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Windpocken: Symptome und Behandlung bei Kindern und Jugendlichen und Erwachsenen

Windpocken, auch bekannt als Varizellen, sind eine hochansteckende Viruserkrankung, die hauptsächlich Kinder betrifft. Doch auch Erwachsene können davon betroffen sein. Die Infektion wird durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht und geht mit charakteristischen Beschwerden wie Fieber und Hautausschlag einher.

Veröffentlicht:
29.6.2023
Letzte Änderung:
29.6.2023
10
min.
Medizinisch geprüft von:
Alice Ferchland

Medizinisch geprüft

Dieser Artikel wurde medizinisch geprüft, um sicherzustellen, dass der Inhalt auf aktuellen und zuverlässigen medizinischen Forschungsergebnissen oder klinischen Studien basiert. Es wurden mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und alternative Behandlungsoptionen wurden in Betracht gezogen. Die medizinische Prüfung garantiert jedoch nicht die absolute Richtigkeit und Genauigkeit des Inhalts, da die medizinische Forschung ständigem Fortschritt unterliegt. Die wissenschaftlichen Quellen, auf welchen die gebotenen Informationen beruhen finden sich im Anschluss des Artikels.
krankes Kind mit Windpocken

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Windpocken: Das Wichtigste in Kürze

  • Windpocken sind eine hochansteckende Viruserkrankung, die durch  Varizella-Zoster-Viren verursacht wird.
  • Typische Symptome sind ein juckender Hautausschlag mit Bläschen, Fieber und allgemeines Unwohlsein.
  • Die Ansteckung erfolgt von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion oder direkten Kontakt mit den Bläschen.
  • Windpocken betreffen vor allem Kinder, sie können aber auch bei Erwachsenen auftreten.
  • In den meisten Fällen heilt die Infektion in 2 bis 3 Wochen von selbst ab, Beschwerden wie Fieber oder Juckreiz können aber eine symptomatische Behandlung erfordern.
  • Windpocken zeigen vor allem bei Säuglingen, Schwangeren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf. Sie sollten daher unbedingt einen Arzt aufsuchen.
  • Ebenso sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn IhreBeschwerden zu starken Schmerzen führen oder nicht abklingen.
  • Gegen das Virus gibt es mittlerweile eine Impfung, mit der der Ausbruch der Erkrankung verhindert oder der Krankheitsverlauf gemildert werden kann.

Wenn die Haut juckt und brennt – an diesen Symptomen erkennen Sie Windpocken

Nachdem es zum Kontakt mit den Varizella-Zoster-Viren gekommen ist, beträgt die Inkubationszeit in der Regel 10 bis 21 Tage. Zu den ersten Beschwerden gehören Fieber, Müdigkeit und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Das charakteristischste Merkmal der Erkrankung ist der typische Hautausschlag, der sich als juckende Bläschen am gesamten Körper zeigen kann. Die Bläschen entwickeln sich in verschiedenen Stadien: Zu Beginn treten kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Blasen auf, die sich schließlich öffnen und zu offenen Wunden führen, auf denen sich im Anschluss eine Kruste bzw. Schorf bei der Abheilung bildet. Windpocken führen oft zu starkem Juckreiz, dürfen aber nicht aufgekratzt werden, um eine Infektion der wunden Hautstellen zu vermeiden.

Windpocken werden von Mensch zu Mensch übertragen

Windpocken werden durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht, das zur Familie der Herpes-Viren gehört. Die Infektion mit dem Virus erfolgt in der Regel durch direkten Kontakt mit den Pocken beziehungsweise Bläschen einer infizierten Person, oder durch das Einatmen von Tröpfchen.

Die Erkrankung ist hochansteckend, und eine infizierte Person kann das Virus bereits einige Tage vor dem Auftreten des typischen Ausschlags übertragen.

Kinder sind am häufigsten von Windpocken betroffen, da sie in der Regel noch keinen ausreichenden Immunschutz gegen das Virus entwickelt haben. Auch Erwachsene können sich anstecken, vor allem, wenn sie die Krankheit in der Kindheit selbst nicht hatten oder nicht geimpft wurden.

