Krankheiten und Symptome
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Die Pilzinfektion: Ihre Ursachen und wie man sie wieder los wird

Eine Pilzinfektion entsteht nicht von selbst im Körper, sondern wird durch den Kontakt mit Pilzsporen aus der Umgebung oder durch eine Überwucherung von Pilzen, die normalerweise harmlos auf oder in unserem Körper leben, verursacht. Sie können viele Teile des Körpers betreffen, einschließlich Haut, Nägel und innere Organe. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über Pilzinfektionen, einschließlich ihrer Symptome, Ursachen, Diagnosemethoden und Behandlungsoptionen.

Veröffentlicht:
16.8.2023
Letzte Änderung:
16.8.2023
14
min.
Medizinisch geprüft von:
Alice Ferchland

Medizinisch geprüft

Dieser Artikel wurde medizinisch geprüft, um sicherzustellen, dass der Inhalt auf aktuellen und zuverlässigen medizinischen Forschungsergebnissen oder klinischen Studien basiert. Es wurden mögliche Risiken und Nebenwirkungen sowie Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und alternative Behandlungsoptionen wurden in Betracht gezogen. Die medizinische Prüfung garantiert jedoch nicht die absolute Richtigkeit und Genauigkeit des Inhalts, da die medizinische Forschung ständigem Fortschritt unterliegt. Die wissenschaftlichen Quellen, auf welchen die gebotenen Informationen beruhen finden sich im Anschluss des Artikels.
Schimmelpilze in einem Glas

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Zusammenfassung

  • Mykosen (Erkrankungen durch Pilze) sind eine Gruppe von Erkrankungen, die durch verschiedene Arten von Mykosen verursacht werden. 
  • Pilzinfektionen können verschiedene Körperbereiche betreffen und unterschiedliche Symptome verursachen.
  • Die Ursachen für Pilzerkrankungen sind vielfältig, oft spielen ein geschwächtes Immunsystem und bestimmte Risikofaktoren eine Rolle.
  • Die Behandlung von Mykosen erfolgt in der Regel mit Antimykotika, die lokal oder systemisch angewendet werden können.
  • Bei bestimmten Symptomen und Beschwerden sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Pilzinfektionen: Wissenswertes von A bis Z

Pilzerkrankungen, auch als Mykosen bekannt, sind mehr als nur ein lästiges Jucken, das mit einer Tube Creme behandelt werden kann. Sie sind eine komplexe Gruppe von Erkrankungen, die durch verschiedene Arten von Pilzen verursacht werden und die Fähigkeit haben, jeden Teil unseres Körpers zu infiltrieren - von der Oberfläche unserer Haut bis hin zu unseren inneren Organen. Diese unsichtbaren Eindringlinge können eine Vielzahl von Symptomen verursachen und erfordern oft eine sorgfältige medizinische Intervention [1]. 

Symptome: Wenn Pilze sich bemerkbar machen

Mykosen können eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen, die je nach betroffenem Körperbereich variieren. Im Folgenden werden einige der häufigsten Symptome von einer Pilzinfektion beschrieben.

Hautpilz

Stellen Sie sich vor, Sie wachen eines Morgens auf und bemerken eine rötliche, schuppige Stelle auf Ihrer Haut, die unangenehm juckt. Sie könnten eine Hautpilzinfektion, eine sogenannte Dermatomykose, haben. Diese unschönen Eindringlinge können Juckreiz, Rötung, Schuppung und manchmal sogar Blasenbildung verursachen [2]. 

Dermatologist untersucht einen Hautaussclag

Nagelpilz

Wenn Ihre Nägel plötzlich verfärbt, verdickt und brüchig werden, könnte ein Nagelpilz (Onychomykose) der Übeltäter sein. In einigen Fällen kann sich der Nagel sogar vom Nagelbett lösen, was zu Schmerzen und Unbehagen führen kann [3].

Fußpilz

Fußpilz (Tinea pedis) ist ein unangenehmer Gast, der sich gerne zwischen den Zehen einnistet. Er kann Juckreiz, Brennen und Hautrötungen verursachen und in schweren Fällen sogar zu Blasenbildung und Rissbildung der Haut führen [4] .

