anderen durch mechanische Reize wie Fremdkörper in der Nase oder Nasenpolypen verursacht werden.

Wenn Säuglinge von einem anhaltenden Schnupfen betroffen sind, ist es sinnvoll, sich den Verlauf der Schwangerschaft und den Geburtsvorgang in Erinnerung zu rufen. Komplikationen wie eine Chlamydieninfektion der Mutter während der Schwangerschaft können ebenso zu Atemwegsbeschwerden wie Schnupfen führen wie mechanische Einflüsse während der Geburt. Auch weitere Erkrankungen wie eine Kraniosynostose, bei der die Schädelknochen des Neugeborenen frühzeitig verwachsen, und eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte sind als potenzielle Auslöser chronischer Schnupfenbeschwerden bekannt.

Schnupfen bei Schwangeren

Während der Schwangerschaft verändert sich der weibliche Körper stark – das hat auch auf bestehende und neu entstehende Atemwegserkrankungen einen großen Einfluss. Wer bereits an einer Krankheit wie Asthma leidet, kann damit rechnen, dass die Symptome sich im Laufe der Schwangerschaft entweder verbessern oder verschlechtern – nur ein Drittel der Frauen erlebt ihre Beschwerden als gleich stark wie vor der Schwangerschaft [8].

Sowohl ein allergischer als auch ein nicht-allergischer Schnupfen kann in dieser besonderen Zeit genauso auftreten wie in jeder anderen Lebensphase auch. Allerdings existiert eine weitere Form des Schnupfens, auf die schwangere Frauen vorbereitet sein sollten: Der schwangerschaftsbedingte Schnupfen (pregnancy-induced rhinitis, PIR) [9, 10]. Er wird wie folgt charakterisiert [9]:

  • Die schwangerschaftsbedingte Rhinitis tritt in der Schwangerschaft auf, obwohl vorher keine ähnlichen Probleme bestanden.
  • Sie kann zu jedem Zeitpunkt in der Schwangerschaft zum ersten Mal auftreten.
  • Sie hält mindestens sechs Wochen lang an.
  • Innerhalb von zwei Wochen nach der Entbindung lassen die Symptome nach.

Warum diese Sonderform des Schnupfens entsteht, ist nicht vollständig geklärt. Verschiedene Theorien vermuten, dass diese Erkrankung durch die veränderte Konzentration der Geschlechtshormone begünstigt wird. Die gute Nachricht: Werdende Mütter, die bereits an Asthma oder Heuschnupfen leiden, haben kein erhöhtes Risiko, eine schwangerschaftsbedingte Rhinitis zu bekommen. Lediglich Raucherinnen sind etwas häufiger betroffen als Nichtraucherinnen.

Schnupfen bei älteren Menschen

Insbesondere der allergische Schnupfen tritt bei älteren Erwachsenen häufiger auf, als oft angenommen wird [4]. Unter den Erwachsenen der Altersgruppe ab 65 Jahren betrifft er etwa zehn Prozent – darunter viele, die auch einen nicht-allergischen Schnupfen haben.

Im Alter verändert sich die Nase – und das hat einen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, einen Schnupfen zu bekommen. Genauer passiert dann Folgendes:

  • Die Nasenspitze senkt sich etwas ab, da die unterstützenden Strukturen geschwächt werden und das Bindegewebe nachlässt.
  • Die Knorpel, die der Nase ihre Form geben, werden ebenfalls geschwächt.
  • Die Nasenhöhle verändert ihre Form.
  • Die Schleimhäute bilden sich etwas zurück und werden trockener. Sie werden schlechter durchblutet.

Insbesondere die Veränderungen der Schleimhäute sorgen dafür, dass die Anfälligkeit für Schnupfensymptome steigt. Diese werden dann unter dem Namen atrophischer Schnupfen zusammengefasst und gehen mit einer verstopften Nase, Verkrustungen der ausgetrockneten Nasenschleimhaut und manchmal einem unangenehmen Geruch einher. In diesem Umfeld haben es Infektionen, zum Beispiel durch Bakterien, leicht, und sorgen so für weitere Beschwerden.