Behandlung bei Varizella Zoster Viren

Die Behandlung von Windpocken zielt in erster Linie darauf ab, die Beschwerden zu lindern und den Juckreiz zu reduzieren. Es gibt verschiedene Hausmittel und Medikamente, die dabei helfen können. Eine bewährte Option ist die Verwendung von kühlenden Lotionen wie Anaesthesulf Lotio oder Tannosynt Creme, um den Juckreiz zu lindern und die Haut zu beruhigen. Darüber hinaus können antivirale Medikamente verschrieben werden, vor allem bei Risikogruppen wie Erwachsenen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem.

Wann man bei Windpocken zum Arzt gehen sollte

Eine Erkrankung mit Windpocken hat in der Regel einen milden Verlauf und heilt in der Regel von selbst ab. Wenn sich die Beschwerden verschlimmern, zu Schmerzen führen oder eine Entzündung der Haut sichtbar wird, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Auch wenn Sie oder Menschen in Ihrem Umfeld zu Risikogruppen gehören, ist es wichtig, eine Varizellen-Infektion vom Arzt abklären zu lassen. Hierzu zählen Säuglinge, Schwangere und Menschen mit Immunerkrankungen.

Varizella Zoster Viren verursachen Windpocken

Der Begriff Windpocken (oder auch Varizellen beziehungsweise Wasserpocken) beschreibt eine virale Infektionserkrankung, die durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV) verursacht wird und vor allem an ihrem charakteristischen Hautausschlag erkennbar ist. Die Viren sind insbesondere bei Kindern verbreitet und gelten als klassische Kindergarten-Krankheit. Prinzipiell können sich aber auch erwachsene Menschen mit dem Virus infizieren.

Varizellen zählen zu den Herpesviren und können beim Menschen neben Windpocken auch Gürtelrose, auch Herpes Zoster genannt, und das Ramsay-Hunt-Syndrom hervorrufen. Eine Ansteckung mit Varizellen führt beim ersten Kontakt zum Ausbruch von Windpocken, gegen die dann aber eine lebenslange Immunität besteht. Kommt es danach nochmal zu einem Kontakt mit dem Virus, treten keine Windpocken-Bläschen mehr auf, sondern Herpes Zoster. Da der Körper in der Regel sehr schnell Antikörper bilden kann, kommt es nur sehr selten zu einer dritten Virusinfektion mit Gürtelrose oder Herpes Zoster.

Die häufigsten Symptome bei Windpocken

Die Beschwerden können sich je nach Alter und Immunstatus unterscheiden. Windpocken im Anfangsstadium beginnen meistens mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Innerhalb von ein bis zwei Tagen entwickeln sich dann der Hautausschlag und die mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen, die sich über den gesamten Körper verteilen können.

Kind mit Windpocken und Fieber

Die Bläschen jucken stark und können Krusten bilden, die nach einigen Tagen abheilen. Während des Krankheitsverlaufs können weitere Beschwerden auftreten, darunter Halsschmerzen, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen.

Auch Komplikationen sind bei Windpocken möglich, vor allem bei Risikogruppen. Bei Jugendlichen und Erwachsenen verläuft die Viruskrankheit oft schwerer als bei Kindern. Mögliche Komplikationen umfassen:

  • bakterielle Infektionen der Haut
  • Lungenentzündung
  • Gehirnentzündung (Enzephalitis)
  • Entzündung von inneren Organen (z.B. Leber)

Menschen mit einem angeschlagenen Immunsystem, zum Beispiel Patienten mit HIV/AIDS oder Personen, die Immunsuppressiva einnehmen, haben ein höheres Risiko für schwerwiegende Verläufe. Bei Schwangeren kann das Virus zudem das ungeborene Kind nachhaltig schädigen

Beim Auftreten von Komplikationen oder schweren Symptomen sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Varizellen treten vor allem bei kleinen Kindern auf

Windpocken betreffen in der Regel Kinder im Vorschulalter, bei denen die Beschwerden meistens milder sind als bei erwachsenen Menschen. Die Ansteckung erfolgt besonders häufig im Kindergarten. 