Scheidenpilz

Eine Scheidenpilzinfektion, auch Vaginalmykose genannt, zeigt sich oft durch Symptome wie Juckreiz, Brennen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und einen weißen, klumpigen Ausfluss. In einigen Fällen kann es auch zu Schwellungen und Rötungen im Vaginalbereich kommen [3].

Pilzinfektion der inneren Organe

Pilzerkrankungen der inneren Organe sind besonders tückisch. Sie können eine Vielzahl von Symptomen verursachen, die oft unspezifisch sind und von Fieber und Schüttelfrost bis hin zu Atembeschwerden und Bauchschmerzen reichen [5].

Darmpilz

Eine Darmpilzinfektion kann sich durch unterschiedliche Symptome bemerkbar machen, darunter Blähungen, Durchfall, Verstopfung und Bauchschmerzen. In einigen Fällen kann sie auch zu Müdigkeit, Kopfschmerzen und Hautproblemen führen.

Schimmelpilze

Insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem können Schimmelpilze eine Reihe von gesundheitlichen Problemen verursachen. Aber auch vor gesunden Menschen machen die Schimmelpilze keinen Halt. Die Symptome sind vielfältig und können allergische Reaktionen wie Hautausschlag und Atembeschwerden hervorrufen und auch ernste Probleme wie chronische Bronchitis und Lungenentzündung verursachen [1].

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Kinder und die Sache mit den Pilzen

Kinder sind nicht immun gegen die heimtückischen Angriffe von Pilzen. Tatsächlich können sie sogar anfälliger für bestimmte Arten von Mykosen sein, insbesondere solche, die die Haut betreffen. Hautpilz, auch bekannt als Tinea, ist eine häufige Art von Pilzinfektion, die bei Kindern auftritt. Es kann verschiedene Formen annehmen, je nachdem, welcher Teil des Körpers betroffen ist. Tinea capitis, zum Beispiel, betrifft die Kopfhaut und kann zu kahlen Stellen führen, während Tinea corporis, auch Ringelflechte genannt, runde, juckende Ausschläge auf der Haut verursachen [6,7].

Ein weiterer häufiger Pilz, der Kinder betrifft, ist der Hefepilz Candida albicans. Dieser Pilz kann eine Vielzahl von Infektionen verursachen, einschließlich Windeldermatitis, eine Art von Hautausschlag, der bei Säuglingen auftritt, und Mundsoor, eine Infektion im Mund, die weiße Flecken auf der Zunge und im Inneren der Wangen verursacht [3].

Windeldermatitis tritt im Windelbereich des Babys auf, während Mundsoor die Schleimhäute des Mundes betrifft. Eine Windeldermatitis lässt sich in der Regel gut mit Antipilzmitteln behandeln. Auch bei Soor gilt Nystatin (ein Antimykotikum) als wirksame Therapie gegen die Mykose, es können lediglich schmerzlindernde Medikamente und Salben eingesetzt werden [3].

Die Behandlung von Pilzerkrankungen bei Kindern hängt von der Art der Infektion und der Schwere der Symptome ab. In vielen Fällen können topische Antimykotika wie Cremes oder Salben verwendet werden. In schwereren Fällen oder wenn die Infektion nicht auf topische Therapien anspricht, kann ein Arzt orale Antimykotika (Tabletten oder Kapseln) verschreiben  [12].

Schwangere und Pilzinfektion: Ein heikles Thema

Schwangere Frauen haben ein erhöhtes Risiko, an einer Pilzinfektion zu leiden. Das liegt daran, dass sich ihr Hormonhaushalt verändert und das Immunsystem eine Entstehung der Pilzerkrankung damit begünstigt. Für den Fötus ist das jedoch ungefährlich, während es sicher in Mamas Bauch heranwächst. 

Schwangere Frau hält ihren Bauch

Während der Geburt kann das Baby jedoch angesteckt werden und sich die Krankheitserreger übertragen. Windeldermatitis und Soor sind mögliche Erkrankungen, die es daraufhin entwickeln kann. Deshalb sollte bei Pilzerkrankungen der Scheide spätestens eine Woche vor der geplanten Entbindung mit einer Therapie begonnen werden, unter ärztlicher Aufsicht  [8].