Weitere Faktoren, die zu der Häufigkeit von Schnupfen bei älteren Menschen beitragen, sind der übliche Gebrauch mehrerer Medikamente zur Behandlung anderer Erkrankungen sowie Umweltfaktoren: Wenn diese Patienten etwa in einer Gemeinschaftsunterkunft leben, haben sie möglicherweise einen eingeschränkten Einfluss auf die Gestaltung ihres Umfelds und können zum Beispiel bei einer Hausstauballergie Schwierigkeiten haben, die Allergene zu vermeiden.

Ein Mann reibt sich das Auge, weil sein Schnupfen mit einer Bindehautentzündung einhergeht.

Manchmal beschränken sich die Schnupfensymptome nicht auf die Nase - auch die Augen können in Mitleidenschaft gezogen werden.

Typische Ursachen von Schnupfen

Schnupfenbeschwerden können auf unterschiedliche Art entstehen: Häufig werden sie durch eine ansteckende Infektion oder eine nicht ansteckende allergische Reaktion ausgelöst. Aber auch bestimmte Medikamente und weitere Erkrankungen können für eine entzündete, gereizte und angeschwollene Nasenschleimhaut sorgen.

Schnupfen aufgrund einer Infektion

Häufig entsteht der klassische Schnupfen durch eine Infektion mit einem viralen Erreger [2, 11]. Dabei löst das Virus eine Entzündung der Nasenschleimhaut aus, die darauf mit einer Schwellung und einer vermehrten Schleimbildung reagiert. Die wichtigsten unter den über 200 viralen Erregern, die Schnupfensymptome hervorrufen können, sind [11, 12]:

  • Rhinoviren
  • Coronaviren
  • Coxsackieviren
  • Parainfluenzaviren

Der akute Schnupfen tritt in diesen Fällen beispielsweise als Symptom einer Erkältung oder eines grippalen Infekts auf. Diese viralen Infektionskrankheiten sind in der Regel hoch ansteckend und werden daher leicht per Tröpfcheninfektion übertragen – zum Beispiel, wenn die erkrankte Person niest und eine andere Person die kontaminierte Luft einatmet. Besonders leicht haben es die Viren in Situationen, in denen viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen – zum Beispiel in Kindergartengruppen, Schulklassen oder Gemeinschaftsbüros [12].

Allergischer Schnupfen

Bei einem allergischen Schnupfen wird die Entzündung der Nasenschleimhaut nicht durch Krankheitserreger wie Viren, sondern durch eigentlich harmlose Stoffe in der Luft ausgelöst [12]. Dabei reagiert das körpereigene Immunsystem auf bestimmte Auslöser (Allergene) – es folgen die typischen Schnupfensymptome [2]. Mögliche Allergene können sein [2, 13]:

  • Pollen von Gräsern und Bäumen, die zum Beispiel einen Heuschnupfen auslösen können
  • Hausstaubmilben, die umgangssprachlich zur „Hausstauballergie“ führen
  • Haare, Schuppen und Federn von Tieren
  • Schimmelpilze
  • Bestimmte chemische Stoffe oder Stäube, mit denen Betroffene etwa bei der Arbeit in Kontakt kommen

Während manche dieser Allergien nur zu bestimmten Jahreszeiten relevant sind, zum Beispiel während der Blütesaison, können andere Allergene das ganze Jahr über für Beschwerden sorgen. Dabei betreffen sie häufig nicht nur die Nase, sondern auch die Augen [13]. Hier ruft die allergische Rhinitis zum Beispiel Rötungen, Schwellungen, Juckreiz und manchmal eine Bindehautentzündung hervor.

Schnupfen durch Medikamentengebrauch

Der Gebrauch verschiedener Medikamente kann als Nebenwirkung einen Schnupfen mit sich ziehen [14]. Darunter sind zum einen mehrere Schmerzmittel aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika wie Aspirin und Ibuprofen, zum anderen aber auch weitere Wirkstoffe wie Clonidin und Guanethidin, die zum Beispiel gegen Bluthochdruck eingesetzt werden.