Auch Wasserpocken gehen bei Kindern mit typischen Symptomen wie Juckreiz und Bläschenbildung auf der Haut einher. Die Windpocken-Behandlung bei Kindern muss in der Regel nicht von einem Arzt vorgenommen werden, solange sich der Ausschlag nicht verschlimmert und der Juckreiz gelindert wird.

Mit kühlenden Lotionen und luftiger, atmungsaktiver Kleidung kann das Jucken auf der Haut erträglicher werden. Bei kleinen Kindern kann es zudem sinnvoll sein, die Fingernägel zu kürzen, damit die Haut beim Kratzen nicht verletzt wird. 

Windpocken in der Schwangerschaft können zu Komplikationen führen

Windpocken können während der Schwangerschaft besondere Risiken mit sich bringen. Wenn eine schwangere Frau, die nicht immun gegen Windpocken ist, mit dem Virus in Kontakt kommt, besteht das Risiko einer Übertragung auf das ungeborene Kind. Dies kann zu Komplikationen bis zur Fehlgeburt führen, vor allem wenn die Infektion in den ersten 20 Wochen der Schwangerschaft auftritt.

Mögliche Komplikationen bei Windpocken während der Schwangerschaft können sein:

  • Kongenitale Varizellensyndrom (CVS): Eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation, die bei einer Infektion mit Wasserpocken in der Frühschwangerschaft auftreten kann. CVS kann zu Fehlbildungen beim Kind führen, einschließlich Gewebeschäden, Augenproblemen, Entwicklungsverzögerungen und neurologischen Problemen.
  • Pneumonie: Schwangere Frauen, insbesondere solche mit geschwächtem Immunsystem, haben ein erhöhtes Risiko für eine Windpocken-Pneumonie. Bei dieser Infektion der Lunge kann es zu Atembeschwerden und anderen, langfristigen Schäden der Lunge kommen.

Wenn eine schwangere Frau in Kontakt mit Windpocken kommt oder Anzeichen und Symptome entwickelt, sollte sie umgehend einen Arzt aufsuchen.

Windpocken sind hochgradig ansteckend

Windpocken werden durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV) verursacht. Varizellen gehören zur Familie der Herpesviren und können sich in den Schleimhäuten der Atemwege, im Speichel, im Nasensekret und im Blut aufhalten. Von dort breitet sich das Virus schnell aus und kann auch auf andere Menschen übertragen werden.

Kinder im Vorschul- und Schulalter sowie Erwachsene, die noch nie an Windpocken erkrankt waren oder nicht geimpft wurden, sind besonders gefährdet. Ebenso besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko für Menschen, die an Autoimmunerkrankungen wie HIV/AIDS leiden, Krebspatienten oder Patienten, die Immunsuppressiva einnehmen.

Varizellen sind äußerst ansteckend und können leicht von Mensch zu Mensch übertragen werden. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch direkten Kontakt mit den Flüssigkeiten aus den Windpockenbläschen oder durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen. Das Virus kann auch auf Gegenständen oder Oberflächen überleben und von dort aus auf andere Personen übertragen werden. 

So wird eine Infektion mit dem Varizella Zoster Virus  diagnostiziert

Ein erfahrener Arzt kann Varizellen oft anhand der charakteristischen Anzeichen auf der Haut erkennen. Manchmal sind aber auch weitere Untersuchungen für eine eindeutige Diagnose notwendig. Dabei können folgende Methoden eingesetzt werden:

  • Körperliche Untersuchung: Wenn bereits ein Hautausschlag sichtbar ist, wird überprüft, in welcher Phase sich die juckenden, roten Bläschen befinden, oder ob sich bereits erste Krusten bilden.
  • Anamnese: Im Gespräch mit dem Arzt werden der bisherige Verlauf der Erkrankung und mögliche Kontakte zu infizierten Personen besprochen, um den weiteren zeitlichen Verlauf der Infektion einzuschätzen.
  • Labortests: Bei Risikogruppen (zum Beispiel Schwangeren) kann eine Blutuntersuchung durchgeführt werden, um Antikörper gegen das Virus nachzuweisen.