Pilzinfektionen bei älteren Menschen: Ein besonderes Augenmerk

Ältere Menschen sind eine Bevölkerungsgruppe, die besonders anfällig für Pilzerkrankungen ist. Dafür gibt es mehrere Gründe. Mit zunehmendem Alter können unsere natürlichen Abwehrkräfte an Effizienz verlieren, was es schwieriger macht, Infektionen abzuwehren. 

Ältere Menschen können häufiger mit chronischen Erkrankungen konfrontiert sein, die das Immunsystem weiter schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen. Zudem können bestimmte Medikamente, die zur Behandlung von altersbedingten Erkrankungen eingesetzt werden, das Abwehrsystem unterdrücken und das Risiko für Pilzinfektionen ebenso erhöhen.

Die Symptome von Mykosen bei älteren Menschen können denen bei jüngeren Erwachsenen ähneln, aber es gibt einige Unterschiede. Ältere Menschen können beispielsweise weniger wahrscheinlich einen Hautausschlag oder Juckreiz haben, was die Diagnose erschweren kann. Stattdessen können sie unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Gewichtsverlust oder allgemeines Unwohlsein haben.

Die Behandlung von Pilzerkrankungen bei älteren Menschen kann ebenso eine Herausforderung darstellen: Einige Antimykotika können bei älteren Menschen weniger wirksam sein, und eine Anpassung der Behandlungsstrategie kann erforderlich sein. Darüber hinaus können ältere Menschen auch empfindlicher auf die Nebenwirkungen von Medikamenten reagieren, was die Auswahl der richtigen Therapie erschwert [9].

Menschen mit geschwächtem Immunsystem

Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind ebenso besonders anfällig für eine Pilzinfektion. Die natürlichen Abwehrkräfte sind normalerweise unsere erste Verteidigungslinie gegen Krankheitserreger, einschließlich Pilzen. Wenn sie jedoch geschwächt sind, z.B. durch eine Krankheit wie HIV/AIDS oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente, haben Pilze eine leichtere Möglichkeit, den Körper zu infizieren und Krankheiten zu verursachen.

Einige der häufigsten Pilzinfektionen bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind Candidiasis und Aspergillose. Candidiasis wird durch Hefepilze der Gattung Candida verursacht, die normalerweise auf der Haut und den Schleimhäuten ohne Probleme leben können. Bei Menschen mit einem geschwächten Abwehrsystem können diese Pilze jedoch überwuchern und Infektionen verursachen [10]. 

Andere Risikogruppen

In bestimmten Umgebungen oder Bevölkerungsgruppen kann die Häufigkeit von Pilzinfektionen erhöht sein. Beispielsweise sind Mykosen auf Intensivstationen häufig und werden oft mit bestimmten Risikofaktoren in Verbindung gebracht. Auch Menschen, die unter Diabetes Typ 2 leiden, sind anfälliger für Erreger [12].

Leeres Bett auf der Intensivstation

Zu den Risikofaktoren für eine Pilzinfektion auf Intensivstationen gehören unter anderem [11]:

  • Immunsuppression: Patienten mit einem geschwächten Immunsystem, wie z.B. Patienten, die sich einer Chemotherapie oder einer Organtransplantation unterzogen haben, sind anfälliger für eine Pilzinfektion.
  • Verwendung von Breitspektrum-Antibiotika: Diese Medikamente können das Gleichgewicht der Mikroorganismen im Körper stören und das Wachstum der Pilze fördern.
  • Zentrale Venenkatheter: Diese Geräte können als Eintrittspforte für Pilze dienen.
  • Längere Aufenthalte auf der Intensivstation: Je länger ein Patient auf der Intensivstation bleibt, desto größer ist das Risiko einer Pilzinfektion.

Ansteckungsgefahr und Übertragungswege: Die Pilzinfektion im Blick

Eine Pilzinfektion ist nicht nur unangenehm, sie kann auch ernsthafte Probleme der Gesundheit verursachen. Sie wird durch eine Vielzahl von Pilzen verursacht und kann praktisch jeden Teil unseres Körpers, jede Körperstelle betreffen, von der Haut und den Nägeln bis hin zu unseren inneren Organen.