Mit der Rhinitis medicamentosa existiert eine besondere Form des Schnupfens, die ausgerechnet durch den übermäßigen Einsatz von Nasensprays und -tropfen zur Symptomlinderung hervorgerufen wird [2]. Wenn diese Wirkstoffe, zum Beispiel Phenylephrin, Naphazolin oder Oxymetazolin, länger als drei bis vier Tage angewendet werden, kann die Nasenschleimhaut mit einer erneuten Schwellung und Verstopfung reagieren [2, 14].

Ursachen des chronischen Schnupfens

Wenn Patienten unter einer chronischen, also länger anhaltenden Rhinitis leiden, findet sich oft zunächst ein akuter Schnupfen in der Krankheitsgeschichte, der üblicherweise durch eine virale Infektion oder andere Entzündung verursacht wurde [2]. In manchen Fällen entwickelt sich aus einer solchen einmaligen Erkrankung ein andauernder, chronischer Schnupfen.

Ein chronischer Schnupfen kann aber vereinzelt auch auf eine andere, in der Regel infektiöse Erkrankung hinweisen. Darunter fallen:

  • Bakterielle Infektionen, zum Beispiel Syphilis, Tuberkulose, Rhinosklerom, Lepra
  • Infektionen mit einem Pilz wie die Blastomykose, Histoplasmose
  • Parasitenbefall wie bei der Leishmaniose

Hier sorgen entzündete Wunden (Granulome) und im weiteren Verlauf ein Abbau von weichem Gewebe und Knorpel in der Nase für die andauernden Schnupfenbeschwerden.

Mit der atrophischen Rhinitis existiert außerdem eine chronische Form des Schnupfens, die nicht auf eine Infektion, sondern auf weitgehend natürliche Prozesse in der Nase zurückgeht. Wenn die Nasenschleimhaut im Alter an Feuchtigkeit verliert und dünner wird, steigt die Anfälligkeit für wiederkehrende oder anhaltende Reizungen, die Schnupfenbeschwerden hervorrufen können.

Weitere Ursachen für Schnupfen

Manchmal lässt sich kein bestimmter Auslöser im Rahmen einer Erkrankung oder Allergie finden – und trotzdem werden Betroffene von einem vasomotorischen Schnupfen geplagt [2]. Das kann etwa der Fall sein, wenn die Nasenschleimhaut überempfindlich auf bestimmte Reize reagiert, ohne dabei allergisch zu sein. Typische Auslöser sind dann scharfe Gewürze und Gerichte, Parfums oder Staub.

Diagnose und Untersuchungen bei Schnupfen

Bei der Diagnose steht die Frage im Vordergrund, ob es sich um einen viralen, bakteriellen oder allergischen Schnupfen handelt – denn dieser Faktor entscheidet oft über den weiteren Behandlungsverlauf [15].

Wenn Sie sich mit Ihren Schnupfenbeschwerden beim Hausarzt oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt vorstellen, wird er Ihnen zunächst einige Fragen rund um Ihre Symptome stellen. Er möchte zum Beispiel wissen, seit wann diese auftreten, ob Sie aktuell Medikamente einnehmen und ob Sie bestimmten Allergenen ausgesetzt waren.

Anschließend schaut er Ihnen in Rachen und Hals sowie in die Nase und eventuell in die Nasennebenhöhlen. Mit einem Abstrich entnimmt der Arzt etwas Schleim aus der Nase, um ihn auf verschiedene Erreger zu untersuchen. Wenn möglicherweise eine Allergie vorliegt, wird oft ein Pricktest durchgeführt [15, 16]. Dabei werden verschiedene Allergene, die besonders häufig für allergische Reaktionen sorgen, am Unterarm auf die Haut aufgebracht. So kann das für Ihre Beschwerden verantwortliche Allergen oft schnell gefunden werden.

Häufigkeit

Unter den allergischen Erkrankungen ist der allergische Schnupfen die unangefochtene Nummer 1 [17]. Etwa jeder dritte Erwachsene leidet in Deutschland an einer Allergie gegen das eine oder andere Allergen, und etwa jeder Fünfte kämpft früher oder später mit einem allergischen Schnupfen. Allein der besonders häufige Heuschnupfen betrifft im Laufe ihres Lebens etwa 15 Prozent aller Erwachsenen.