So häufig sind Kinder und Erwachsene von Windpocken betroffen

Windpocken waren früher eine weit verbreitete Kinderkrankheit. Vor der flächendeckenden Einführung der Impfung hatte nahezu jedes Kind im Vorschulalter Kontakt mit dem Virus und seinen Symptomen. In Deutschland erkrankten bis 2004 etwa  750.000 Menschen jährlich an der Virusinfektion.

Mit der Einführung der Windpocken-Impfung sind die Infektionszahlen jedoch in vielen Ländern deutlich zurückgegangen. Trotzdem sind Varizellen nach wie vor keine Seltenheit. Vor allem in öffentlichen Einrichtungen wie Kindergärten oder Schulen kommt es immer wieder zum Ausbruch der Erkrankung. 2020 erkrankten etwa 11.300 Menschen an Varizellen, wobei 90 Prozent ungeimpft waren.

Von Hautausschlag zu juckenden Bläschen – so verläuft die Infektion mit Varizellen

Der Verlauf der Viruserkrankung kann von Person zu Person variieren. Nach der Ansteckung dauert es in der Regel etwa 10 bis 21 Tage, bis die ersten Symptome auftreten. In dieser Zeit vermehrt sich das Varizella-Zoster-Virus im Körper, ohne dass äußerliche Symptome sichtbar sind.

Der typische Verlauf der Windpocken beginnt mit leichten grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Innerhalb weniger Tage entwickeln sich dann Ausschlag und juckende Bläschen.

Der Ausschlag beginnt oft im Gesicht, auf der Kopfhaut und am Oberkörper und breitet sich dann auf den Rest des Körpers aus. Die Bläschen durchlaufen verschiedene Stadien: Zuerst entstehen kleine rote Flecken, die sich innerhalb weniger Stunden in flüssigkeitsgefüllte Bläschen verwandeln. Diese Bläschen können stark jucken und sind hochgradig ansteckend.

Im weiteren Verlauf platzen die Bläschen auf und bilden Krusten, die nach einigen Tagen abfallen. Dieser Prozess dauert etwa 10 bis 14 Tage. Während dieser Zeit können auch neue Bläschen auftreten.

Arzt macht Bluttest

Windpocken haben eine lange Inkubationszeit

Eine Varizelleninfektion dauert insgesamt 10 bis 14 Tage, wobei schon im Vorfeld eine Inkubationszeit von 10 bis 21 Tagen vorliegt. Nach dem Auftreten der ersten Symptome entwickelt sich innerhalb weniger Tage der typische Hautausschlag. Diese Phase, in der sich der Hautausschlag ausbreitet und neue Bläschen entstehen, dauert in der Regel 5 bis 7 Tage. Im weiteren Verlauf der Erkrankung platzen die Bläschen auf und bilden Krusten, die nach und nach abfallen. Dieser Heilungsprozess kann ebenfalls 5 bis 7 Tage dauern.

Nach überstandener Windpocken-Infektion entwickelt der Körper eine lebenslange Immunität gegen das Virus. Es ist jedoch möglich, dass die Viren im späteren Leben reaktiviert werden und Gürtelrose Herpes zoster verursachen.

Varizellen können zu Komplikationen führen

In den meisten Fällen verläuft eine Windpockeninfektion ohne schwerwiegende Komplikationen und heilt von selbst ab. Dennoch besteht bei bestimmten Personen ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe. Zu den möglichen Komplikationen gehören:

  • Bakterielle Infektionen: Durch das Aufkratzen der juckenden Bläschen können Bakterien in die Haut eindringen und eine Infektion verursachen.
  • Lungenentzündung (Pneumonie): Sie tritt vor allem bei Jugendlichen und Erwachsenen auf und kann zu Atembeschwerden, Husten, Fieber und allgemeinem Unwohlsein führen.
  • Hirnentzündung (Enzephalitis): Sie äußert sich durch Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Fieber, Krampfanfälle oder Bewusstseinsstörungen.
  • Entzündungen: In seltenen Fällen können Varizellen zu Entzündungen der Nieren, der Bauchspeicheldrüse, der Gelenke oder der Leber führen.