Die Übertragung von Pilzerkrankungen ist ein wichtiger Aspekt, den man beachten sollte. Einige Mykosen, insbesondere solche, die durch Dermatophyten verursacht werden, können leicht von Mensch zu Mensch, von Tier zu Mensch oder sogar durch den Kontakt mit kontaminierten Gegenständen oder Oberflächen übertragen werden.

Fußpilzinfektionen sind ein gutes Beispiel dafür, da sie in Gemeinschaftseinrichtungen wie Fitnessstudios, Schwimmbädern oder Umkleidekabinen leicht übertragen werden können [4].

Jedoch sind nicht alle Arten einer Pilzinfektion ansteckend. Einige, vor allem solche, die die Haut betreffen, werden durch Pilze verursacht, die natürlicherweise auf unserer Haut leben und nur dann Probleme verursachen, wenn sie übermäßig wachsen oder wenn unser Immunsystem geschwächt ist [11].

Um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren, ist es wichtig, gute Hygienepraktiken zu befolgen. Dazu gehört das regelmäßige Waschen und Trocknen der Füße, das Tragen von sauberen Socken und Schuhen, das Vermeiden von direktem Kontakt mit infizierten Personen oder Tieren und das Nicht-Teilen von persönlichen Gegenständen wie Handtüchern oder Nagelwerkzeugen [13].

Mit Seife eingeriebene Hände

Diagnose von Pilzinfektionen: Ein Blick unter die Oberfläche

Die Feststellung einer Pilzinfektion ist nicht immer ein einfacher Prozess, da die Symptome häufig mit denen anderer Hauterkrankungen verwechselt werden können. Aus diesem Grund ist es für medizinisches Fachpersonal oft von entscheidender Bedeutung, dass sie eine umfassende Untersuchung durchführen können und bei Bedarf weitere Tests einleiten, um eine präzise Diagnose zu gewährleisten.

Einige der gängigen Methoden zur Diagnose von Mykosen sind [12]:

  • Körperliche Untersuchung: Der Arzt wird die betroffene Stelle untersuchen und nach typischen Anzeichen einer Pilzinfektion suchen, wie z.B. Rötung, Schwellung, Juckreiz oder Schuppenbildung.
  • Mikroskopische Untersuchung: In einigen Fällen kann der Arzt eine Probe der betroffenen Haut oder Nägel entnehmen und sie unter dem Mikroskop untersuchen, um nach Anzeichen von Pilzen zu suchen.
  • Kulturtest: Hierbei wird eine Probe der betroffenen Haut oder Nägel in einem Labor kultiviert, um zu sehen, ob Pilze wachsen. Dies kann helfen, die spezifische Art des Pilzes zu identifizieren, der die Infektion verursacht.
  • Bluttests: In seltenen Fällen, insbesondere wenn eine systemische Pilzinfektion vermutet wird, kann der Arzt Bluttests anordnen, um nach Anzeichen einer Infektion im Körper zu suchen.

Eine Studie aus Limburg, in welcher 16 Länder eingeschlossen waren, hat gezeigt, dass Pilzinfektionen der Füße in Europa weit verbreitet sind und dass eine genaue Diagnose entscheidend für den Therapieerfolg ist. In dieser Studie wurden die Füße der Teilnehmer auf Anzeichen von Krankheiten untersucht und relevante Details wie Alter und Geschlecht der Patienten aufgezeichnet [14].

Die Therapie einer Pilzinfektion hängt von der genauen Art des Pilzes und dem Schweregrad der Infektion ab. Daher ist eine genaue Diagnose entscheidend für den Behandlungserfolg.

Häufigkeit von Pilzinfektionen: Ein globales Problem

Pilzerkrankungen sind weit verbreitet und betreffen Menschen auf der ganzen Welt. Die genaue Häufigkeit variiert jedoch je nach Art der Pilzinfektion und der Bevölkerungsgruppe. Einige Pilzerkrankungen, wie beispielsweise Fußpilz (Tinea pedis), sind extrem häufig und betreffen Millionen von Menschen weltweit. Andere, wie eine invasive Pilzinfektion, sind seltener, können aber bei immungeschwächten Personen ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen.