Während Schnupfenbeschwerden als Reaktion auf ein Allergen je nach Auslöser ganzjährig oder hauptsächlich in der Blütesaison auftreten, kann der akute und oft ansteckende Schnupfen das ganze Jahr über auftreten [1]. Allerdings konnten auch hier bestimmte Risikophasen identifiziert werden: Im frühen Herbst und im Frühling steigen die Fallzahlen für die akute Schnupfen Rhinitis.

Im Frühjahr und Sommer leiden viele Menschen unter einer Pollenallergie, die Schnupfen verursacht.

Krankheitsverlauf

Dauer

Die typische Inkubationszeit, also der Zeitraum zwischen der Ansteckung und den ersten Symptomen, kann beim akuten infektiösen Schnupfen beträchtlich schwanken: Sie beträgt einen bis sieben Tage [1, 3].

Anschließend kann die Akutphase des Schnupfens vier bis neun Tage dauern, wobei virale Infektionen oft schneller abheilen als bakterielle Erkrankungen. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen hinterlässt der Schnupfen keine gesundheitlichen Spuren.

Komplikationen

Insgesamt sind Komplikationen bei einem Schnupfen eher selten – sie können aber durchaus auftreten, insbesondere, wenn Bakterien im Spiel sind [18]. Allgemein können die verschiedenen Formen des Schnupfens zu folgenden Komplikationen führen [5, 18]:

Vorsicht ist bei einer bekannten Pollenallergie angesagt: Denn viele Betroffene reagieren dann nicht nur auf die Pollen selbst, sondern auch auf bestimmte Obst- und Gemüsesorten sowie Nüsse [5]. Diesen Zusammenhang zwischen verschiedenen Allergenen nennt man Kreuzallergie.

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Ein akuter, einmaliger Schnupfen ist üblicherweise kein Grund für einen Arztbesuch und kann eigenständig auskuriert werden [15]. Wer immer wieder an einem Schnupfen leidet oder Beschwerden hat, die saisonabhängig auftreten und allergisch bedingt sein könnten, sollte sich aber ärztlich beraten lassen – denn eine Allergie gegen Pollen oder andere Allergene sollte von einem HNO Arzt medizinisch behandelt oder zumindest begleitet werden [5, 12].

Medikamente und Hausmittel gegen Schnupfen

Meist vergeht der akute Schnupfen innerhalb von einigen Tagen von selbst. Nach Bedarf können Sie aber zu verschiedenen Hausmitteln und rezeptfreien Medikamenten aus der Apotheke greifen, um Ihren Körper bei der Genesung zu unterstützen [1, 2, 19]:

Schnupfen vorbeugen

Wenn Sie einem akuten Schnupfen und damit den zugrundeliegenden Infektionskrankheiten wie Erkältung oder grippalem Infekt vorbeugen möchten, können Sie einige Tipps beachten [20]:

  • Stärken Sie Ihr Immunsystem durch Spaziergänge bei jedem Wetter, Wechselduschen und Saunabesuche.
  • Sorgen Sie für ausreichend Schlaf und einen möglichst ausgeglichenen, stressarmen Alltag.
  • Eine gesunde Ernährung mit Vitamin C versorgt den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen.
  • Achten Sie auf die Einhaltung von Hygienemaßnahmen wie regelmäßigem Händewaschen und setzen Sie nach Bedarf ein Desinfektionsmittel ein.

Fazit

Ein akuter Schnupfen ist oft nach einigen Tagen wieder vorbei – wenn Ihre Symptome durch eine allergische Reaktion, zum Beispiel auf Gräserpollen, ausgelöst werden, müssen Sie sich möglicherweise etwas länger gedulden. Insbesondere bei einer akuten Rhinitis, die mit einer viralen Infektion zusammenhängt, können Sie den Heilungsprozess durch Hausmittel wie Dampfinhalationen und rezeptfreie Medikamente wie Nasensprays mit Kochsalz unterstützen. Lassen Sie sich per MAYD App von einem Apotheker-vor-Ort beraten und erhalten Sie innerhalb von 30 Minuten die passenden Produkte nach Hause, mit denen Sie Ihren Schnupfen und verstopfte Nase schnell in den Griff bekommen.