Wann Sie bei Windpocken einen Arzt aufsuchen müssen

In den meisten Fällen heilen Varizellen ohne Komplikationen von selbst aus. Dennoch gibt es bestimmte Situationen, in denen es wichtig ist, einen Arzt aufzusuchen. Dazu gehören vor allem schwere und schmerzhafte Beschwerden, die sich über Tage nicht bessern oder auftretende Komplikationen.

Wenn Sie schwanger sind und mit einer infizierten Person Kontakt hatten, sollten Sie umgehend ärztlichen Rat einholen und aufmerksam beobachten, ob sich Symptome zeigen. 

Ebenso sollten Erwachsene mit Varizellen-Anzeichen einen Arzt aufsuchen, da bei ihnen ein höheres Risiko für Komplikationen besteht. Auch bei Säuglingen, Jugendlichen oder Personen mit Autoimmunerkrankungen kann es sinnvoll sein, zum Arzt zu gehen und Beschwerden frühzeitig abklären zu lassen.

So werden Varizellen behandelt

Bei der Therapie von Varizellen geht es vor allem darum, Beschwerden wie Juckreiz zu reduzieren und weitere Infektionen der Haut zu verhindern. Neben kühlenden Lotionen, die die gereizte Haut beruhigen und gegen das Jucken wirken, kommen auch fiebersenkende und antivirale Medikamente zum Einsatz.

Während der Erkrankung ist es besonders wichtig, auf eine gute Hygiene und Hautpflege zu achten, um Hautschädigungen zu vermeiden. Die betroffenen Hautstellen dürfen nicht aufgekratzt werden und sollten auch nicht mit enger bzw. scheuernder Kleidung bedeckt werden. 

Hausmittel und rezeptfreie Medikamente können Abheilung unterstützen

Neben kühlenden Lotionen gibt es auch klassische Hausmittel, die gegen den Juckreiz helfen können. Ein warmes Bad kann die Haut beruhigen und das Jucken eindämmen. Das Wasser sollte allerdings nicht zu heiß sein, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen. Beim Abtrocknen ist es ebenfalls wichtig, die Haut nur sanft abzutupfen und nicht mit Kraft über die betroffenen Stellen zu reiben.

Neben Hausmitteln gibt es ebenso Medikamente, die bei Windpocken-Symptomen eingesetzt werden können. In der MAYD-App finden Sie neben den folgenden Optionen noch weitere passende Arzneimittel:

1.   Anaesthesulf Lotio: Anaesthesulf Lotio ist eine kühlende Lotion, die den Juckreiz lindern und betroffene Hautstellen beruhigen kann. Mehr Informationen finden Sie hier.

2.   Tannosynt Creme: Enthält den Wirkstoff Tannin, der entzündungshemmend wirkt und dazu beitragen kann, die juckenden Windpocken-Bläschen auszutrocknen. Mehr Informationen finden Sie hier.

3.  Paracetamol-ratiopharm 500 mg Tabletten: Bei Fieber und Unwohlsein können fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol eingenommen werden. Mehr Informationen zur Dosierung und Anwendung finden Sie hier.

4.  Tannolact Lotio: Diese kühlende Lotion lindert Juckreiz und versorgt die Haut gleichzeitig mit sanfter Pflege. Mehr Informationen bekommen Sie hier.

Kind mit Windpocken wird mit medizinischer Creme behandelt

Über die MAYD-App können Sie sich von Ihrem Apotheker vor Ort zur Auswahl und Anwendung der richtigen Medikamente beraten und sich diese in 30 Minuten nach Hause liefern lassen! 