Die exakte Häufigkeit von Pilzinfektionen ist also schwierig zu bestimmen, da viele Fälle unerkannt bleiben oder gar nicht erst gemeldet werden. Darüber hinaus können Pilzerkrankungen oft mit anderen Hauterkrankungen und Infektionserkrankungen verwechselt werden, was zu einer Unterschätzung ihrer wahren Häufigkeit führen kann.

Es ist jedoch unbestreitbar, dass Mykosen ein bedeutendes globales Gesundheitsproblem darstellen, das weiterer Aufmerksamkeit und Forschung bedarf [11].

Krankheitsverlauf und Dauer: Ein individuelles Puzzle

Mykosen sind nicht nur unangenehm, sondern können auch zu ernsthaften Komplikationen führen, wenn sie nicht richtig behandelt werden. Die Art und Schwere der Komplikationen hängen allerdings von der Art der Pilzinfektion und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Betroffenen ab.

Informationen zu den Komplikationen: Was kann passieren?

Haut- und Nagelpilz können zu dauerhaften Schäden an der Haut oder den Nägeln führen, wenn sie nicht behandelt werden. In schweren Fällen kann es zu einer bakteriellen Sekundärinfektion kommen, die eine zusätzliche Behandlung erfordert [16].

Scheidenpilz kann wiederkehren und chronisch werden, was zu erheblichen Beschwerden und Beeinträchtigungen führen kann [15].

Systemische Pilzinfektionen, die innere Organe betreffen, können lebensbedrohlich sein, insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Sie können zu schweren Komplikationen wie Sepsis (eine schwere Infektion, die sich im ganzen Körper ausbreitet) und Organversagen führen [5].

Welcher Arzt kann weiterhelfen?

Sollten Sie Symptome bemerken, zögern Sie nicht, einen Arzt aufzusuchen. Er kann Ihnen genau sagen, was die Ursache ihrer Beschwerden ist und welche Maßnahmen dagegen hilfreich sind. Wenn Sie unter Jucken, Brennen oder sogar vermehrtem Ausfluss im Scheidenbereich leiden, sollten Sie einen Spezialisten aufsuchen: Ihren Frauenarzt. 

Bei anderen Anzeichen, die auf eine Mykose hindeuten könnten, wie Hautveränderungen, können Sie auch zuerst Ihren Hausarzt aufsuchen. Dieser wird Sie gegebenenfalls zu den passenden Ärzten weiterleiten. Die vorgeschriebene Behandlung sollte man dann möglichst genau befolgen, um Komplikationen zu vermeiden und den Pilz schnellstmöglich wieder loszuwerden.

Pilz behandeln: Medikamente

Die Behandlungsart von Pilzinfektionen kann je nach Art und Schwere der Infektion variieren. In vielen Fällen werden Antimykotika (“Antipilzmittel”) eingesetzt, um die Pilze abzutöten und das Wachstum zu hemmen. Hier sind einige Mittel, die zur Behandlung von Pilzerkrankungen verwendet werden können:

  1. Clotrimazol AL 1% Creme: Clotrimazol ist ein Antimykotikum, das tief in die Zellmembran der Pilze eindringt, um sie von innen heraus zu zerstören. Es ist besonders wirksam bei Haut- und Schleimhautinfektionen. Durch die topische Anwendung direkt auf die betroffene Stelle kann Clotrimazol schnell und effektiv wirken, um die Beschwerden zu lindern und die Pilzerkrankung zu bekämpfen.
  1. Mykosert Creme bei Haut- und Fußpilz: Mykosert Creme ist ein speziell formuliertes Antimykotikum, das Sertaconazol enthält. Es ist ein wahrer Fußpilz-Feind, der sich auf die Zellmembranen der Pilze stürzt und sie zerstört. Mit seiner gezielten Wirkung bietet Mykosert Creme eine effektive Lösung zur Linderung von Juckreiz und anderen Symptomen, die mit Fußpilz einhergehen.
  1. Lamisil Once Lösung: Lamisil Once ist mehr als nur eine Lösung gegen Fußpilz. Mit seinem Wirkstoff Terbinafin geht es direkt an die Wurzel des Problems und bekämpft die Pilze, welche die Pilzinfektion verursachen. Mit nur einer Anwendung bietet Lamisil Once eine schnelle und effektive Methode, um den Fußpilz in Schach zu halten.
  1. Fungizid-Ratiopharm Extra Creme: Fungizid-ratiopharm Extra Creme bietet mit Bifonazol einen gezielten Wirkstoff gegen Hautpilz. Sie wirkt nicht nur gegen die Symptome, sondern bekämpft auch die Ursache, um eine schnelle und effektive Linderung zu bieten.
  1. Loceryl Nagellack gegen Nagelpilz: Loceryl Nagellack ist eine innovative und bequeme Lösung bei Nagelpilz. Es enthält den Wirkstoff Amorolfin, der die Pilzzellen direkt angreift und ihr Wachstum hemmt. Durch seine einzigartige Nagellack-Formel dringt Loceryl tief in den Nagel ein und bekämpft den Pilz an der Quelle.
  1. Canesten extra Nagelset: Das Canesten extra Nagelset ist eine innovative Lösung zur Bekämpfung von Nagelpilz. Es enthält Bifonazol und bietet eine zweistufige Therapie, die sowohl die Symptome lindert als auch die Auslöser der Pilzerkrankung bekämpft. Mit seiner einfachen Anwendung ist das Canesten extra Nagelset eine praktische Option zur Anwendung bei Nagelpilz.
  1. Kadefungin 3 Kombipackung: Kadefungin 3 ist ein Medikament zur Bekämpfung von Scheidenpilz an drei aufeinander folgenden Tagen. Sowohl die Vaginaltabletten als auch die Creme enthalten den Wirkstoff Clotrimazol, der das Wachstum von Hefepilzen hemmt und sie abtötet. Durch das Einführen der Tablette in die Scheide und das Verteilen der Creme auf den äußeren Vaginalbereich, werden alle Bereiche abgedeckt.
  1. Vagisan Myko Kombi 3-Tage: Vagisan Myko Kombi ist eine speziell entwickelte Behandlung für Scheidenpilz, die in nur drei Tagen wirkt. Mit dem bewährten Wirkstoff Clotrimazol zielt es darauf ab, das Wachstum von Hefepilzen zu hemmen und sie abzutöten. Die Kombination aus Vaginaltabletten und Creme sorgt für eine umfassende Behandlung, die sowohl die inneren als auch die äußeren Bereiche der Vagina abdeckt. So bietet Vagisan Myko Kombi eine schnelle und effektive Lösung für die unangenehmen Symptome von Scheidenpilz.
  1. Elanee pH-Test vaginal: Der Elanee pH-Test vaginal ist ein Selbsttest zur Bestimmung des vaginalen pH-Wertes. Dieser ph Wert kann dazu beitragen, eine Scheidenpilzinfektion bei sich selbst zu diagnostizieren. So können Sie direkt darauf reagieren und sich in Ihrer Apotheke zu geeigneten Mitteln beraten lassen.

Mit Hausmitteln die Pilzinfektion behandeln?

Neben der Medizin gibt es auch einige Hausmittel, die bei Pilzinfektionen eingesetzt werden können. Dies sollte allerdings in Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt erfolgen.

Teebaumöl: Teebaumöl hat antimykotische Eigenschaften und kann zur Therapie von Hautpilz verwendet werden. Es sollte jedoch mit Vorsicht angewendet werden, da es bei einigen Menschen Hautreizungen verursachen kann.

Apfelessig: Apfelessig hat antimykotische Eigenschaften und kann bei Haut- und Nagelpilz verwendet werden. Es kann topisch angewendet oder in ein Fußbad gegeben werden.

Joghurt: Joghurt enthält probiotische Bakterien, die das Wachstum der Hefepilze (Candida albicans) hemmen können. Es kann oral eingenommen oder topisch auf betroffene Hautbereichen angewendet werden.