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Alice Ferchland

Alice Ferchland ist approbierte Apothekerin. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Pharmazie studiert und als Gastwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt an der University of Sydney in Australien absolviert. Heute berät Sie zu pharmazeutischen Fragestellungen in Berlin und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen wie MAYD als Produkt Managerin.

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Quellen
Verlauf

[1] Albrecht M, Heilemann N, Ströhlein LM. Schnupfen. stiftung-gesundheitswissen.de. Veröffentlicht am 11. Dezember 2018. Abgerufen am 19. Juli 2023.

[2] Fried MP. Rhinitis. MSD Manual. Veröffentlicht im Dezember 2021. Abgerufen am 19. Juli 2023.

[3] Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. Schnupfen – Anzeichen und Verlauf. hno-aerzte-im-netz.de. Abgerufen am 19. Juli 2023.

[4] Baptist AP, Nyenhuis SM. Rhinitis of the Elderly. In: Bernstein J., Hrsg. Rhinitis and Related Upper Respiratory Conditions. Springer Cham;2018:123–136.

[5] Allergieinformationsdienst. Typische Symptome einer allergischen Rhinitis. allergieinformationsdienst.de. Veröffentlicht am 20. März 2018. Abgerufen am 19. Juli 2023.

[6] Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. Schnupfen – Besonderheiten bei Kindern. hno-aerzte-im-netz.de. Abgerufen am 19. Juli 2023.

[7] Berger WE, Schonfeld JE. Nonallergic Rhinitis in Children. In: Baraniuk JN, Shusterman D, Hrsg. Nonallergic Rhinitis. Informa Healthcare USA, Inc.;2017:197–207.

[8] Bolz M, Körber S, Reimer T, et al. Begleiterkrankungen in der Schwangerschaft. Deutsches Ärzteblatt international. 2017;114:616–626.

[9] Orban N, Maughan E, Bleach N. Pregnancy-induced rhinitis. Rhin. 2013;51(2):111–9.

[10] Ellegård EK, Karlsson NG, Ellegård LH. Rhinitis in the Menstrual Cycle, Pregnancy, and Some Endocrine Disorders. In: Baraniuk JN, Shusterman D, Hrsg. Nonallergic Rhinitis. Informa Healthcare USA, Inc.;2017:305–321.

[11] Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. Schnupfen – Ursachen und Risiken. hno-aerzte-im-netz.de. Abgerufen am 19. Juli 2023.

[12] Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. Was ist Schnupfen? hno-aerzte-im-netz.de. Abgerufen am 19. Juli 2023.

[13] Allergieinformationsdienst. Was versteht man unter (allergischer) Rhinitis? allergieinformationsdienst.de. Veröffentlicht am 20. März 2018. Abgerufen am 19. Juli 2023.

[14] Varghese M, Glaum MC, Lockey RF. Drug-induced rhinitis. Clinical & Experimental Allergy. 2010;40(3):381–384.

[15] Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. Schnupfen – Untersuchung und Diagnose. hno-aerzte-im-netz.de. Abgerufen am 19. Juli 2023.

[16] Allergieinformationsdienst. Diagnose der allergischen Rhinitis. allergieinformationsdienst.de. Veröffentlicht am 20. März 2018. Abgerufen am 19. Juli 2023.

[17] Allergieinformationsdienst. Verbreitung. allergieinformationsdienst.de. Veröffentlicht am 20. März 2018. Abgerufen am 19. Juli 2023.

[18] Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. Schnupfen – mögliche Komplikationen. hno-aerzte-im-netz.de. Abgerufen am 19. Juli 2023.

[19] Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. Schnupfen – Behandlung beim HNO-Arzt. hno-aerzte-im-netz.de. Abgerufen am 19. Juli 2023.

[20] Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. Schnupfen – vorbeugende Tipps. hno-aerzte-im-netz.de. Abgerufen am 19. Juli 2023.

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