Behandlungsmöglichkeiten und Therapien bei Varizellen

Bei Windpocken ist in den meisten Fällen eine symptomatische Behandlung ausreichend. Folgende Behandlungsmöglichkeiten und Therapieansätze können bei Windpocken angewendet werden:

  • Linderung von Juckreiz und Hautausschlag mit Lotionen, kühlenden Kompressen oder Bädern
  • Schmerzlinderung und Fiebersenkung mit rezeptfreien Schmerzmitteln
  • Sorgfältige Hygiene durch regelmäßiges Händewaschen und Abdecken der Bläschen mit sauberen Verbänden oder Kleidung
  • Antivirale Medikamente zur Behandlung bei Komplikationen und schweren Verläufen

Eine Windpocken-Impfung ist die beste Prävention

Die beste Methode, um sich gegen Windpocken abzusichern, ist die Impfung. Sie gehört seit 2004 zu den von der Impfkommission STIKO empfohlenen Maßnahmen und beinhaltet zwei Impfdosen, die Kinder im Alter von 11 bis 14 Monaten sowie 15 und 23 Monaten erhalten

Die Impfung schützt nicht nur vor dem Ausbruch der Erkrankung, sondern auch vor möglichen Komplikationen. Deshalb ist Impfen auch für Erwachsene, die bisher noch keine Varizellen-Infektion hatten, sinnvoll. 

Impfen reduziert zudem die Verbreitung des Virus in der Bevölkerung und schützt somit auch Personen, die nicht geimpft werden können – also Säuglinge oder Menschen mit Immunschwäche.

Auch Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen, insbesondere nach dem Kontakt mit erkrankten Personen, und das Abdecken von Mund und Nase beim Husten oder Niesen kann die Prävention von Varizellen unterstützen.

Windpocken haben in der Regel einen milden Verlauf

Windpocken sind eine weit verbreitete Viruserkrankung, die vor allem Kinder betrifft. Sie verursachen typischerweise einen juckenden Hautausschlag mit Bläschen und können von Fieber und allgemeinem Unwohlsein begleitet sein. Obwohl die meisten Fälle von Windpocken mild verlaufen und von selbst abheilen, können Komplikationen auftreten, insbesondere bei gefährdeten Personengruppen. Die beste Methode zur Prävention von Windpocken ist die Impfung, die den Krankheitsverlauf mildern oder sogar verhindern kann. Bei Verdacht auf Windpocken oder dem Auftreten von Komplikationen ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten.

 

Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nicht zur Selbstdiagnose geeignet und ersetzt keine Beratung durch einen Arzt oder eine ausgebildete Fachkraft. Er dient lediglich dem Überblick über das Krankheitsbild bei gesunden Menschen und ist nach bestem Wissen recherchiert, verfasst und geprüft, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.

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Alice Ferchland

Alice Ferchland ist approbierte Apothekerin. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Pharmazie studiert und als Gastwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt an der University of Sydney in Australien absolviert. Heute berät Sie zu pharmazeutischen Fragestellungen in Berlin und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen wie MAYD als Produkt Managerin.

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Quellen
Verlauf

1.     Robert Koch-Institut. RKI-Ratgeber: Windpocken (Varizellen), Gürtelrose (Herpes zoster) rki.de; 2017.

2.     Robert Koch-Institut. Schutzimpfung gegen Windpocken (Varizellen): Antworten auf häufig gestellte Fragen rki.de 2021.

3.     Bundesministerium für Gesundheit. Windpocken: Ursachen, Behandlung und Vorbeugung. gesund.bund.de, 2020

4.    Deutsches Ärzteblatt. Starker Rückgang der Windpocken durch Impfung. Deutsches Ärzteblatt, 2013.

5.   Health Science Service Ltd. Windpocken (Varizellen) in der Schwangerschaft. schwangerundkind.de.

6.   Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Windpocken-Impfung bei Jugendlichen impfen-info.de.

7.   Borsch J. Varicella zoster – ein Virus, zwei Gesichter. DAZ.online, 2019.

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