Eine Glasschüssel mit Joghurt gefüllt

Hausmittel können zwar bei leichter Pilzinfektion hilfreich sein, jedoch nicht als Ersatz für eine medizinische Behandlung angesehen werden. Jedoch gibt es bislang keine ausreichenden Beweise für die Wirksamkeit natürlicher Mittel [17]. Bei schweren oder hartnäckigen Infektionen ist es immer ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

Mykosen vorbeugen: Ein Leitfaden für ein pilzfreies Leben

Pilzerkrankungen können lästig, unangenehm und in einigen Fällen sogar ernsthaft gesundheitsgefährdend sein. Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um das Risiko einer Pilzerkrankung zu verringern  [11]:

  1. Persönliche Hygiene: Eine gute persönliche Hygiene ist entscheidend, um das Risiko einer Pilzinfektion zu verringern. Dazu gehören das regelmäßige Waschen der Hände und des Körpers, das Tragen sauberer Kleidung und das Vermeiden von eng anliegender Kleidung, die Feuchtigkeit einschließen kann.
  2. Vermeidung von feuchten Umgebungen: Pilze gedeihen in feuchten Umgebungen. Daher ist es wichtig, Bereiche wie Badezimmer und Küchen sauber und trocken zu halten. Wenn Sie öffentliche Duschen oder Schwimmbäder benutzen, tragen Sie immer Flip-Flops oder Duschschuhe, um den direkten Kontakt mit dem Boden zu vermeiden.
  3. Gesunde Ernährung und Lebensstil: Eine gesunde Ernährung und ein gesunder Lebensstil können das Immunsystem stärken und den Körper besser gegen Pilzinfektionen schützen. Dazu gehört auch das Vermeiden von übermäßigem Alkoholkonsum und das Nichtrauchen.
  4. Vorsicht bei der Verwendung von Antibiotika: Antibiotika können das natürliche Gleichgewicht der Mikroorganismen im Körper stören und das Risiko einer Pilzinfektion erhöhen. Sie sollten nur verwendet werden, wenn sie von einem Arzt verschrieben werden und immer gemäß den Anweisungen eingenommen werden.
  5. Vorsicht bei der Interaktion mit infizierten Personen oder Tieren: Direkter Kontakt mit einer Person oder einem Tier, das eine Pilzinfektion hat, kann das Risiko einer Ansteckung erhöhen. Es ist wichtig, geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, wie z.B. das Tragen von Handschuhen und das Waschen der Hände nach dem Kontakt.

Fazit

Pilzinfektionen sind eine häufige und oft lästige Erkrankung, die viele Teile des Körpers betreffen kann. Sie werden durch verschiedene Arten von Pilzen verursacht und können eine Vielzahl von Symptomen verursachen. Die Behandlung von Mykosen erfolgt in der Regel mit Antimykotika, die lokal oder systemisch angewendet werden können. Bei bestimmten Symptomen und Beschwerden sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Durch gute Hygienepraktiken und die Stärkung des Immunsystems kann das Risiko einer Pilzinfektion verringert werden.

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Wichtiger Hinweis: Dieser Text ist nicht zur Selbstdiagnose geeignet und ersetzt keine Beratung durch einen Arzt oder eine ausgebildete Fachkraft. Er dient lediglich dem Überblick über das Krankheitsbild bei gesunden Menschen und ist nach bestem Wissen recherchiert, verfasst und geprüft, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben

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Alice Ferchland

Alice Ferchland ist approbierte Apothekerin. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Pharmazie studiert und als Gastwissenschaftlerin einen Forschungsaufenthalt an der University of Sydney in Australien absolviert. Heute berät Sie zu pharmazeutischen Fragestellungen in Berlin und erleichtert den Zugang zur Gesundheitsversorgung durch digitale Gesundheitsplattformen wie MAYD als Produkt Managerin.

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Quellen
Verlauf

 [1] Revankar SG. Übersicht über Pilzinfektionen. MSD Manual Ausgabe für Patienten. Published April 2, 2021. https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/infektionen/pilzinfektionen/%C3%BCbersicht-%C3%BCber-pilzinfektionen

 [2] Aaron DM. Pilzinfektionen der Haut – ein Überblick. MSD Manual Ausgabe für Patienten. Published September 9, 2021. https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/hauterkrankungen/pilzinfektionen-der-haut/pilzinfektionen-der-haut-%E2%80%93-ein-%C3%BCberblick

 [3] Candidose (Hefepilzinfektion) - Hauterkrankungen. MSD Manual Ausgabe für Patienten. https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/hauterkrankungen/pilzinfektionen-der-haut/candidose-hefepilzinfektion

 [4] Aaron DM. Fußpilz (Tinea pedis). MSD Manual Ausgabe für Patienten. Published September 9, 2021. https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/hauterkrankungen/pilzinfektionen-der-haut/fu%C3%9Fpilz-tinea-pedis

 [5] Oft übersehen und gefährlich: Pilzinfektionen innerer Organe - BGV Info Gesundheit. www.bgv-info-gesundheit.de. https://www.bgv-info-gesundheit.de/presse/53-pilzinfektionen-innerer-organe.html

 [6] Ringelflechte der Kopfhaut (Tinea capitis) - Hauterkrankungen. MSD Manual Ausgabe für Patienten. https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/hauterkrankungen/pilzinfektionen-der-haut/ringelflechte-der-kopfhaut-tinea-capitis

 [7] Mykosen bei Kindern und Jugendlichen - Pädiatrie - eMedpedia. www.springermedizin.de. https://www.springermedizin.de/emedpedia/paediatrie/mykosen-bei-kindern-und-jugendlichen?epediaDoi=10.1007%2F978-3-642-54671-6_125

 [8] Krankheiten und Infektionen in der Schwangerschaft: Scheidenpilz-Infektion. www.familienplanung.de. https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/beschwerden-und-krankheiten/akute-erkrankungen-und-infektionen/scheidenpilz-infektion/#:~:text=F%C3%BCr%20das%20ungeborene%20Kind%20ist

 [9] Standard “Pflege von Senioren mit Mykosen (Pilzerkrankungen).” pqsg.de. https://pqsg.de/seiten/openpqsg/mobil/hintergrund-standard-mykosen.htm

 [10] Internetredaktion RBL. Wann die Pilzinfektion zur Lebensgefahr wird - DLR Gesundheitsforschung. Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt e.V. - DLR Gesundheitsforschung. https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/wann-die-pilzinfektion-zur-lebensgefahr-wird-9687.php#:~:text=Sobald%20das%20Immunsystem%20geschw%C3%A4cht%20ist

 [11] Ärzteblatt DÄG Redaktion Deutsches. Invasive Pilzinfektionen. Deutsches Ärzteblatt. Published April 19, 2019. https://www.aerzteblatt.de/archiv/206811/Invasive-Pilzinfektionen

 [12] Aaron DM. Pilzinfektionen der Haut – ein Überblick. MSD Manual Ausgabe für Patienten. Published September 9, 2021. https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/hauterkrankungen/pilzinfektionen-der-haut/pilzinfektionen-der-haut-%E2%80%93-ein-%C3%BCberblick

 [13] Hautpilz - was ist das? Gesundheitsportal. https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/haut-haare-naegel/hautpilz/was-ist-das.html#wie-wird-hautpilz-uebertragen

 [14] Burzykowski T, Molenberghs G, Abeck D, et al. High prevalence of foot diseases in Europe: results of the Achilles Project. Mycoses. 2003;46(11-12):496-505. doi: https://doi.org/10.1046/j.0933-7407.2003.00933.x

 [15] Oluwatosin Goje. Vaginale Pilzinfektion (Kandidose). MSD Manual Ausgabe für Patienten. Published March 6, 2023. https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/gesundheitsprobleme-von-frauen/vaginitis-und-beckenentz%C3%BCndung/vaginale-pilzinfektion-kandidose

 [16] Onychomykose - Hauterkrankungen. MSD Manual Ausgabe für Patienten. https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/hauterkrankungen/nagelerkrankungen/onychomykose

[17] Martin Lopez JE. Candidiasis (vulvovaginal). BMJ Clinical Evidence. 2015;2015. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4360556/

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